"Was die Leute wohl denken, wenn sie mich so sehen?" Peter Zimmermann (links) beantwortet seine eigene Frage gleich selbst: "Ach, egal! Das ist eine geniale Erfahrung." Meermann Chris Riel freut die spontane Probierbereitschaft des Kitzinger Bäder-Leiters. Ronald Rinklef
Sein Gesicht spricht Bände. Peter Zimmermann, Betriebsleiter der Kitzinger Bäder, muss sich beim Anziehen von Chris Riels Flosse ganz schön anstrengen. Seine Beine sind fast ein bisschen zu lang für dieses Outfit. Diana Fuchs
Chris Riel: "Nach einer halben Stunde in der Flosse tun die Füße ganz schön weh. Nach einem halben Tag spürt man sie nicht mehr."
Peter Zimmermann (links), Betriebsleiter der Kitzinger Bäder, macht neben Meermann Chris Riel auch schon eine ganz gute Figur. Diana Fuchs
Wasser ist Chris Riels Element. Auf Social-Media-Plattformen wird ihm dafür oft Neid entgegengebracht. "Aber ich lasse das gar nicht groß an mich heran, sondern schreibe einfach was Nettes zurück - mit sweet ocean kisses", sagt der Franke. Ronald Rinklef
"Ich möchte einfach an möglichst vielen Orten in möglichst vielen Ländern der Welt schwimmen." Im Bild nimmt Meermann Chris Riel gerade ein Bad im Kitzinger Main. Diana Fuchs
Chris Riel: "Nach einer halben Stunde in der Flosse tun die Füße ganz schön weh. Nach einem halben Tag spürt man sie nicht mehr."Diana Fuchs
Chris Riel (links) schmiert Füße und Beine mit Öl ein, damit die Flosse besser "flutscht". Bäder-Betriebsleiter Peter Zimmermann muss erst einmal herausfinden, wie man die Flosse am besten nach außen stülpt.Diana Fuchs
Bäder-Chef Peter Zimmermann ist für einen Spaß zu haben. Unter der Regie des erfahrenen Fabelwesens Chris Riel versucht Zimmermann sich als Meermann.
Auf zwei Beinen ist Chris Riel zum Beckenrand gelaufen. Dort breitet er sorgsam drei Flossen aus: zwei Meter lange Silikonteile in Blau, Türkis, Gold und Braun, die locker je 20 Kilo wiegen, nass das Doppelte. Chris zieht sein T-Shirt aus, nimmt ein Fläschchen Öl, kippt eine kleine Lache auf seine Handfläche und reibt sich die zähe Flüssigkeit auf die Beine. "Dann flutscht man besser in die Flosse rein." Peter Zimmermann, der Betriebsleiter des Kitzinger Freibades auf der Mondsee-Insel mitten im Main, steht mit leicht skeptischem Blick daneben. Chris grinst und macht ihm Mut: "Einfach mal ausprobieren, das klappt schon!" Also lässt auch Zimmermann ein wenig Öl aus der Flasche tropfen...
Fünf Minuten später. Zum Glück hat das Bad noch geschlossen - die Gäste würden sich sonst sehr über den seltsamen Wurm wundern, der sich da am Beckenrand windet. Peter Zimmermann ist ein bisschen größer als Chris Riel, dessen Meermann-Flossen maßgeschneidert sind. Obwohl auch Zimmermann muskulös ist, plagt er sich ganz schön. Das türkisblaue Silikon, das er mit beiden Händen Richtung Taille zieht, bewegt sich nur zentimeterweise über seine Hüfte. "Urgh", knurrt der 34-Jährige und hievt seinen Körper ein paar Zentimeter weiter ins Wasser. Ein letzter Ruck, ausatmen: Die Flosse sitzt wie angegossen - im wahrsten Sinn des Wortes. "Zum Glück geht die nur bis zur Hüfte. Sonst würde ich glatt ersticken."
Chris Riel, der 26-jährige Meermann aus Franken, hat unterdessen schon einige Tauchrunden hinter sich und zur Freude der Fotografen auch schon das Outfit gewechselt. Durch die Wasseroberfläche betrachtet, sieht er aus wie ein formvollendetes Fabelwesen. Seine neueste, sehr lange Meermannflosse hat die gleiche Farbe wie die gebräunte Haut seines Oberkörpers; sie ist versetzt mit einigen Seitenflossen, die sich wie Algen um den "Merman-Tail" herumschlingen und golden schimmern.