Franz und Anneliese Limpert haben den Einbruch in ihr Haus immer noch nicht ganz verkraftet. Einen Aktenordner füllt alles, was mit dem Einbruch zu tun hatte. Die beiden möchten die schrecklichen Gefühle gerne vergessen, können es aber nicht so leicht. Fotos: Helmut Will
Franz und Anneliese Limpert zeigen das Fenster der Terrasse, welches die Täter aufgehebelt haben und so in ihr Haus zu nächtlicher Stunde eingedrungen sind.
Ein fränkisches Ehepaar wurde vor einem Jahr Opfer eines Einbruchdiebstahls. Das hat Spuren in der Seele hinterlassen, und die Limperts ringen bis heute um inneren Frieden. Hilfsangebote empfanden sie als sehr wohltuend.
Sie können sich erinnern, als sei es gestern gewesen. Dabei ist es fast genau auf den Tag ein Jahr her, als Anneliese und Franz Limpert aus Rentweinsdorf Opfer nächtlicher Einbrecher wurden. Am 16. Dezember 2018 kamen in den frühen Abendstunden mindestens zwei Einbrecher und drangen gewaltsam in das Haus des Ehepaares Limpert ein.
Einbruch bei Limperts: Ehepaar war beim Singen
Da sich diese Tat gestern jährte, wurden bei dem Ehepaar die Erinnerungen wieder präsent. Am Tattag hatte Annemarie gegen 16 Uhr ihr Anwesen verlassen, um in die Ortskirche zu gehen, wo die Rentweinsdorfer "Liedertafel", bei der sie aktive Sängerin ist, Ansingen hatte. Ihr Mann Franz folgte ihr gegen 16.45 Uhr, als die Dunkelheit bereits den Tag verdrängt hatte. "Es war ein schöner Abend, den die Rentweinsdorfer 'Liedertafel‘ zusammen mit dem Blasorchester Ebern zu Gunsten eines guten Zwecks gestaltete", sagt Anneliese und ihr Mann nickt zustimmend.
Gemeinsam traten die Limperts nach dem Konzert den Heimweg von der Kirche am Planplatz zu ihrem etwa 500 Meter entfernten Haus an. Nichtsahnend kamen sie, noch von der schönen Konzertstimmung umfangen, an ihrem Haus an. Es war 21 Uhr. Während Anneliese das Haus über die Eingangstür betrat, wollte Franz auf der Rückseite sehen, ob alles in Ordnung war. "Als ich ankam war das Gartentor offen, da habe ich mich schon gewundert, weil wir immer alles verschließen", sagt Franz. Als er dann noch sah, dass die Balkontür offen war, wurde ihm schon etwas mulmig. In diesem Augenblick dachte er noch, dass seine Anneliese, die ja über die Haustüre ins Haus gegangen war, die Terrassentüre zum Lüften geöffnet haben könnte. "Dann aber erkannte ich, dass am Fenster links von der Terrassentür das Fliegengitter herausgerissen und die Rollos hochgeschoben waren und mir schwante Schlimmeres", erzählt Franz. Er nahm seine Taschenlampe und leuchte alles ab.
Fremde Fußabdrücke entdeckt: Franz Limpert ruft seine Frau
"Jetzt konnte ich Fußabdrücke verschiedener Größen im Schnee erkennen und dass am Fenster Hebelspuren eines Werkzeuges im Rahmen vorhanden waren. Nun war mir völlig klar, dass wir Opfer von Einbrechern geworden sind." Er rief laut nach seiner Frau, dass sie die Polizei rufen sollte. "Ich war auch ganz geschockt", sagt Annemarie, "und ich rannte die Treppe hoch, da ich dort an einer Tür mit großen Zahlen die Telefonnummer der Polizei Ebern angebracht hatte."
Nachdem die Polizei an dem Abend wieder gegangen war, war es mit Nachtruhe nichts mehr, sagen beide unisono. Da sie nicht ins Schlafzimmer konnten, weil am nächsten Tag durch die Polizei Spuren gesichert werden sollten, schliefen sie im Erdgeschoss in getrennten Räumen. "Ob ich überhaupt geschlafen habe, kann ich gar nicht sagen und ich sehnte den nächsten Morgen herbei", sagt Anneliese. Franz erzählt, dass er bei jedem Geräusch aufschreckte oder auch dann, wenn ein Auto vorbeifuhr. "Ja, dass ist noch heute so", ergänzt seine Frau und sie erzählt, dass es ihr monatelang schwer gefallen ist, in das Obergeschoss zu gehen. "Ich wartete immer, bis mein Mann mit hochging, da fühlte ich mich sicherer. Ich kann den Einbruch bis heute nicht völlig abhaken, es holt einen immer wieder ein."