Der gebürtige Wiesenbronner Chris Riel, der mittlerweile in Volkach lebt, ist im Hauptberuf Lehrer. In seiner Freizeit ist er der perfekte Meermann. Foto: Ronald RinklefFreizeit
Verwandlung vom Zweibeiner zum Meermann: Chris Riel weiß, wie es geht.Ronald RinklefRonald Rinklef
Ein Meermann im Freibad... Ronald Rinklef
Fast wie ein Meeresgott: Chris Riel zieht als Meermann im Saunabereich des Kitzinger "aqua-sole" die Blicke auf sich. Ronald Rinklef
"Was mein Chef wohl denkt, wenn er mich so sieht?" Peter Zimmermann beantwortet seine eigene Frage gleich selbst: "Ach, egal! Das ist eine geniale Erfahrung." Meermann Chris Riel (rechts) freut die spontane Probierbereitschaft des Kitzinger Bäder-Leiters. Diana Fuchs
Ja wer taucht denn da auf? Ein Meermann namens Chris. Diana Fuchs
Ja wer taucht denn da auf? Ein Meermann namens Chris. Diana Fuchs
Ja wer taucht denn da auf? Ein Meermann namens Chris. Diana Fuchs
Verwandlung vom Zweibeiner zum Meermann: Chris Riel weiß, wie es geht.Ronald Rinklef
Ronald Rinklef
Wenn ein Meermann verreist, wundert sich der Zoll nicht schlecht...Ronald Rinklef
Simon hilft seinem Freund Chris beim Tragen der Meermann-Utensilien. Ronald Rinklef
Einmal umziehen... ;-) Ronald Rinklef
mgo-Premium-Fotograf Ronald Rinklef und Meermann Chris Riel.Diana Fuchs
Einmal umziehen ... ;-) Diana Fuchs
Main statt Meer: Chris Riel scheut kein Wasser, egal wo. Diana Fuchs
Kleiner Spaß gefällig: Meermann Chris mit Algen auf dem Haupt - fast wie Neptun. Diana Fuchs
Drei Testflossen hat Chris Riel mit ins Kitzinger Freibad gebracht. Diana Fuchs
Main statt Meer: Chris Riel scheut kein Wasser, egal wo. Diana Fuchs
Main statt Meer: Chris Riel scheut kein Gewässer. Ronald Rinklef
An Land ist Chris Riel Grundschullehrer. Im Wasser verwandelt der Franke sich in Arielles Cousin - und schwimmt schon mal neben Kim Kardashian.
Das ist also der Mann, der Märchen wahr macht. Der Mann, der auf Flossen steht. Und dem es völlig egal ist, was andere davon halten. Braun gebrannt, leichtfüßig und mit herzlichem Lächeln biegt Chris Riel um die Ecke. Zwei große Reisekoffer hat er dabei. Deren Inhalt wird ihn wenig später zu einem Fabelwesen machen.
Doch vor seiner Verwandlung zum Meermann - "Merman", wie die internationale Flossen-Szene es auf Englisch nennt - nimmt der 26-jährige Lockenkopf auf der Besucherterrasse des Kitzinger Freibades Platz. Palmen und türkisfarbenes Wasser in Sichtweite, erzählt Chris Riel seine Geschichte. Die klingt, als hätte Walt Disney sie erfunden. Für einen Film, in dem es darum geht, einfach zu sein, wer und was man sein will.
Meermann Chris Riel: Schon als Kind die erste eigene Flosse gebaut
Schon als kleiner Bub liebte Chris das Wasser. In seinem Elternhaus in Wiesenbronn (Kreis Kitzingen) gab es einen Pool. "Mama erzählt immer, ich hätte mich mit Begeisterung einfach reingestürzt." Chris selbst erinnert sich vor allem daran, dass er mit Hilfe seiner Tante einmal versucht hat, aus einer alten Schreibtischunterlage eine Meermann-Flosse zu bauen. "Die hat sich aber im Wasser ziemlich schnell aufgelöst." Nach dem Abitur am Münsterschwarzacher Gymnasium studierte Chris zunächst Grundschullehramt, schwenkte später auf Mittelschullehramt um. Heuer hätte er sein Staatsexamen abgelegt, doch das wurde wegen Corona auf 2021 verschoben.
2017 flog Chris nach Florida, wo ein Teil seiner Familie lebt. Spaßeshalber betrat er einen "Merman-Shop". "Es war der Wahnsinn. Die haben dort Flossen, Tails genannt, die aussehen und sich anfühlen wie echt. Sie kosten mehrere Tausend Euro." Chris unterhielt sich ein bisschen mit den Verkäufern, verließ den Laden dann aber ohne Meermann-Outfit. "Das war mir echt einfach zu teuer."
Ein paar Tage später, am Strand, traf er zufällig die Mutter des Ladenbesitzers wieder. Sie sprach ihn an. "Das war echt witzig. Sie meinte, ich könne ja ganz gut schwimmen und so hässlich sei ich auch nicht. Wenn ich wollte, könnte ich mal für sie modeln." Was die Frau genau meinte, erfuhr Chris, als er zur angegebenen Zeit im Laden eintraf. "Die haben dort ein richtiges Unterwasserstudio für professionelle Aufnahmen." Die Amerikaner steckten den Deutschen kurzerhand in eine Meermann-Flosse und hievten ihn ins Wasser.
Er wollte mehr vom Meer
"Zuerst habe ich mich komisch gefühlt, aber nach wenigen Sekunden habe ich die Situation schon genossen. Da schwimmt man wie ein Fabelwesen durchs gläserne Becken und wird dabei gefilmt. Ich fand das cool." Um sich mit dem langen, schweren Unterleib im Wasser fortbewegen zu können, brauche man Beinkraft und die richtige Technik, einen Flossenschlag wie beim Delfinschwimmen. "Aber da ich ausgebildeter Rettungsschwimmer bin, war das für mich kein Problem."