Die neuen Schlossherren von Gleusdorf stellen nach Unterzeichnung der Verträge sich und ihre Pläne vor - Erleichterung in Landratsamt und Rathaus.
Die Verträge sind unterzeichnet, seit 1. Dezember hat Schloss Gleusdorf einen neuen Träger und die Einrichtung einen neuen Namen: Aus der wegen eines Pflegeskandals gebeutelten Seniorenresidenz wird das MCC-Haus im Park. Dies verkündeten der neue Geschäftsführer der MCC Deutschland, Thomas Oertner, und dessen Alleingesellschafter, Martin von Endredy, am Dienstagnachmittag im Untermerzbach Rathaus. Ein Tag, den "wir herbeigesehnt haben", wie Landrat Wilhelm Schneider (CSU) erleichtert zugab und dem ebenso wie Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) eine Last von den Schultern genommen wurde.
Neben der Betriebsträgerschaft solle bis zum Jahresende auch noch der Kauf der eigentlichen Immobilie unter Dach und Fach gebracht werden, verkündete Oertner, der auf die Erfolge seiner Gesellschaft bei der Planung und Projektierung sozialer Einrichtungen verwies, wobei man sich zuletzt auf die Entwicklung älterer, kleinerer, auch problembehafteter Bauten fokussierte. Dass man sich mit Schloss Gleusdorf einer besonderen Herausforderung stellt, ist beiden Herren bewusst. Auch dass zunächst Millionen investiert werden müssen.
Seit dem Herbst erst sind die neuen Schlossherren im Gespräch, zunächst mit den Vertretern des Landratsamtes, und von Haßfurt aus ging es nach Gleusdorf, um mit dem Personal zu sprechen. Dabei würdigten sowohl Oertner wie auch Bürgermeister Dietz die Leistung der verbliebenen Arbeitskräfte, die sich in einer schwierigen Phase um die Heimbewohner kümmerten. Landrat Schneider: "Seit dem Ausscheiden der ehemaligen Geschäftsführung im Februar hat die Einrichtung schon eine positive Entwicklung durchlaufen." Der Landkreis-Chef verwies auch darauf, dass der Verwaltungsgerichtshof in München im Zusammenhang mit der angekündigten Schließung einen Trägerwechsel empfohlen habe, was nach einem langwierigen und steinigen Weg nun letztendlich gelungen sei.
Geschäftsführer Oertner meinte, dass sich auch das verbliebene Personal einen Trägerwechsel herbeigesehnt habe. "Wir haben mit der Belegschaft die Umbenennung abgesprochen und als der Name gefunden war, wurde das ausgelassen gefeiert."
Nun werde die bestehende Konzeption geprüft und dann in enger Abstimmung mit der Heimaufsicht die notwendigen Änderungen vorgenommen. "Wir können nicht alles von heute auf morgen umdrehen", bat Aufsichtsrat Martin von Endredy um Verständnis.
Auch ein Neubauprojekt sprach Oertner an, wodurch die Zahl der Heimplätze auf 91 Betten anwachsen wird. Der Neubau soll an den neueren Teil des Schloss-Areals in Richtung Norden angedockt werden. "Dazu brauchen wir etwa eine einjährige Planungsphase und daran schließt sich die Baugenehmigung an. Wie lange das dauert, vermag ich nicht abzuschätzen, weil das unser erstes Projekt in Bayern ist." In zweieinhalb Jahren soll der Neubau auf jeden Fall bezogen sein.
Vorrang haben erst die Hausaufgaben: Umbauten im Alt-Trakt, dem eigentlichen Schloss, um die neuesten gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Vorerst hat auch der Aufnahmestopp weiterhin Bestand, womit es bei 38 Heimbewohnern bleibt. Erst wenn von Seiten der Heimaufsicht ein geordneter Betrieb mit entsprechender Fachkraftquote festgestellt wird, soll diese Anordnung aufgehoben werden.