Vorreiter bei der Barrierefreiheit

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Um das Rathaus in der Hauptstraße in Haßfurt barrierefrei zu gestalten, soll im Innenhof des Gebäudes (rechts im Bild) ein gläserner Aufzug errichtet und am südlichen Gebäude (links im Bild) in einem kleinen Anbau ein Etagenlift eingebaut werden. Foto: Ulrike Langer
Um das Rathaus in der Hauptstraße in Haßfurt barrierefrei zu gestalten, soll im Innenhof des Gebäudes (rechts im Bild) ein gläserner Aufzug errichtet und am südlichen Gebäude (links im Bild) in einem kleinen Anbau ein Etagenlift eingebaut werden.  Foto: Ulrike Langer

Der Haßfurter Seniorenbeirat lobt die Stadt dafür, dass sie Hürden für ältere Menschen und Behinderte abbaut. Aber die Wunschliste ist noch lang.

Der Seniorenbeirat der Stadt Haßfurt will sich auch 2017 um die Belange älterer Bürger kümmern und besonders die Barrierefreiheit voranbringen. In der ersten Sitzung in diesem Jahr im Caritas-Alten- und -Pflegeheim St. Bruno informierte der kommunale Behindertenbeauftragte der Stadt Haßfurt, Michael Schulz, über den Sachstand einzelner Projekte. So hat der Stadtrat mittlerweile beschlossen, das Rathaus in der Hauptstraße barrierefrei zu gestalten. Dazu soll im Innenhof des Gebäudes ein gläserner Aufzug errichtet und am südlichen Gebäude in einem kleinen Anbau ein Etagenlift eingebaut werden. Außerdem sind der Einbau behindertengerechter Sanitäranlagen im zweiten Stockwerk und ein besser begehbarer Belag im Innenhof vorgesehen. "Zwar hat das Landesamt für Denkmalpflege bereits Einwände gegen den gläsernen Aufzug erhoben", berichtete Michael Schulz. "Doch wir werden uns wehren, da die Barrierefreiheit wichtiger ist als ein schöner Innenhof."
Des Weiteren solle noch in diesem Jahr im Zuge der Sanierung des Postgebäudes, das der Stadt gehört, der Haupteingang nach Süden verlegt und barrierefrei gestaltet werden, erläuterte der Redner weiter.


Zugang zur Stadtpfarrkirche

Der Wunsch, den Eingang zur Stadtpfarrkirche barrierefrei umzurüsten, wird wohl nicht so schnell in Erfüllung gehen. Zwar hat der Seniorenbeirat schon mehrfach bei Pfarrer Stephan Eschenbacher vorgesprochen, der die Notwendigkeit auch erkannt hat. "Doch die Kosten für zwei Motoren zum Öffnen der Außentür und der Windfangtür sind mit rund 10 000 Euro für die Pfarrei zu hoch", sagte Michel Schulz. "Daher soll geklärt werden, ob die Diözese hier Zuschüsse erteilt. Denn diese Arbeiten bis zur Dachsanierung ruhen zu lassen, ist nicht akzeptabel", meint er. Auch der Einbau einer Induktionsschleife lasse noch auf sich warten.

Angesichts der Planungen der Stadt Haßfurt zur Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes betonte Michal Schulz, dass die Errichtung eines Behinderten-WC, der Einbau von Bodenindikatoren und eine kontrastreiche Markierung zum Beispiel bei Stufen wichtige Anliegen seien. Er hob erneut hervor, dass die Stadt Haßfurt gerade bezüglich der Barrierefreiheit sehr offen und kooperativ und damit ein Vorbild für andere Kommunen sei, die immer wieder bei ihm anfragen und um Unterstützung bitten.

Der Zweite Vorsitzende Hans Weber teilte mit, dass der Seniorenbeirat bei der Stadt Haßfurt auch beantragt habe, einen Aufzug und eine besser zugängliche Behindertentoilette in der Stadthalle einzubauen.


Umbau läuft nach Plan

Anschließend berichtete die Pflegedienstleiterin und stellvertretende Einrichtungsleiterin Olga Mikulski über die Fortschritte der Sanierung im Seniorenheim Sankt Bruno. "Es läuft bisher alles planmäßig", sagte sie. "So wurde der erste Bauabschnitt schon bezogen und der zweite Bauabschnitt wird Mitte dieses Jahres fertig." Man rechne damit, dass die Sanierung Ende 2018/Anfang 2019 abgeschlossen sein werde. Derzeit verfüge das Haus über 57 Pflegeplätze, die sich kurzzeitig auf 54 reduzieren ließen und am Ende auf 80 Plätze aufgestockt würden. Nach einer Lösung für die wöchentlichen Gottesdienste werde noch gesucht, da die jetzige Kapelle eine Zeitlang nicht genutzt werden könne.

Die Leiterin des Mehrgenerationenhauses, Gudrun Greger, und ihre Stellvertreterin Simone Geruschke berichteten, dass das Haus seit Beginn dieses Jahres ins "Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus" aufgenommen worden sei und nun eine größere Planungssicherheit bezüglich der Finanzierung habe. Dazu sei ein Bekenntnis der Stadt Haßfurt notwendig gewesen und Bürgermeister Günther Werner habe persönlich nach Berlin geschrieben und erklärt: "Wir können uns Haßfurt ohne Mehrgenerationenhaus nicht vorstellen". So habe man den Zuschlag erhalten. Das neue Bundesprogramm ziele darauf ab, die Zusammenarbeit von Kommunen und Mehrgenerationenhäusern noch stärker zu verzahnen. "Denn Mehrgenerationenhäuser sind starke und erfahrene Partner für die Kommunen, wenn es darum geht, den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen", so Gudrun Greger. "Unter dem neuen Slogan ,Wir leben Zukunft vor‘ werden gemeinsam mit der Stadt Haßfurt Ideen für die Lebensqualität der Generationen entwickelt. Dazu brauchen wir das Netzwerk aus Vereinen, dem Seniorenbeirat, Sozialverbänden, Bürgern und Flüchtlingen."


Viele Veranstaltungen

Zum Schluss berichtete Hans Weber, dass heuer am 11. Mai der Konzertnachmittag für Senioren geplant sei. Vorgesehen seien auch Ausflüge nach Würzburg, Kulmbach, Schwabach, Hammelburg und Aschaffenburg sowie zwei Fahrten zum Weihnachtsmarkt in Rothenburg ob der Tauber. Die Spielenachmittage, organisiert von Gertrud Stark, fänden jeweils am ersten Dienstag im Monat an wechselnden Orten statt.