Untermerzbach und Ibind stellen sich der Konkurrenz ums schönste und zukunftsfähigste Dorf. Die Kommission war zu Rundgängen unterwegs und gabTipps.
Mit Spannung hat man in Ibind, einem Ortsteil der Gemeinde Burgpreppach und in der Gemeinde Untermerzbach die Bewertungskommission erwartet, die im Rahmen der Aktion "Unser Dorf hat Zukunft - unser Dorf soll schöner werden" am Mittwoch einen Blick auf beide Orte warf, die im Wettstreit mit drei anderen Orten im Landkreis stehen. Mit dabei sind noch Ottendorf (Gemeinde Gädheim), Rügheim und Stöckach (Gemeinde Bundorf).
In Ibind erwarteten knapp 20 Personen, in Untermerzbach mindestens 120 die Bewertungskommisson mit Guntram Ulsamer an der Spitze. In Untermerzbach spielten für die Kommission zur Begrüßung die Kirchweihmusikanten und Adolf Kunzmann mit seinem Schifferklavier auf; an der Schule wurden sie von den Kindern mit einem Lied begrüßt. Beide Bürgermeister, in Ibind Hermann Niediek (CSU) und in Untermerzbach Helmut Dietz (SPD), hießen die Gäste willkommen und stellten die Vorzüge ihrer Orte und das bürgerschaftliche Engagement in den Vordergrund.
Mit Solidargedanken
"Was sie hier vorgestellt bekommen ist einmalig in den Haßbergen", zeigte sich Niediek überzeugt. Wenn man wisse was in Ibind geschaffen wurde, könne das nur mit Gemeinschaftssinn und dem Solidargedanken geschehen sein. "Den Ibindern geht es nicht darum, dass möglichst viel Geld im Dorf verbaut wird, sondern dass mit wenigen Mitteln und viel Eigenleistung Nachhaltiges geschaffen wird", so Niediek.
Bürgermeister Dietz ging auf die gute Infrastruktur der Itzgrundgemeinde ein, zeigte sich stolz auf das sanierte Rathaus und die sanierte Grundschule und wies auf die ärztliche Versorgung und die Förderprogramme der Gemeinde hin. "Unsere Kerngemeinde mit 550 Einwohnern kann sich sehen lassen. Wir haben ein gutes Angebot mit Schule, Dorfladen, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, Ärzten und der Apotheke im Ort", machte er Untermerzbach schmackhaft. "Durch unsere Dorfgemeinschaft hat sich einiges bewegt und es konnte vieles zum Positiven gestaltet werden", sagte der Bürgermeister.
600 freiwillige Stunden
In Ibind wurde das ehemalige Rathaus mit dem Glockenturm und die Turmuhr am Dachreiter von Michael Hofmann vorgestellt. Markus Schorn erläuterte die Sanierung des Dorfplatzes mit 600 freiwilligen Arbeitsstunden des 180 Einwohner zählenden Ortes. Der 80-jährige Heinz Michel, letzter Bürgermeister der ehemals selbstständigen Gemeinde Ibind, blickte am Friedhof weit zurück und erläuterte wie dieser geplant und baulich umgesetzt wurde. "Ich habe die Bretter oben am Leichenhaus noch selber angebracht", sagte er.
Am "Grünen Klassenzimmer", einer Hütte im Wald, gab Uwe Rädlein eine "Unterrichtsstunde", indem er erklärte, dass diese Hütte für die Schulkinder gebaut wurde, auch für solche außerhalb der Gemeindegrenze, damit sie in freier Natur Unterricht genießen könnten.
Rainer Korn stellte an seinem Privatanwesen eine imposante Sandsteinmauer vor und Uwe Rädlein erklärte stolz, wie die Ibinder mit Hilfe der Gemeinde Burgpreppach die Kellermauer am Ortsausgang in Richtung Hofheim saniert haben.
Die Abschlussbesprechung fand in der gut funktionierenden Gaststätte des Ortes statt. Hier erläuterten die Kommissionsmitglieder, was ihnen gefallen hat oder was man noch verbessern könnte. Das Lob herrschte deutlich vor.
Bombastischer Empfang
Überrascht vom bombastischen Empfang waren die Jurymitglieder in Untermerzbach, wo sie, zunächst bei strömenden Regen von einer großen Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern und Vertreter von Vereinen in Trikots, Uniform und Trachten erwartet wurden. Zweiter Bürgermeister Siegfried Kirchner erinnertedaran, dass sich innerhalb der letzten 15 Monate die Dorfgemeinschaft mit ihren Helfern mächtig ins Zeug gelegt hatte.
Vom Rathaus ging es zur Kirche, wo Pfarrerin Sonja von Aschen etwas zur Geschichte des Gotteshauses und zur Umgestaltung des Friedhofes sagte. Die Kommission war bereits im Vorfeld mittels der Broschüre "Untermerzbach - ein Dorf stellt sich vor", informiert worden, sodass es keiner detaillierten Ausführungen an den betreffenden Punkten bedurfte.
Bei einem Spaziergang informierten die "Köpfe der Dorfgemeinschaft" mit demn Bürgermeistern Helmut Dietz, Siegfried Kirchner und Dieter Reisenweber und den Gemeinderäten Sandra Schramm und Norbert Scheichenost über die neu gestalteten Projekte und örtlichen Gegebenheiten.
Viele Errungenschaften
Dies waren der Bürgertreff "Komm" und der Dorfladen "Mio", das multifunktionale Feuerwehrgerätehaus mit Rotkreuzräumen oder Bau- und Wertstoffhof. Angesprochen wurden die Stromtankstelle, der Merzbach und der Mühlteich und die Grundschule. Die Vereine und die kulturellen und gesellschaftlichen Ereignisse wurden ebenfalls erläutert. Immer wieder wich die Kommission von der eigentlich geplanten Strecke ab, weil viele Gässchen und Ecken ihr Interesse weckten. Der Abschluss war in dem von dem Künstler Gerd Kanz erworbenen ehemaligen Brauereigebäudes. Dort gab es von den Kommissionsmitgliedern ausschließlich "dickes Lob" und nur unwesentliche Anregungen für Verbesserungen.
Jetzt gilt es abzuwarten. Am heutigen Donnerstag wird den Gemeinden die Entscheidung der Kommission mitgeteilt, wer auf dem Treppchen stehen wird.