Zwei weitere Schritte zur Energiewende

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Auf diesem Gelände in Horhausen soll die knapp einen Hektar große Photovoltaikanlage errichtet werden. René Ruprecht
Auf diesem Gelände in Horhausen soll die knapp einen Hektar große Photovoltaikanlage errichtet werden.  René Ruprecht
An der früheren B 26 liegt der Hang für die geplante Photovoltaikanlage bei Obertheres.
An der früheren B 26 liegt der Hang für die geplante Photovoltaikanlage bei Obertheres.
 

Der Gemeinderat Theres billigt den Bau von zwei Photovoltaikanlagen in Obertheres und Horhausen. Sie sind jeweils knapp einen Hektar groß.

Der Gemeinderat Theres macht den Weg frei für die Errichtung von zwei Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Obertheres und in Horhausen. Das Gremium leitete in seiner Sitzung am Montagabend das entsprechende Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes ein. In Obertheres ist die Anlage auf einem Hang an der früheren Bundesstraße 26 geplant, in Horhausen auf einem Gelände neben der Autobahn. Während der Beschluss für das Horhäuser Areal fast einstimmig ausfiel, gab es beim Projekt in Obertheres nur eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme (sieben zu sechs).

Mit Schreiben vom 2. Juni hatten die Projektträger Achim Graf von Beust und Johannes Bedenk mitgeteilt, dass die Errichtung von zwei 750-kWp-Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Gemeindegebiet Theres beabsichtigt ist, und eine Änderung des Flächennutzungsplanes beantragt. Der Antrag wurde bei der Sitzung des Gemeinderates Theres Mitte Juni behandelt. Die Entscheidung wurde zurückgestellt. Der Gemeinderat beschloss, durch eine vorgezogene Öffentlichkeitsbeteiligung die Akzeptanz seitens der Bevölkerung, der Nachbarn, Anlieger und weiterer Betroffener in Erfahrung zu bringen.

Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) stellte dazu fest, dass der Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplanes bisher sehr konstruktiv behandelt worden sei. Mit grundsätzlichen Ausführungen erinnerte er an den beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie und erläuterte die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten zur Energiegewinnung (Windräder, Biomasse, Photovoltaik). Bei verschiedenen Veranstaltungen haben sich Bürger grundsätzlich positiv geäußert und keine Bedenken vorgebracht, wie der Bürgermeister darstellte.

Antragsteller Achim Graf von Beust berichtete ebenfalls von positiven Resonanzen. Die geplanten Anlagen werden nach seinen Angaben eingegrünt und bei Bedarf werde auch ein Blühstreifen angelegt. Ein vollständiger Rückbau der Anlage nach Ende der Betriebsdauer sei möglich. Im Bereich der Anlage könne sich ein reges Bodenleben entfalten; der Boden werde nicht versiegelt. Eine Blendwirkung sei nicht zu erwarten, sagte er.

Ungeachtet der Einschätzung im Gemeinderat gab es Kritik an beiden Standorten. Mehrere Ratsmitglieder erinnerten an bisher vorgetragene Bedenken (Flächen werden für Landwirtschaft benötigt, Horhäuser Bürger sind offenbar mehrheitlich gegen die Anlage, eventuell mehr Anreize für Dachanlagen schaffen, Befürchtung eines Bezugsfalls für andere Anlagen, Planungshoheit der Gemeinde bei der Bauleitplanung, eventuelle Beeinträchtigung eines Nachbarn).

Der Gemeinderat Theres beschloss schließlich das Änderungsverfahren für die Fläche in Obertheres (sieben zu sechs Stimmen) und für Horhausen (zehn zu drei). Der Beschluss soll ortsüblich bekannt gemacht werden. Kurioserweise gab es für Horhausen einen fast einstimmigen Beschluss, obwohl dort der Widerstand größer zu sein scheint, während es für Obertheres, wo die Akzeptanz offenbar größer ist, knapp wurde.


Neues Zentrum geplant


In einem weiteren Punkt machte sich der Gemeinderat erneut stark für ein neues Zentrum in Obertheres. Der Gemeinderat unterstützt das in den Arbeitskreisen zur Dorferneuerung erarbeitete Projekt "Schaffung von Dorfgemeinschaftsräumlichkeiten". Auf Grundlage der bisherigen Planungen will der Gemeinderat ausdrücklich das Dorfgemeinschafts- und Sportzentrum in Obertheres verwirklichen. Es soll auf dem Areal nahe der Schule entstehen.

In Obertheres fehlt seit Jahrzehnten ein Zentrum oder Treffpunkt für die Bevölkerung sowie der zahlreichen Vereine. Mit dem Projekt beabsichtigt die Gemeinde Theres, eine zentrale Stätte für die Dorfgemeinschaft und somit für die Bevölkerung und die örtlichen Vereine zu schaffen.

Dies war das erklärte Ziel und der Wunsch der Bevölkerung von Obertheres und zeigte sich bereits in den Arbeitskreisen zur Dorferneuerung. In zahlreichen Sitzungen haben sich die Oberthereser Bürger sowie die örtlichen Vereinsvertreter Gedanken über die Dorfgemeinschaft gemacht. Als Resümee der Arbeitskreise wurde ein Dorfgemeinschaftszentrum als wichtig betrachtet und priorisiert. Neben Schule und Kindergarten sollen vor allem die Vereine das angedachte Dorfgemeinschaftszentrum nutzen.

In einer früheren Sitzung hatte der Gemeinderat bereits die Entwurfsplanung genehmigt. Jetzt will sich Theres um eine Förderung bemühen.