Sonne, süffiger Wein, spannende Geschichten: 110 Zeitungsleser aus ganz Franken erlebten in Iphofen den Spätsommer von seiner schönsten Seite.
Wer dabei war, der weiß jetzt vieles, ohne das man vielleicht auch lebt. Aber nicht so fröhlich. Wer dabei war, weiß zum Beispiel, warum der Iphöfer Eulenturm den Beinamen Faulturm trägt und dass der Krönungswein der englischen Königin Elisabeth II. ein echtes Iphöfer Gewächs war!
Evelyn Hatzung und Heinrich Halbleib führten am Sonntag 110 Leser der KITZINGER und ihrer Schwesterzeitungen (Fränkischer Tag, Bayerische Rundschau, Coburger Tageblatt, Saale-Zeitung) entlang des Rebsorten-Lehrpfades "Julius-Echter-Berg" bis zum markanten Aussichtspunkt "Terroir f". Dort konnten die Wanderer den Wein verkosten, wo er gewachsen war, sich mit frischem Gebäck stärken und die fantastische Aussicht genießen.
Sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg durch die Weinlage "Rödelseer Küchenmeister" machten die Gästeführer immer wieder Halt und flochten spannende Geschichten über die Entwicklung des Schwanbergs, die Arbeit der Winzer und natürlich den Rebensaft ein.
Den Schöpfer im Hut versteckt
Heinrich Halbleib, einst Kitzinger Polizeichef, erzählte zudem manchen Krimi. So soll ein Waldschrat einen Streit zwischen Iphofen und Wiesenbronn um Waldbesitz beigelegt haben, indem er sich an den Hut tippte und sagte: "So wahr mein Schöpfer bei mir ist, stehe ich auf Iphöfer Boden." Was die Wiesenbronner nicht wussten: Unter dem Hut verbarg er seinen "Schöpfer" - einen Schöpflöffel.
Vorbei an der Ruine des Landwehrturms und am Judenfriedhof ging es zurück nach Iphofen. "Schaaaad'", klang es aus Dutzenden Kehlen, als nach acht Kilometern Iphofen wieder erreicht war. Heinrich Halbleib grinste, ließ sich nicht lange bitten und hängte eine kleine Stadtführung an. Übrigens: Beim Faulturm war der Name früher Programm. Arme Gefangene...