Roßstadterinnen bieten dem Tabellenführer Paroli

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Zweikampf zwischen der Limbacherin Helene Krause (l.) und Cindy Clow (Bild links). Carolin Höfler (Zweite v. l.) setzt sich gegen ihre Limbacher Konkurrentin durch. Fotos: Günther Geiling
Zweikampf zwischen der Limbacherin Helene Krause (l.) und Cindy Clow (Bild links). Carolin Höfler (Zweite v. l.) setzt sich gegen ihre Limbacher Konkurrentin durch. Fotos: Günther Geiling
 

Die Frauen der SpVgg müssen sich dem Kreisliga-Spitzenreiter aus Limbach nur knapp mit 1:2 geschlagen geben.

Die SpVgg Roßstadt forderte bei der knappen 1:2-Niederlage dem Spitzenreiter der Frauenfußball-Kreisliga Schweinfurt, dem TSV Limbach, alles ab. Das Spiel stand bis zur letzten Minuten auf der Kippe. Der TSV Limbach ist die einzige Mannschaft der Frauen-Kreisliga Schweinfurt ohne Niederlage und trat deshalb als großer Favorit beim "Nachbarn" in Roßstadt an. Aber die heimische Mannschaft hielt gut dagegen und glich einen Vorsprung der Gäste aus. Die Limbacher Torhüterin verhinderte zwei Minuten vor Schluss durch eine glänzende Parade den Ausgleich der bis zur letzten Minute kämpfenden Heimmannschaft.
Erstmals griff die Frauenmannschaft der SpVgg Roßstadt zur Saison 2015/16 in den Spielbetrieb ein, damals noch in Oberfranken. Trainer war Stefan Schwarz, der nach einer Verletzung das Amt an Patrick Macht weitergab, der ebenfalls lange Jahre in der ersten Mannschaft gespielt hatte.
Aber wie kam es eigentlich zur Gründung einer Frauenmannschaft in diesem kleinen Dorfverein? Anna-Maria Böllner hatte schon einmal an anderer Stelle Frauenfußball geschnuppert, und bei der SpVgg Roßstadt gab es einige Freundinnen von Spielern und auch Spielerfrauen, die immer bei den Spielen dabei waren. "Wir fragten uns, warum nicht selbst eine Mannschaft gründen und es einfach einmal probieren? Vorstand Uwe Pappenheimer war ebenfalls begeistert, seine Tochter Christin war ja ebenfalls dabei, und so stand allem nichts mehr im Wege", beschreibt Spielführerin Carolin Höfler die Beweggründe.
Ist Fußball nicht doch mehr ein Männersport? Diese Frage verneint die stellvertretende Spielführerin Anna-Maria Schneider spontan. "Vielleicht steht bei uns der Spaß noch etwas mehr im Vordergrund als bei den Männern. Viele von uns wollten sich sportlich betätigen, und das fällt einem leichter, wenn man es zusammen macht. Das Fußballspielen ist laufintensiv und erfordert auch Krafttraining. Beides zusammen ist aber eine gute Mischung. Körperlich macht es uns auch weniger aus, denn wir sind durchaus hart im Nehmen." Dabei gesteht sie ein, dass in Oberfranken das Zweikampfverhalten wesentlich härter war als jetzt in Unterfranken.


Dürr erzielt Führungstreffer

Beide Mannschaften tasteten sich im Derby erst etwas ab. Durch einen Freistoß von links, den Dana Dürr direkt verwandelte, gingen die Limbacherinnen in Führung. Die Roßstadter Damen ließen sich davon aber nicht beeindrucken. In der 20. Min. war die Limbacher Abwehr nicht ganz im Bilde. Stopperin und Torhüterin störten sich gegenseitig, und Theresa Markert nutzte diese Situation mit einem Schuss aus 20 Metern zum Ausgleich aus. Danach sahen die Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel.
In der zweiten Halbzeit erhöhten die Limbacher Frauen den Druck, und in der 52. Minute schoss Fabienne Krause zum 2:1-Führungstreffer für die Gäste ein. Die Limbacherinnen waren nun präsenter im Sturm, aber die SpVgg hielt dagegen und kam auch zu einigen guten Kontern. Die größte Chance hatten die Roßstadterinnen noch einmal zwei Minuten vor Schluss, als Hanna Reichelt aus 20 Metern präzise ins linke untere Toreck zielte, aber die Gästetorhüterin mit einer glänzenden Parade den durchaus verdienten Ausgleich verhinderte.


"Bis zur 90. Minute gekämpft"

Der Roßstadter Trainer Patrick Macht meinte: "Ein 2:2 wäre auch verdient gewesen. Unser Problem ist nach wie vor, dass wir unsere Chancen nicht genügend verwerten und uns dann der Lohn fehlt. Meine Mannschaft hat aber super gespielt und dagegengehalten. Die Mädels haben bis zur 90. Minute gekämpft." Spielführerin Carolin Höfler zog das Fazit: "Unser Spiel war heute sehr gut, es wäre gegen den Spitzenreiter sogar noch mehr drin gewesen. Vor dem Tor fehlte uns einfach etwas der Erfolg." Man spürt an diesen Worten, dass bei den Roßstadterinnen der Spaß am Fußball im Vordergrund steht und sie weiter diesem Hobby nachgehen wollen, "wenn nicht gerade die eine oder andere von uns schwanger wird", sagt Carolin Höfler ganz locker.


Trainingsbeteiligung ist gut

Patrick Macht sieht seine vorrangige Aufgabe darin, immer eine gute Mannschaft zu präsentieren. "Ich kann zwar aus einem Kader von 20 Spielerinnen schöpfen, aber nicht zu jeder Zeit. Die Trainingsbeteiligung ist mit zwölf Spielerinnen gut, aber derzeit sind auch drei Damen wieder inaktiv, weil schwanger oder in der Babypause, zwei sind verletzt. Die restlichen Spielerinnen sind aber immer sehr ehrgeizig und fleißig, und das Spielverständnis wird immer besser", sagt der Trainer.
Die Spielerinnen betonen die tolle Arbeit ihres Trainers. Ein tolles Lob kommt aus dem Munde der stellvertretenden Spielführerin Anna-Maria Schneider: "Wir könnten keinen besseren haben, denn er ist auch äußerst fürsorglich. Natürlich ist er bei uns der Hahn im Korb." Patrick Macht steht noch Tobias Baum als Co-Trainer zur Verfügung.
Trainer Wolfgang Krause vom Spitzenreiter TSV Limbach bestätigte, dass es ein ausgeglichenes Spiel gewesen sei. Es sei auch noch ein kleines Manko seiner Mannschaft, dass sie zu viele Chancen brauche. Das habe sich gegen die überraschend starken Roßstadterinnen gezeigt. Die Chancenverwertung müsse also noch besser werden, denn man habe als Ziel den Aufstieg in die Bezirksliga.