Sand freut sich auf mehr Kinder

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Mehr Kinder im Ort, das sind erfreuliche Nachrichten für die Gemeinde. Jetzt wird ohne großen Umbau im Sander Kindergarten St. Nikolaus eine zweite Kinderkrippe-Gruppe untergebracht. Foto: Alfons Beuerlein
Mehr Kinder im Ort, das sind erfreuliche Nachrichten für die Gemeinde. Jetzt wird ohne großen Umbau im Sander Kindergarten St. Nikolaus eine zweite Kinderkrippe-Gruppe untergebracht. Foto: Alfons Beuerlein

Gemeinderat Sand gibt bekannt: Mehr Kinder wollen in den Kindergarten St. Nikolaus. Eine zweite Kinderkrippe ist geplant.

In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch informierte Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) ausführlich über die aktuelle Bedarfsplanung für die Bildungseinrichtungen Kindergarten und Schule in Sand. Vor allem für den Kindergarten stellte Ruß fest, dass sich bei der Nachfrage nach Plätzen eine Trendwende abzeichnet.

2007 bis 2012 bewegte sich nach Darstellung des Bürgermeisters die Zahl der Kinder im Kindergartenalter auf niedrigem Niveau zwischen 20 und 24 Kindern pro Jahrgang. 2012 wurde sogar über die Schließung einer Gruppe nachgedacht. 2013 kam die Kehrtwende mit 30 Kindern; 2014 und 2015 wurden jeweils 27 Kinder pro Jahrgang betreut.


Mehr Kinder als berechnet

So stabilisierte sich laut Ruß die Zahl der Kinder auf einem höheren Niveau als ursprünglich angenommen. Besonders Krippenplätze werden deutlich stärker nachgefragt. Bei der laufenden Anmeldung für das Kindergartenjahr 2016/17 belegen die Zahlen einen höheren Bedarf an Krippenplätzen für die Bis-zu-Dreijährigen. Der Caritas-Kindergartenverein als Träger muss in Zusammenarbeit mit der Gemeinde reagieren.

In einer Sitzung besprachen die Vertreter der Kirchen- und Gemeindeverwaltung sowie des Trägervereins und die Leiterinnen der Kindergärten die Lage. Die Verantwortlichen sehen Bedarf für eine weitere Krippe. Und die dürfte sich, wie sich im Gespräch zeigte, ohne Umbau mit geringem Aufwand in einem der Gruppenräume im Kindergarten Sankt Nikolaus einrichten lassen. Die bisher dort untergebrachte Gruppe könnte in den Turnraum im Obergeschoss umziehen. Jedenfalls vorübergehend, wie es hieß.

Auf Dauer reichen die räumlichen Kapazitäten in St. Nikolaus allerdings nicht aus, wie Bernhard Ruß es beschrieb. Möglich wäre die bauliche Erweiterung im Kindergarten Sankt Martin. Beim Bau 1996 wurde dort der eventuelle Anbau eines weiteren Gruppenraums berücksichtigt.

Der Bedarf an Kindergartenplätzen hängt, wie der Bürgermeister ausführte, von der weiteren Erschließung von Baugebiet ab. Heuer erfolgt die Resterschließung der "Unteren Länge" mit 35 Bauplätzen. 14 davon sind an junge Familien verkauft, und es gibt eine Bauverpflichtung von zwei Jahren. Zudem erschließt ein privater Investor im geplanten Baugebiet "Zehent-wörth II" neun Bauplätze. Auch diese werden an junge Familien verkauft und in nächster Zeit bebaut, wie die Gemeinderäte erfuhren. Ruß ergänzte, die Verwaltung sei im Kontakt mit den Nachbarkommunen, damit Eltern für ihr Kind in Sand oder der unmittelbaren Umgebung einen Betreuungsplatz bekommen. Grundsätzlich soll aber jedem Sander Kind ein Kindergartenplatz in Sand angeboten werden. Wie Ruß auch beschrieb, dürfte das Bauland in Sand bald verbraucht sein. Im Flächennutzungsplan sind weitere Baugebiete ausgewiesen. Alle Überlegungen müssten bei der Ermittlung der Kindergartenplätze für die Zukunft einbezogen werden.

Zur Grundschule führte Ruß an, dass derzeit 114 Kinder in Sand in den Klassen eins bis vier unterrichtet werden. 93 Kinder (63 Sander) besuchen den Ganztageszug und 21 Kinder, alle aus Sand, die Regelklasse.
Die Ganztagesschüler werden komplett in Sand unterrichtet, von den Regelklassen ist es die vierte Klasse. Insgesamt besuchen 84 Sander die Schule im Ort und 33 die Schule in Zeil.

Wie Zeil bietet Sand neben der Mittagsbetreuung die offene Ganztagesbetreuung. Das nutzen 33 Kinder, davon fünf aus Zeil (Mittagessen, Freizeit- und Hausaufgabenbetreuung).

Das Mittagessen in der Schule in Sand nehmen 126 Kinder ein. Die Kinder essen in drei Schichten. Insgesamt umfasst das Personal für die Mittagsbetreuung sieben Personen. Dazu kommt eine Praktikantin; Honorarkräfte unterrichten in den Ganztagesklassen. Bleibt noch die Mittelschule Sand/Zeil-Ebelsbach-Eltmann (Klasse fünf bis neun). Derzeit werden an drei Standorten 49 Schüler aus Sand unterrichtet: 30 Ganztagesschüler in Zeil, 14 Regelschüler in Eltmann und fünf in Trossenfurt.