Turbulenzen auf der Burgpreppacher Bühne

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"Ran an die Bouletten" ging die Schwiegermutter (Ute Schramm, Zweite von links) beim Zugereisten (Thomas Schmitt). Die Nachbarin (Mandy Wichler) und die Schwiegertochter (Ute Schramm) sind entsetzt. Foto: Simon Albecht
"Ran an die Bouletten" ging die Schwiegermutter (Ute Schramm, Zweite von links) beim Zugereisten (Thomas Schmitt). Die Nachbarin (Mandy Wichler) und die Schwiegertochter (Ute Schramm) sind entsetzt. Foto: Simon Albecht
 
 
Nicht leicht hat es der Bestatter (Bruno Schorn, stehend), der gern einen Kaufvertrag mit der Schwiegermutter (Ute Schramm, Zweite von links) abgeschlossen hätte. Mit auf dem Bild die Nachbarin (Mandy Wichler) und die Schwiegertochter (Christine Kaffer). Fotos: Simon Albrecht
Nicht leicht hat es der Bestatter (Bruno Schorn, stehend), der gern einen Kaufvertrag mit der Schwiegermutter (Ute Schramm, Zweite von links) abgeschlossen hätte. Mit auf dem Bild die Nachbarin (Mandy Wichler) und die Schwiegertochter (Christine Kaffer). Fotos: Simon Albrecht
 
 
 

Bei der Theatergruppe des TSV Burgpreppach und dem Stück "Wenn alte Scheunen brennen" ging's mächtig zur Sache. Das Publikum erlebte ein amüsantes und überraschendes Theaterspektakel.

Fast hätte die Schwiegermutter der Schwiegertochter den neuen Mann ausgespannt - dachten jedenfalls die Zuschauer. Aber die raffinierte Alte, köstlich dargestellt von Ute Schramm, hat das Spiel durchschaut und ein Happy-End auf ihre Weise eingefädelt.

Vier Mal schob sich im TSV-Sportheim in Burgpreppach der Vorhang auf zu der Komödie in drei Akten "Wenn alte Scheunen brennen" von Beate Irmisch. "Ran an die Bouletten" hätte das Stück genauso heißen können, denn das war das Lebensmotto der Schwiegermutter, die damit immer wieder für Szenenapplaus sorgte. Damit gab sie dem scheuen, stotternden Emilius (Hannes Herold) einen verbalen Anstoß, um sich an die Mädchen ranzumachen.

Das Motto hat sie schließlich mit dem neuen Zugereisten Heinrich (Thomas Schmitt) bei einem Besuch im "Städtchen" (vielleicht war es Hofheim?) selbst ausgelebt.
Dabei hatte Heinrich schon seit einigen Wochen ein Techtelmechtel mit der seit zehn Jahren verwitweten Schwiegertochter (Christine Kaffer). Als nun die Schwiegermutter angesäuselt nach Hause kam, verstanden viele die Welt nicht mehr.
Nach einigen turbulenten Szenen führte die Alte die Handlung schließlich zum Höhepunkt - jeder meinte, sie werde um die Hand von Heinrich anhalten, als sie Heinrich und ihrer Schwiegertochter alles Gute wünschte: "Meent ihr, ich hab nix gemerkt?"

Nebulös und jugendfrisch

Flankierend sorgte die kreischende Nachbarin (Mandy Wichler) während des ganzen Stückes für Furore mit ihren nebulösen Beobachtungen; frischen Wind auf die TSV-Bühne brachte Lisa Soutschek ("Wie geil ist das denn?") mit ihrer jugendlichen Art.

Bruno Schorn konnte einem Leid tun: hochdeutsch musste er diesmal sprechen, als Bestatter, der bei der Schwiegermutter zwar schon "angemessen" hatte, dann aber wegen derer neu erwachten Lebensgeister abblitzte. Regie bei dieser zwerchfellstrapazierenden Inszenierung führte Bettina Rappelt, die auch soufflierte.