Der Zweckverband Theres-Gruppe soll erhalten bleiben. Die finanzielle Not steig aber mit dem Sanierungsbedarf.
Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Theres-Gruppe (WZV) steht vor schwierigen Aufgaben. Denn die Mindestzuführung, die schon 2018 nicht erreicht wurde, kann auch heuer nicht erwirtschaftet werden. Doch vorerst möchte die Verbandsversammlung, die am Dienstag tagte, an der Solidargemeinschaft festhalten.
Der WZV versorgt 4836 Bürger aus der ganzen Gemeinde Gädheim, aus Ober- und Untertheres und Buch sowie aus Abersfeld und Waldsachsen (Gemeinde Schonungen). Im letzten Jahr hat er 185 597 Kubikmeter Wasser zum Preis von 1,99 Euro/Kubikmeter verkauft. Ab Januar 2020 steigt der Bezugspreis jedoch schon auf 2,42 Euro/Kubikmeter.
Die Krux ist, dass der WZV nur geringe Möglichkeiten hat, Einnahmen zu generieren. Seinen Finanzbedarf kann er im Prinzip nur durch Gebühren sowie durch Herstellungs- und Verbesserungsbeiträge decken. Aufgrund des in die Jahre gekommenen Leitungsnetzes fallen aber derzeit vermehrt Unterhaltsarbeiten an. Deshalb, so der Verbandsvorsitzende, Bürgermeister Matthias Schneider aus Theres, könne der Verband die Mindestzuführung seit 2018 nicht mehr erwirtschaften.
Diese Mindestzuführung müsse der Höhe der zu zahlenden Tilgung entsprechen, die sich heuer auf 85 000 Euro belaufe. Im Haushaltplan 2019 habe man aber nur eine Zuführung von 27 250 Euro einplanen können. "Und selbst diese geringe Zuführung werden wir wohl nicht erreichen", so Schneider.
Er verwies darauf, dass in der Gemeinde Theres noch zahlreiche Projekte anstünden. Dazu zählen die Erneuerung der Wasserleitung in der Brunnenstraße in Untertheres, die Erneuerung des Ortsnetzes in Wagenhausen, die Erneuerung der Wasserleitungen im Haag, in der Waldsachsener- und der Abersfelder Staße in Buch, ein eventueller Teilausbau in der Alice-von-Swaine-Straße in Obertheres und die Wasserleitungserneuerungen in der Peter-Wagner-Straße, der Linsengasse, im Kahlberg und im Brünnweg in Obertheres.
Laufzeiten sind unterschiedlich
Zusätzlich müssen in Greßhausen die Schieberkreuze erneuert werden. "Das Dilemma ist, dass wir unsere Investitionen über Darlehen finanzieren müssen, die Abschreibungszeit aber länger als die Darlehenslaufzeit ist", stellte der Vorsitzende fest.
Nun gibt es zwar die Möglichkeit, Verbesserungsbeiträge von den Hauseigentümern zu verlangen. Doch nur, wenn eine Investition auch gleichzeitig eine Verbesserung für das gesamte Netz bedeutet. Außerdem muss der Verband dazu einen verbindlichen Maßnahmenplan für das gesamte Verbandsgebiet vorliegen. "Das ist sehr schwierig, da wir die Kosten für viele Maßnahmen nicht abschätzen können und auch nicht wissen, in welchen Gebieten weitere Investitionen noch notwendig werden", fasste Schneider zusammen.