Seit Sonntag strahlt das ZDF den Dreiteiler "Tannbach" aus, dessen Vorbild das oberfränkisch- thüringische Mödlareuth ist. Allerdings sprechen die Bewohner einen oberbayerischen Dialekt.
Mödlareuth hat eine Geschichte, die das Dorf und seine Bewohner am liebsten nicht erlebt hätten. Und jetzt gibt es einen Film, den jeder Franke wohl am liebsten nicht gesehen hätte.
Mitten durch den Ort Mödlareuth fließt ein Bach, der in der Nachkriegszeit gleichzeitig auch die deutsch-deutsche Grenze darstellte. Familien und Freunde wurden auseinandergerissen. Manche lebten in Oberfranken und damit in der BRD, die anderen waren Thüringer und wohnten in der DDR.
Diese Geschichte schreit nach einer Verfilmung und diese gibt es nun. Seit Sonntag läuft der Dreiteiler "Tannbach - das Schicksal eines Dorfes" im ZDF. Die Macher erwecken die deutsche Nachkriegsgeschichte zum Leben, schreibt das ZDF auf seinem Portal. Man habe sich inspirieren lassen von Mödlareuth, heißt es. Was dabei verschwiegen wird: Tannbach wurde einfach nach Oberbayern verpflanzt. Zumindest wenn man vom im Film gesprochenen Dialekt ausgeht.
Während in der hochdramatischen Saga über erschossene Familienmitglieder geweint oder der Wehrmachtspass verbrannt wird, redet man gepflegtes Oberbayerisch. Dass das geografisch und damit auch geschichtlich keinen Sinn macht, spielte für die Macher wohl keine Rolle.
Auch die Pressestelle des ZDF wusste keine Antwort darauf.
Falscher Dialekt als Voraussetzung
Zwar könnte man es als künstlerische Freiheit begründen, umso seltsamer wirkt das, wenn man weiß, dass es den Machern wichtig war, dass ihre Schauspieler Bayerisch sprechen.
Bayerisch zu sprechen, das war quasi Grundvoraussetzung für die Schauspieler. Das wird bei einem Interview am Montag deutlich. Im Frühstücksfernsehen des ZDF spricht eine junge Schauspielerin über die Dreharbeiten und wird von der Moderatorin gefragt, ob es denn schwer gewesen sei den Dialekt zu erlernen. Das Publikum im Hintergrund lächelt verschmitzt und die junge Frau antwortet: "Das war schon sehr speziell, weil ich eigentlich aus Sachsen bin, ich bin in Dresden aufgewachsen, und ich habe Bayerisch gelernt für den Film. Das war sehr interessant." Beim Casting wurde der jungen Frau erklärt, dass sie Bayerisch sprechen müsste. Dafür sei man ja schließlich Schauspieler, damit man sich das alles aneignet, entgegnet die Moderatorin - und der fränkische Zuschauer wundert sich noch mehr.
Lästerei in sozialen Netzwerken
Ein solcher Fehler bleibt natürlich auch im Internet nicht unbeachtet. Während der erste Teil läuft, wird kräftig gelästert.
"Möchte mal die Hamburger hören, wenn bei einem Film am Fischmarkt plötzlich Bayerisch gesprochen werden würde oder die Berliner am Wannsee. Überall bemüht man sich um Authentizität, bloß bei den Franken ist es wieder mal Wurscht!", schreibt Klaus W. unter dem Ankündigungspost auf Facebook.
"Pfiati sagt man halt im fränkisch-thüringischen Grenzgebiet einfach überhaupt net", twittert Felicitas W..
"Dem Dialekt nach müsste #Tannbach Miesbach hießen", twittert Martin S.
Weitere Sendetermine
Der zweite Teil wird am 5. Januar 2015 im ZDF ab 20.15 Uhr ausgestrahlt, der dritte Teil ist am 7. Januar, 20.15 Uhr, im ZDF zu sehen.
Der erste Teil ist online in der Mediathek zu sehen.
Dieser Film ist einfach nur eine Beleidigung aller Franken!
Dass absichtlich Oberbayerisch statt Fränkisch gewählt wurde, zeigt nur den Stellenwert Frankens innerhalb Bayerns. Allerdings haben wir Franken auch eine Teilschuld daran.
Denn solange Franken die Oberbayern nachäffen, mit Seppl- und Zensi Verkleidung auf fränkische Volksfeste gehen, schon die Kinder beim Heimatfest in Wilhelmsthal in Lederhosen Schuhplattler tanzen, unsere Vereine Bayern Hof heißen, der Fränkische Tag mit Nichtbeachtung der "Partei für Franken - DIE FRANKEN" aufwartet und stattdessen zum Hofberichterstatter einer gewissen Frau Hohlmeier geworden ist, muss man sich nicht über die Veroberbayerisierung Frankens wundern.
Den FC- Bayern Hof gibbs scho lang - seit 1910 - gell, und frieher hods noch Aufkleba gehm, wo drauf stand HOF und mittn in tenna Aufkleba stand drinna: "Hof in Bayern ganz oben". Olso, do kenna Sie edzert ned uns Franggn a Teilschuld gehm.
Und die Tochter von unserm "Franz Josef Strauß" die hod sich in Münchn ols Kultusministerin a weng beschebbert ong'stellt, konnd sich do druntn nimma säng und blickn lossn, hod sich von ihrm Oldn scheidn lossn und is WAHLFRÄNGGIN gworn - No olso, hammers doch schoh, gell
Im Vorfeld habe ich mich sehr auf den Film gefreut. Die Geschichte an sich ist mir gut bekannt. Als dann aber angefangen wurde zu sprechen, war ich fassungslos! Den bayerischen Dialekt mal eben nach Franken zu verlegen, ist eine bodenlose Unverschämtheit.
Ich habe zwischenzeitlich an mehreren Produktionen des ZDF festgestellt, dass es sich neben dem BR als großen Gehirnwaschmaschine im Sinne bayerischer Staatspropaganda etabliert.
Nach den Beschwerden wird es vom ZDF heißen, das wäre nicht sorgfältig gewesen, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt, usw., ich bin aber davon überzeugt, dass man dort vorsätzlich handelt.
Dazu muss man wissen, dass es im ZDF-Fernsehrat einen "SPD-Freundeskreis" und einen "CDU/CSU-Freundeskreis" gibt. Der erstere sorgt dafür, dass vom ZDF z.B. die "Heute-Show" und "Life aus der Anstalt" produziert werden kann, der zweite sorgt dafür dass die Verhältnisse in Bayern i.Ü. ausschließlich so dargestellt werden , wie man das in München gerne sieht. Franken soll überregional bekanntlich keine Darstellung finden, um den Anschein eines homogenen Bundeslandes "Bayern" zu erwecken.
Gegen alle Falschdarstellungen einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt hat übrigens jeder "Anstaltsbenutzer" ein gesetzlich geregeltes Beschwerderecht. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes ist die zwangsweise Beitreibung von Rundfunkgebühren nämlich nur deshalb rechtmäßig, weil die Anstalten einen "Bildungs- und Informationsauftrag" haben. Bei allen Falschdarstellungen handelt es sich deshalb um einen Verstoß gegen die "Programmgrundsätze".
Programmbeschwerden gegen das ZDF sind an das ZDF, Sekretariat Fernsehrat, 55100 Mainz, zu richten.
Dass ein Franken-Tatort mit "fränggischn" Slang, was in Ober- Mittel- und Unterfranken gedreht wurde, bei ARD und ZDF nie ausgestrahlt wird!

Na ja, do ham die zwaa Sender ihra späzielln Krimi-Serien wie SOKO-WIEN und SOKO-LEIPZISCH und noch dazu ihr Freid doroan.