Mit einem Programm der Superlative sorgten die 20 Akteurinnen beim traditionellen Weiberfasching am Freitag dafür, dass die Stimmung von Anfang „bombich“ war.
Mit einem Programm der Superlative sorgten die 20 Akteurinnen beim traditionellen Weiberfasching am Freitag dafür, dass ein Auge trocken blieb und die Stimmung gleich von Anfang absolut „bombich“ war. Daran änderte sich auch nichts bis zum letzten Auftritt um Mitternacht, ganz im Gegenteil. Gag auf Gag strapazierte die Lachmuskeln der rund 70 Weiber im Sportheim Euerfeld und bei den Tanzeinlagen zeigten die Mädels – und am Ende auch die Jungs vom Männerballett –, dass sie es verstanden, sich hinreißend zur Musik zu bewegen.
Durch das Programm führten heuer zum ersten Mal Sieglinde und Karl-Dieter alias Constanze Söldner und Andrea Koch als Schulkinder. Sieglinde sollte eigentlich schon die zehnte Klasse besuchen, war aber immer noch in Klasse zwei. „Intelligenzler“ Karl-Dieter dagegen freute sich, dass er bald auf dem „Genasium“ Latein lernen durfte.
1#googleAds#100x100
Arm in den Kasten stecken
Doch schon galt es den ersten Höhepunkt anzukündigen: Den Neutralisator. Was, Sie wissen nicht, was das ist? Ein höchstmodernes Gerät aus der Medizintechnik. Man streckt einen Arm in den Kasten und schon wird man gesund. Manche jedenfalls. Eine Patientin allerdings hatte weniger Glück und entging nur um Haaresbreite einer Schwangerschaft. Für die Darstellerinnen Birgit Heinrich, Anja Heinisch, Dorothea Weippert und Claudia Mack gab es so gleich die erste „Rakete“.
Nach so vielen Lachern war es gut, dass die Seniorentanzgruppe mit Carolin Schmitt, Ramona Heinrich, Christiane Füller und Melanie Kemmerer beruhigend auf das Publikum einwirkte. Doch dann legten die vier jungen Damen mit ihrem „Gun Gun Style“ eine kesse Sohle aufs Parkett.
Ein Ehepaar aus Berlin (Tanja Graber und Margareta Beienz) sorgte dann mit Berliner Schnauze und viel Mutterwitz für jede Menge Lachsalven.
Der arme unterdrückte Mann, der an einem trockenen Brötchen kauen musste, während „sie“ sich an einer üppigen Laugenstange gütlich tat, nutzte die Zeit der Abwesenheit seiner holden Gattin bei einer Kur, um seine Vorstellung von der gemeinsamen Wohnung umzusetzen.
Ganz „arch jammerich“ war die fromme Schar von sieben alten Weibern (Edeltraut Walter, Adelinde Kinzinger-Bransom, Birgit Heinrich, Sonja Weippert, Helga Scheller, Imtraut Winkler, Margarete Scheller und Helene Sauter), die sich als „Jammerschnallen“ und bewaffnet mit dem Gebetsbuch auf dem Friedhof treffen. Dabei sind sie ganz modern, am Rollator gibt es ein Navi. Aber das führt immer nur zum Friedhof und verkündet dann zuversichtlich: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“ Kein Wunder, dass die Weiber ins Jammern kommen, Litaneien leiern oder ihr Elend hingebungsvoll besingen. Und da dies auf die Melodie des Kirchenlieds „Großer Gott wir loben dich“ geht, stimmen alle Weiber im Saal lautstark mit ein.