Wenn Lehrer ein Bistro eröffnen

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Erich Steppert (Mitte), Pensionierter Grundschullehrer, übt schon mal für das Bistro, das ihm Tina (l, Inge Einwag) und Traudl (r, Maria Häfner), ans Herz gelegt haben. Fotos: Katharina Becht
Erich Steppert (Mitte), Pensionierter Grundschullehrer, übt schon mal für das Bistro, das ihm Tina (l, Inge Einwag) und Traudl (r, Maria Häfner), ans Herz gelegt haben. Fotos: Katharina Becht
Traudl, alias Maria Häfner, warf sich mit Tina keine angestaubten Bälle zu. Ganz aktuell und amüsant hielten sie Politik und Kirche den Spiegel vor.
Traudl, alias Maria Häfner, warf sich mit Tina keine angestaubten Bälle zu. Ganz aktuell und amüsant hielten sie Politik und Kirche den Spiegel vor.
 
Zwei Oblaten in den Mund und fertig ist das Schnäbelchen. Die Herausforderung ...
Zwei Oblaten in den Mund und fertig ist das Schnäbelchen. Die Herausforderung ...
 
... auch für geübte Sänger: mit den Oblaten deutlich singen.
... auch für geübte Sänger: mit den Oblaten deutlich singen.
 
Tina, alias Inge Einwag, eine der beiden Putzfrauen vom Marktplatz, die vor allem den Politikern die Leviten gelesen haben.
Tina, alias Inge Einwag, eine der beiden Putzfrauen vom Marktplatz, die vor allem den Politikern die Leviten gelesen haben.
 
Jürgen Hennemann, Frau Schneider (Ehefrau v. Wilhelm Schneider) und Barbara Baumbach amüsierten sich, ebenso wie die Senioren, köstlich.
Jürgen Hennemann, Frau Schneider (Ehefrau v. Wilhelm Schneider) und Barbara Baumbach amüsierten sich, ebenso wie die Senioren, köstlich.
 
Erzengel Gabriel(e) Rögner stattete der munteren Seniorenschar ebenfalls einen Besuch ab. "Das Hofbräuhaus hat den Aloisius, ich bleib bei St. Laurentius" reimte sie sich in die Herzen der Senioren.
Erzengel Gabriel(e) Rögner stattete der munteren Seniorenschar ebenfalls einen Besuch ab. "Das Hofbräuhaus hat den Aloisius, ich bleib bei St. Laurentius" reimte sie sich in die Herzen der Senioren.
 
Auch Landratskandidat(in) Wilhelm(ine) Schneider ließ es sich nicht nehmen den Eberner Senioren einige Lacher zu bescheren. So stellte er seine ganz eigenen Beobachtungen beim Kirchgang an.
Auch Landratskandidat(in) Wilhelm(ine) Schneider ließ es sich nicht nehmen den Eberner Senioren einige Lacher zu bescheren. So stellte er seine ganz eigenen Beobachtungen beim Kirchgang an.
 

Dass das Rentnerleben der Senioren aus dem Seniorenkreis St. Laurentius lustig ist bewiesen die rüstigen Damen und Herren bei ihrer Faschingsveranstaltung im evangelischen Gemeindehaus.

Bei ihrer Faschingsveranstaltung im evangelischen Gemeindehaus brachten sie nicht nur einige bekannte Sketche unter das Publikum. So war Loriot mit dem streitenden Ehepaar ebenso zu Gast wie ein Heiratskandidat. Besonders beliebt machte sich Landratskandidat Wilhelm Schneider. Nicht nur, dass er sich als Frau verkleidet hatte, er trug auch, ganz weibliche, Beobachtungen zum sonntäglichen Kirchgang vor. "Ich glaub da können wir uns alle eine Scheibe abschneiden" bedankte sich schmunzelnd Sitzungspräsidentin Maria Häfner bei "Frau Schneider". Für einige unfreiwillige Lacher sorgte auch SPD-Bürgermeisterkandidat Jürgen Hennemann, der in Begleitung von Stadträtin Ulrike Zettelmeier erschienen war. "Wir haben euch erst im Café Elisabeth gesucht" lachten die beiden über sich selbst.

CSU-Vorsitzende Gabriele Rögner trat gar als Erzengel Gabriel auf und lieferte eine Büttenrede, die jeden im Saal beeindruckte. Besondere Lacher und Applaus vergaben "Die Geschwindigkeitssünder mit Formel 1-Rollatoren" nicht nur für die politischen Sticheleien in dieser speziellen Büttenrede. Ein besonderes Lob erhielten die "zwei guten Seelen Elfriede und Marie" - "gäb‘ es die zwei nicht, es würde was fehlen." Besonders Elfriede Steppert zeigte sich begeistert. "So viel Mühe hat sich die Frau Rögner gegeben. Fantastisch."

Putzen mit Tempo 30

Doch die anwesenden Kommunalpolitiker, darunter auch Barbara Baumbach (Bürgermeisterkandidatin der CSU), mussten sich auch einiges anhören. So hatten sich Inge Einwag und Maria Häfner, die nicht nur Sitzungspräsidentin war und ihre Gäste geschickt durch den Nachmittag führte, als Putzfrauen "Tina und Traudl" verkleidet um gerade den Politikern mal wieder ordentlich die Leviten zu lesen.

"In Ebern hat man jetzt die Zone 30, da putz ich auch im Tempo 30" stellte Traudl alias Maria Häfner gleich zu Beginn fest und wetterte zusammen mit Tina, alias Inge Einwag, gehörig über das neue Verkehrskonzept. "Ich hab mir an Plan 'nei 'mei Auto gemacht, damit ich immer waas, wo ich anhalten muss." Leerstände in der Innenstadt könnten sich unter anderem mit einem Bistro füllen lassen stellten die beiden außerdem fest: "Der Steppert's Erich könnt nei sein Lädla a Bistro mach."

Doch auch das Leben der Kirchengemeinde war vor den beiden nicht sicher. "Jetzt weiß ich warum unser Pater Theiler so gern nei die Sauna geht, da wärmt er sich für die ganze Wochen auf" kommentierten sie die oft ungeheizte und kalte Pfarrkirche. Aber auch bei der Pfarrgemeinderatswahl vermissten sie die junge Generation. Die wolle wohl lieber in den Stadtrat.
Tadel erhielt vor allem die Seniorenbeauftragte im Stadtrat, Isabell Kuhn (JL), "die hat sich heuer auch noch net bei uns blicken lassen."

Mit dem Rolllator auf die Straße

Aber auch die Stadtpolitik insgesamt, so befanden die beiden Damen, könnte sich noch manches Verkehrs-Problems in der Innenstadt annehmen. "Einen Stein tun sa einzementieren und drei fliegen wieder raus" beschrieb Traudl die Situation auf den Gehsteigen und in der Rittergasse. "Mit dem Rolllator musst schon auf der Straße laufen" weil es auf den Gehsteigen kaum noch geht.

Aus gegebenem Anlass gaben die versammelten, rund 50 Senioren, dann das "Bettellied" zum Besten, in dem sie beschrieben, wie der Pfarrer nun betteln muss, damit er genügend Geld für den Neubau des Pfarrzentrums bekommt. Auch weitere Programmpunkte und Lieder, begleitet von Gusti Lüttke an Klavier und Gitarre sowie Maria Kuhnlein am Akkordeon, genossen die Senioren herzlich. "So ein lustiger Nachmittag ist schon was feines" befanden sie und freuen sich schon auf das nächste Jahr und was die Büttenredner dann zu sagen haben.