Mehr als 100 Personen empfanden in Breitbrunn den Leidensweg Jesu nach und zogen Parallelen zu ihrem eigenen Leben.
"Wir gehen heute mit Jesus einen traurigen Weg. Zuerst wurde er mit Jubelrufen und grünen Zweigen in Jerusalem empfangen, und jetzt feiert er sein letztes Abendmahl mit seinen Freunden. Wie er seinen Weg weitergeht, wollen wir heute selbst im Kreuzweg nachempfinden und sehen, wie groß die Liebe von Jesus zu uns ist." Mit diesen Worten eröffnete Diakon Joachim Stapf in Breitbrunn einen außergewöhnlichen Familienkreuzweg, den mehr als 100 Personen, Familien mit ihren Kindern und Gäste, über die 14 Stationen mitgingen.
Der Familien-Kreuzweg war durch das "Kinderkirchen-Team" vorbereitet worden, so dass auch die Kinder und Jugendlichen bei allen Stationen mit einbezogen wurden. Er begann mit der Abendmahlszene, bei der es Traubensaft gab und Fladenbrot geteilt wurde.
Mit einem Holzkreuz, das abwechselnd von den Familien von Station zu Station getragen wurde, machte man sich auf den Weg. Zwei Kinder trugen zu Beginn je ein Bild von traurigen Kindern und hefteten sie ans Kreuz "für alle Menschen, die alleine sind und keine Freunde haben".
Das Kinderkirchen-Team las zu jeder Station die Bibelstelle vor und Diakon Stapf übertrug die Bedeutung in die gegenwärtige Zeit. Bei der dritten Station "Jesus fällt zum ersten Male unter dem Kreuz" überlegten alle, wie es in unserem Leben aussieht. Als Zeichen, dass auch Kinder Sorgen haben und möchten, dass man ihre Probleme ernstnimmt, hefteten sie eine Schulprobe und Forderungen der Lehrer an den Holzbalken.
Die Last der Probleme
Wie Simon von Cyrene bei der vierten Station Jesus hilft, das Kreuz zu tragen, traten auch zwei Erwachsene auf und meinten: "Es tut gut, wenn einem jemand beim Tragen hilft. Viele Menschen tragen eine Last herum. Die Last ist manchmal ganz schön schwer bei Problemen in der Freundschaft, am Arbeitsplatz, mit der Gesundheit oder Sorgen um die Zukunft."
Bei der sechsten Station "Veronika reicht Jesus das Schweißtuch" dachte man an das Leben der Menschen untereinander und kam darauf: "Ein freundliches Wort, ein Lächeln von uns macht andere Menschen froh."
Bei der elften Station "Jesus wird an das Kreuz genagelt" ging es um Menschen, die es toll finden, Macht über andere zu haben. Ein Jugendlicher schlug drei Nägel an das Kreuz, an die Stelle, "wo seine Hände und Füße waren". Sie sollten daran erinnern, dass Jesus immer auf der Seite der Schwächeren gewesen sei und die Menschen bis zu seinem Tod geliebt habe.