Die Kampfsportler aus Untermerzbach blicken bei der Feier zum 40-jährigen Bestehen des Vereins auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Sie mischten auf Landes- und Bundesebene oft ganz vorn mit.
Ein "paar Verrückte" wurden sie im Dorf genannt, als Dietmar Renner mit einigen anderen am 31. Januar 1975 den Karateverein Untermerzbach in der Gaststätte "Hunneneiche" gründete. Nunmehr können diese "Verrückten" mit ihrem Verein auf 40 Jahre erfolgreichen Karatesport zurück blicken. "Dickes Lob" gab es vom Karate-Do und Chikung Großmeister und Träger des 8. Dan, Horst Zettner, aus Gundelsheim.
Heute führt den Verein als Vorsitzende Eva Greiff, die sich über die große Resonanz der Mitglieder am Samstag im Reisenweber-Saal freute. Erst "frisch dabei", zeigte sich Kirstin Morgenroth, Ehefrau von Trainer Sebastian Morgenroth, vom Verein begeistert. Sie lobte quasi "ihre Vorgängerin" Karin, die Ehefrau des ehemaligen Trainers Dietmar Renner.
"Karin war eine starke Partnerin an der Seite ihres Mannes, sonst hätte dieser als Trainer mit unserem Verein sicher nicht so große Erfolge feiern können."
"Dieser Verein ist etwas ganz Besonderes", schwärmte Kirstin, die seit zehn Jahren dabei ist. 40 Jahre sei KDU-Geschichte geschrieben worden, der Verein habe sich entwickelt wie ein guter Wein.
Vorsitzende Eva Greiff blickte zurück, wobei sie viele Erfolge in Erinnerung rief. In den Anfangsjahren seien die Trainingsbedingungen von den zur Verfügung stehenden Räumen "sehr begrenzt" gewesen. "Es war schon ein Erfolg als wir in die Gymnastikhalle der Grundschule umziehen durften, nachdem man sich überzeugt hatte, dass wir uns nicht nur rumprügeln", scherzte die Vorsitzende.
Auch die Turnhalle in Ebern nutzte man zeitweise als Trainingsort.
In dieser Zeit gestaltete der Verein sich immer mehr "ebernlastig", sodass sich die Untermerzbacher 1974 absonderten, um ihre Identität zu bewahren. "Horst-Richard Zettner der heute unter uns ist, er war damals schon Träger des 3. DAN, motivierte Dietmar Renner und sicherte Unterstützung zu."
So sei es dazu gekommen, dass genau auf den Tag von 40 Jahren die "Glorreichen 7" in der Hunneneiche den Verein gründeten. Das waren Dietmar Renner (Vorsitzender), Horst Morgenroth (Stellvertreter), Karin Renner (Kassiererin), Eva Greiff (Schriftführerin), Peter Kachelmeiner, Günter Edling und Klaus Malcharek (Beisitzer). Neu kamen im Gründungsjahr noch Stefan Wüst und Erhard Büchner hinzu. "Den Genannten muss heute unser Dank gelten", sagte die Vorsitzende.
Die Ausführungen der Vorsitzenden wurden immer wieder durch eine von Kirstin Morgenroth erstellte Powerpointepräsentation ergänzt.
Ihr Ehemann und aktueller Trainer, Sebastian, "würzte" mit einer "Karatemodenschau" und zwei Models das Ganze, wobei die Trainingsutensilien im Wandel von vier Jahrzehnten vorgestellt wurden.
"Ellenlang" sind die Erfolge, auf die der 1. Karate-Dojo Untermerzbach zurückblicken kann. So waren die Untermerzbacher Karatekas 1977 der beste Verein in Oberfranken, Dietmar Renner war 1978 Bayerischer Meister, 1979 wurde erstmals bei der Deutschen Meisterschaft gestartet. "Ein Highlight war sicher als wir Ende der 70er-Jahre die Judo/Aikido-Gruppe aus St.Paul-Trois-Chateaux zu Besuch hatten, denen wir später auch einen Gegenbesuch abstatteten", sagte Greiff.
Viele Kampfsportler aus Untermerzbach konnten tolle Erfolge einheimsen.
Sie nannte Namen wie Thomas Oehrl, Bernd Bartelmann, Peter Schmidt, Georg Eder, Helmut Hülbig, Udo Triebel, Thomas Hofmann, Folger Zauritz, Wolfgang Heppt, Barbara Grell, Christina Liebich, Susanne und Gabi Preußinger, Susanne Quinger, Marion Stammberger, Manuela Dickert und Conni Bartelmann.
"Die Erfolge 1999 und 1980 sprengten schon alle Rahmen und die Krönung von Dietmar Renners Trainingsarbeit war 1981, als die Mannschaft der Junioren für den Verein 1. Deutschen Meistertitel des DKV holte", sagte die Vorsitzende. Auch Sportarten wie Gymnastik, Aerobic und Tischtennis werden oder wurden angeboten. "Mit Stolz können wir sagen, dass wir nicht nur die Besten in Unterfranken, sondern in der bayerischen Spitze ganz oben mit dabei sind", zeigte sich die Vorsitzende zufrieden.
Zum Schluss ihrer Ausführungen holte Eva Greiff alle auf die Bühne, die im Verein sportlich als Trainer und Verantwortliche in anderen Positionen tätig
sind. Dazu die Karate-Chefin: "Wir sind eure Vereinsvertreter und freuen uns, wenn ihr mit uns zufrieden seid und wir weiterhin eurer Unterstützung sicher sein dürfen.
Bürgermeister und Schirmherr Helmut Dietz gratulierte den Karatekas.
"Wenn man weiß, dass erste Karatevereine in Deutschland 1957 gegründet wurden, so betreibt ihr eine recht junge Sportart", sagte Dietz. Karate sei nicht nur Sport, sondern auch Philosophie, biete interessante und anspruchsvolle Übungen und fantastische Wettkämpfe. "Ihr Sport vermittelt nach meinem Empfingen mehr als sportliche Techniken. Er spricht Körper und Geist gleichermaßen an", so der Bürgermeister. Der Karateverein Untermerzbach habe beigetragen, diese fernöstliche Sportart in Untermerzbach heimisch werden zu lassen.
"Die Mitglieder des Karatevereins mit einer guten Mischung aus "Alt und Jung" und das erfolgreiche Abschneiden bei zahlreichen Meisterschaften sprechen für sich", lobte der Gemeindechef. Der Zuspruch zum Verein liege daran, dass Karate ganz unterschiedlichen Bedürfnissen entgegenkomme. "Bereits Kinder sind hierfür zu begeistern und Ältere haben ihren Spaß an diesem Sport." Und um bei Wettkämpfen ganz nach vorne zu kommen, seien viel Training und Erfahrung notwendig. Es engagieren sich diejenigen, die wirklich hinter ihrer Sache stehen. Und Engagement ist vonnöten, um so einen Verein am Laufen zu halten. Nicht zuletzt mache der Verein Untermerzbach weit über seine Grenzen hinaus bekannt.
Erich Bilska aus Schwarzenbruck, Vizepräsident des Bayerischen Karatebundes, übergab nach seinen Lobes- und Dankesworten an Eva Greiff für den Karateverein die Ehrenplakette in Gold und eine Ehrenurkunde des BKB.
"Ohne solch engagierte Menschen an der Basis im ganzen Land könnten wir Funktionäre einpacken", fasste der Vizepräsident seine Worte zusammen.
Lebendig und dynamisch zeigte sich Großmeister Horst Zettner auf der Bühne, als er seine Jahre, die er als Förderer von Dietmar Renner und des Karateverein Untermerzbach in der Itzgrundgemeinde zubrachte, Revue passieren ließ. Immer wieder hob er den unbändigen Ehrgeiz Dietmar Renners (heute Ehrenvorsitzender) hervor, der im Training "fast nicht kleinzukriegen" war.
Dass Karatesport fit hält, zeigte der 73-jährige Großmeister indem er unter tosendem Beifall auf der Bühne Liegestützen machte, wobei sein gestählter Köper eine kerzengerade Linie bot. Wer sich über den Verein informieren möchte, kann dies im Internet unter
www.karate-untermerzbach.de tun.
Ehrungen Karateverein Untermerzbach