Selbstversuch: Ist Stand-Up-Paddling wirklich so leicht, wie es aussieht?

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Stand-Up-Paddling im Selbstversuch. Leah Krug (links) und Lisa Kieslinger testeten die Trendsportart.Foto: Andreas Lösch
Stand-Up-Paddling im Selbstversuch. Leah Krug (links) und Lisa Kieslinger testeten die Trendsportart.Foto: Andreas Lösch
Foto: Lisa Kieslinger
Foto: Lisa Kieslinger
 
Foto: Lisa Kieslinger
Foto: Lisa Kieslinger
 
Foto: Leah Krug
Foto: Leah Krug
 
Foto: Leah Krug
Foto: Leah Krug
 
Foto: Leah Krug
Foto: Leah Krug
 
Foto: Lisa Kieslinger
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Foto: Lisa Kieslinger
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Foto: Leah Krug
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Foto: Andreas Lösch
Foto: Andreas Lösch
 
Foto: Andreas Lösch
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Auch eine Slackline war am Sander Campingplatz aufgebaut und wir durften probieren. .. Foto: Lisa Kieslinger
Auch eine Slackline war am Sander Campingplatz aufgebaut und wir durften probieren. .. Foto: Lisa Kieslinger
 
....eine wacklige Angelegenheit Foto: Andreas Lösch
....eine wacklige Angelegenheit Foto: Andreas Lösch
 

Beim Stand-Up-Paddling flaniert man übers Wasser. Aber ist es wirklich so leicht? Am "Einfach-so-Tag" hat es FT-Volontärin Lisa Kieslinger mal ausprobiert.

Selbstversuch: Vor mir schwimmt ein Brett. Noch stehe ich davor. Bis zu den Knien im Wasser des Sander Baggersees. Ein wenig Bammel habe ich schon, denn zu den Wasserratten gehöre ich nicht gerade. "Na los, einfach drauf", ermuntert mich Lydia Hohenberger und drückt mir das Paddel in die Hand. "Einfach hinsetzen oder knien und dann aufstehen und paddeln", erklärt die Urlauberin, die spontan - einfach so - ihr Spielzeug zur Verfügung stellte: "Die beste Investition, die ich je gemacht hab."

Okay, dann mal drauf. Im Schneidersitz paddel' ich erst einmal ein paar Meter, um vom Ufer wegzukommen.
Und dann ... Wie war das noch mal? Hinknien, Aufstehen, Paddel ausfahren und paddeln. Dem Trendsportgerät wird nachgesagt, dass es den Gleichgewichtssinn enorm fordert. Stimmt. Aber es klappt. "Das sieht ja super aus", schreit Lydia mir zu. Aus lauter Freude reiße ich die Hände hoch. Keine gute Idee. Das Brett unter mir kommt ziemlich ins Wackeln. Konzentration Lisa, Konzentration. Kurze Zeit habe ich die unheimlich nasse Angelegenheit namens Wasser ignoriert. Ein Fehler, der gerade nochmal gut gegangen ist.

Die Füße rechts und links schön breit auf dem Brett, tariere ich mich aus und werde immer mutiger. Ich wage mich weiter nach draußen. Jetzt kann ich nachvollziehen, was Lydia Hohenberger mir erzählt hat: "Gestern bin ich Richtung Main gepaddelt. Ich hab mich fast gefühlt wie auf dem Amazonas." Alles ruhig, Vögel zwitschern, unter mir das dunkle Wasser, über mir Sonne, Himmel. Ein Traum.

"Platsch!!!" Einen Meter vor mir und meinem Brett, springt ein großes Etwas aus der braunen Tiefe und taucht wieder ab. Keine Sekunde, der Schreck wirft mich fast um. Ich bin froh, dass der Sander Baggersee nicht der Amazonas ist. Nur ein Fisch, kein Krokodil.


Jetzt reicht's aber

Paddeln strengt an. Die Arme werden schwer, ich sollte langsam mal Richtung Land. Wie sich herausstellt, leichter gesagt als getan. Wie ein kleines hilfloses Kind stehe ich auf dem zwei Meter langen und 85 Zentimeter breiten Board. Das Ding soll sich drehen. Doch so wirklich klappt das nicht. Lydia scheint meine Planlosigkeit aus 200 Metern zu erkennen. "Paddel rückwärts und verlager' dein Gewicht", ruft sie mir zu. Und es klappt, zwar langsam, aber mein Brett wendet sich nach und nach dem Ufer zu.

Doch dann ein weiteres Problem: Drei Schwimmer genau auf meiner Geraden Richtung Ufer. Zehn Meter vor ihnen versuche ich, eine andere Richtung einzuschlagen. Um sie herumkurven. Keine Chance. Es hilft nur noch eines. "Entschuldigen Sie bitte, ich kann leider noch nicht lenken auf dem Brett, dürfte ich hier mal durchfahren", rufe ich den Männern zu. Peinlich berührt spalte ich mit meinem Brett die Männergruppe.

Noch ein paar Paddelschläge, und da ist das sichere Ufer. Die letzten paar Meter lasse ich mich souverän hintreiben.

Doch was ich nicht bedacht habe: Wie komme ich hier wieder runter. Der Sandstrand kommt immer näher und näher. Und mein Brett ist noch viel zu schnell, um von alleine stehen zu bleiben. Ich schmeiße das Paddel zur Seite und gehe in die Knie und lass' mich auf das Brett plumpsen. Kaum sitze ich sicher, schlägt die Spitze am Ufer an. Ein souveräner Abgang sieht anders aus, aber ich bin trocken geblieben. Ätsch, Kollege Andi!


Kommentar
Einfach so!

Am 27. August ist der Einfach-so-Tag. Warum? Einfach so! Vor elf Jahren wurde der Tag in den USA initiiert. An diesem Aktionstag hat man die Möglichkeit, einfach mal etwas völlig ohne Grund zu tun. Die meisten Menschen machen ihr ganzes Leben lang Dinge, weil sie diese machen müssen und Verpflichtungen haben: Egal ob im beruflichen Sinne, bei der Familie oder bei Freunden. Immer durchdenken wir alles, machen sogar einen Plan, wie wir am besten alles unter einen Hut bekommen. Viel zu selten machen wir dabei eine Sache einfach so, weil wir eben gerade Lust dazu haben.
Also: Gibt es etwas, dass Sie tun möchten, auch wenn kein großer Sinn dahinter steckt? Dann tun Sie das doch heute. Einfach mal so.