Zwei Bauern suchen - einer als Frau

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Der muntere Milchbauer Josef (Robert Bohla) und die quirlige Thailänderin Narumol (Dieter Reisenweber) genießen den Sonnenuntergang über dem Hambach. Sehr zum Vergnügen der Zuschauer.
Der muntere Milchbauer Josef (Robert Bohla) und die quirlige Thailänderin Narumol (Dieter Reisenweber) genießen den Sonnenuntergang über dem Hambach. Sehr zum Vergnügen der Zuschauer.
Die Vfl-Mannen badeten nostalgisch.Fotos: Katharina Becht
Die Vfl-Mannen badeten nostalgisch.Fotos: Katharina Becht
 
"Wir nehmen jetzt unsere Tablette", verordnete Pfarrerin Sonja von Aschen alias Schwester Hildegard ihrem Mann. Der fragte "Wieso WIR?"
"Wir nehmen jetzt unsere Tablette", verordnete Pfarrerin Sonja von Aschen alias Schwester Hildegard ihrem Mann. Der fragte "Wieso WIR?"
 
Hermann Suckert und Walter Eichhorn tauschten Gesundheitstipps auf der Dorfbank aus.
Hermann Suckert und Walter Eichhorn tauschten Gesundheitstipps auf der Dorfbank aus.
 
 
 
 
"Männer sind Memmen" befanden Caro Schulz, Linda Toni und Melanie Scholl, als Nachbar Franz der dem schwer verletzten Georg zu Hilfe eilt.
"Männer sind Memmen" befanden Caro Schulz, Linda Toni und Melanie Scholl, als Nachbar Franz der dem schwer verletzten Georg zu Hilfe eilt.
 
: Die resolute Rheinländerin Ulla hat keine Chancen beim munteren Milchbauern Josef. "Die kennt sich einfach net mit meinen Tieren aus" stellte Josef fest, nachdem Ulla den Stier gemolken hatte.
: Die resolute Rheinländerin Ulla hat keine Chancen beim munteren Milchbauern Josef. "Die kennt sich einfach net mit meinen Tieren aus" stellte Josef fest, nachdem Ulla den Stier gemolken hatte.
 
Margit Suckert (links) und ihre Tochter Astrid Schwappach (rechts) brillierten als die Dorfratschen Maicheret und Schwester Erika
Margit Suckert (links) und ihre Tochter Astrid Schwappach (rechts) brillierten als die Dorfratschen Maicheret und Schwester Erika
 
 
Kartoffel schälen ist gar nicht so einfach.
Kartoffel schälen ist gar nicht so einfach.
 
 
 
 
 
Das typisch fränkische Faschingsoutfit: T-Shirt, Jeans und Ringelsöckla, präsentiert von der KulturSAU Christian Ebert
Das typisch fränkische Faschingsoutfit: T-Shirt, Jeans und Ringelsöckla, präsentiert von der KulturSAU Christian Ebert
 
Max Stammberger brillierte als Kinderbüttenredner und nahm vor allem die Welt der Erwachsenen ins Visier
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Der blinde Barde Armin Nembach moderierte und gab das Lied vom "Riesenneger im Nieselregen" zum Besten.
Der blinde Barde Armin Nembach moderierte und gab das Lied vom "Riesenneger im Nieselregen" zum Besten.
 
Eine Hosen-Modeschau sorgte auch für viele Lacher.
Eine Hosen-Modeschau sorgte auch für viele Lacher.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Wiederauflage der Faschingsabende sorgt in Untermerzbach an zwei Abenden für einen vollen Saal und viel Gelächter. Den besonderen Gag lieferten zwei Landwirte, die die bekannte Fernsehsuche nach einem Partner ihrer Standesgenossen persiflierten.

"Ja dann is in Merzbach Fasching" so sang der gesamte Nembachsaal am Wochenende voller Begeisterung. Nachdem der letzte Büttenabend dort schon einige Jahre her war, zog die Veranstaltung, organisiert von Astrid Schwappach, Marion Stammberger und Carola Weiß-Schilling die Untermerzbacher scharenweise an.

"Am Freitag hatten wir nur etwa 30 Karten übrig, der Samstag war komplett ausverkauft" berichteten die Organisatoren. Rund 150 Personen fasst der Saal. "Gar nicht übel für Untermerzbach", attestierte Robert Bohla, der sich an den beiden Büttenabenden als "munterer Milchbauer Josef" aus der TV-Sendung "Bauer sucht Frau", einige Lacher sicherte.

Narumol begeisterte

Doch den absoluten Höhepunkt lieferte sein Kollege Dieter Reisenweber als Thailänderin "Narumol". Für den Sketch "Bauer sucht Frau", angelehnt an die Fernsehsendung, hatten sich die vier Bauern Dieter
Reisenweber, Robert Bohla, Rainer Schramm, als Inka Bause, und Jürgen Reiser in den Rollen der "resoluten Rheinländerin Ulla" sowie der Schwiegermutter zusammen gefunden.

Ihre Akribie beim Nachstellen der Sendung wurde schon zu Beginn des Sketches mit großem Applaus und Gelächter belohnt. Doch spätestens als "Narumol" ihre aus dem TV bekannten Sprüche, darunter auch das beliebte "du machst mich fig und fertig", brachte, kochte der Saal.

Die Hymne des Abends lieferte Christian Ebert, der als neuer, von der EU verordneter Kultur Sonder-Abgeordneter Untermerzbach, kurz Kultur S.A.U., für, ja die Kultur, an diesem Abend verantwortlich war. In der ersten Hälfte des Abends nahm er gekonnt Aspekte des Zeitgeschehens aufs Korn "Batscher, des is besser wie der bätscheler (Bachelor)" und übte mit dem Publikum den Refrain seiner selbst gedichteten Faschingshymne ein. In der zweiten Hälfte des Abends gab er dann das gesamte Lied zum Besten. Da sang denn auch der ganze Saal mit.

Toller Nachwuchsmann

Großen Applaus erntete auch Max Stammberger, der seine Kinderbütt zum Thema "Kind sein, das ist schwer" zum Besten gab. So stellte er nicht nur fest, dass die Erwachsenen immer etwas zu motzen haben. "Und ihr wollt mir ein Vorbild sein?" fragte er seine Eltern, als sie am Sonntag nach dem Kirchgang lästerten. Doch nachdem er einen Tag mit seinen Eltern die Rollen getauscht hatte, stellte Max fest "Vielleicht ist Kind sein doch nicht so schwer."

Dafür und für seinen Mut überhaupt in die Bütt zu steigen erntete Max viel Lob an diesem Abend. Für die Erwachsenen war Linda Toni als Briefträgerin in der Gemeinde unterwegs und hat beobachtet, was sich seit dem letzten Büttenabend 2011 in der Gemeinde alles getan und ereignet hat. Mit "unser Stamm net unter geht, wenn der große rote Häuptling weiter am Ruder steht", sprach sie ihr ganz eigenes Lob an Bürgermeister Helmut Dietz aus.

Mit Flaschklopfer gehämmert

Ein Gastwirt, der zum Nägel einschlagen statt eines Hammers einen Fleischklopfer verwendet hat, lieferte den passenden Refrain zur Bütt.

Die Krankenschwestern mit ihrem fast schon krankhaften "wir machen jetzt" nahmen gekonnt Pfarrerin Sonja von Aschen und ihr Mann aufs Korn.

Und auch die Dorfratschen, verkörpert von Margit "Maicheret" Suckert und ihrer Tochter Astrid "Schwester Erika" Schwappach machten eigene Beobachtungen über aktuelle Skandale ("Mit dem Pferd bringen die die Lasagne nimmer nei die kleinen Schachteln") und das Dorfgeschehen. "So um Weihnachten rum war die Frau Pfarrerin mit kurzen Hosen einkaufen."
Andere Gruppen nahmen sich Klischees und so manche Anekdote vor, die sie gekonnt in Szene setzten. Darunter die Männer, die aus jedem kleinen Schnitt gleich eine große Fleischwunde machen, die Frauen, die ihre Liebhaber im Schrank verstecken, die Jugend, die Schwierigkeiten beim koordinierten Klatschen hat, und die alten Männer, die sich zum Austausch von Gesundheitstipps auf der Dorfbank treffen.
Unterschiedliche Beinkleider präsentierte der Gesangverein.

Neuauflage alle zwei Jahre

Bereits zu Beginn des Abends hatte die Kinder-Tanzgruppe "die wilden Biester" ihr Können unter Beweis gestellt und viel Applaus geerntet. Die Moderation hatte amüsant, süffisant und locker Armin Nembach, der als "blinder Barde" bekannt ist, übernommen. Zudem gab er selbst zwei Lieder zum Besten. Eine Gruppe des VfL Untermerzbach präsentierte die neue Sportart "Air Swimming", eine Art Männerballett zu verschiedenen Liedern, die Wasser beziehungsweise Schwimmen als Thema hatten.

Die drei Organisatorinnen Astrid Schwappach, Marion Stammberger und Carola Weiß-Schilling waren zufrieden. "Wir freuen uns, dass der Abend so gut gelaufen ist", bekannten sie und verrieten, dass angedacht sei, wieder alle zwei Jahre einen Büttenabend abzuhalten. "Jedes Jahr wäre zu viel."