Der Marktgemeinderat Maroldsweisach wärmt die alte Debatte um Alternativtrassen für die B 279 wieder auf. Dabei wird Kritik laut.
- Eine Ortsumgehung für Voccawind und Maroldsweisach ist schon seit Jahrzehnten in der Diskussion. Bei der Sitzung des Marktgemeinderates am Montagabend waren Varianten für die Bundesstraße 279 erneut Thema. Es gab Informationen zum Bundesverkehrswegeplan und darüber wurde heiß diskutiert.
Die Ortsumgehungen für Voccawind und Maroldsweisach und die Nachbargemeinde Ermershausen, sind im weiteren Bedarf mit Planungsrecht im Bundesverkehrswegeplan enthalten, berichtete Bürgermeister Wolfram Thein (SPD). Bei verschiedenen Versammlungen sei darauf hingewiesen worden, dass Ortsumgehungen durchaus eine Chance der Realisierung haben. "Hierfür ist allerdings die Existenz einer Planung Voraussetzung.
Aus diesem Grund sollte mit dem zuständigen staatlichen Bauamt das Vorgehen für die Planung erörtert werden", so der Bürgermeister.
Pläne sind gefordert
Er übergab das Wort an seinen Stellvertreter Harald Deringer (CSU), der in Nürnberg vor Ort war, als Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Verkehrswegeplan bis 2030 vorstellte. Als Tenor aus dieser Veranstaltung brachte Deringer die Erkenntnis mit, dass man sich bemühen sollte, die Planung voranzutreiben, um - sofern die Maßnahme in die Ausführungsphase gelangen sollte - auf dem neuesten Stand zu sein. "Wir sollten deshalb mit dem staatlichen Straßenbauamt in Verbindung treten, um alle Weichen frühzeitig zu stellen", sagte der Zweite Bürgermeister.
Wie er in Nürnberg gehört habe, soll das Projekt Ortsumgehungen, so es dazu kommen sollte, in einem Zug von Voccawind bis Saal a. d.
Saale durchgezogen werden. "In naher Zeit kommt das sicher nicht", sagte Deringer. Der Bundesverkehrswegeplan wurde neu aufgestellt und befinde sich zurzeit im Konsultationsverfahren.
Heftige Debatte
Geschäftsleiter Michael Rahn gab einen kurzen Rückblick über das Projekt "Umgehung Voccawind und Maroldsweisach." Schon im Jahr 2010 habe der Gemeinderat nach möglichen Varianten gesucht. Das Ergebnis projizierte er auf die Leinwand. Er schlug vor, gemeinsam mit dem Straßenbauamt einen Zeitplan aufzustellen. In Rage geriet Ortssprecher Erhard Denninger aus Voccawind. "Immer wenn es auf Bundestagswahlen zugeht kommt diese Diskussion auf, das geht schon 30 Jahre so. Es ist ein Wahlgeplänkel.
Jetzt, wo nach der Flurbereinigung alle Grundstücke verteilt sind, lasse ich über meine Felder auch keine Straße mehr bauen."
"Das ist doch Qutsch!"
Auch Gemeinderat Herbert Baum (SPD) bezeichnet das Ganze als "leere Versprechungen und als Schau." "Alles in einen Topf zu werfen, von Voccawind bis Saal, das ist doch Quatsch", sagte er.
Durch ihre Wortbeiträge riefen einige Gemeinderäte in Erinnerung, über was im Zusammenhang mit den Ortsumgehungen schon alles gesprochen wurde, was angedacht war.
Gemeinderat Werner Thein (SPD), ehemaliger Bürgermeister in Maroldsweisach, sagte dazu: "Schon seit vor 50 Jahren befasst man sich damit.
Nichts ist gelungen und auch in den nächsten 30 Jahren wird nichts passieren, für mich ist das Thema abgeschlossen."
Wie der heutige Bürgermeister Wolfram Thein anmerkte, würden auf der B 279 täglich 4000 Fahrzeugbewegungen stattfinden, davon seien 60 Prozent Schwerverkehr. Letztlich kam man überein, "am Ball" zu bleiben und die nötigen Weichen zu stellen, soweit die Gemeinde gefordert ist.