Der Gemeinderat diskutierte über die künftige Entsorgung des Klärschlamms. Angedacht sind eigene Wege.
Allerhand Diskussionsbedarf hatte der Gemeinderat Rauhenebrach in seiner Sitzung am Dienstagabend im Rathaus Untersteinbach zu verschiedenen Punkten. Intensiv gerungen wurde beispielsweise um den Weg der künftigen Klärschlammentsorgung, obwohl die GUT (ein Unternehmen des Landkreises und weiterer Kommunen) ihr Konzept überarbeiten will und GUT-Chef Wilfried Neubauer daher seinen Besuch im Gemeinderat abgesagt hatte.
Die Konzeption der GUT, den Klärschlamm für die Gemeinden im Landkreis, die keine eigene Lösung haben, in Hofheim so weit zu trocknen, dass er im GKS Schweinfurt (Gemeinschaftskraftwerk/Müllverbrennung) verbrannt werden kann, hat wohl einen wesentlichen Schwachpunkt, nämlich die Behandlung des bei der Trocknung anfallenden so genannten Brütenwassers. Die Hofheimer Kläranlage kann dieses Kondensat auf jeden Fall nicht komplett aufnehmen. Die GUT kündigte eine Überarbeitung des Konzepts an. Eine weitere Schwäche der geplanten Anlage in Hofheim erkannte Bürgermeister Matthias Bäuerlein (FW) in der geforderten Trockensubstanz. "25 Prozent schafft unsere Presse nicht und die allermeisten anderen auch nicht", erklärte er.
Der Gemeinderat will auf jeden Fall nicht warten, bis ein neuer Vorschlag der GUT kommt. Für dieses Jahr ist die Klärschlammentsorgung der Gemeinde zwar noch gesichert, doch für 2020 soll ein Konzept stehen - ohne Ausbringung von Klärschlamm auf Felder, wie bisher praktiziert wird. "Das sollte eigentlich ohnehin kein Landwirt mehr machen", plädierte Hermann Hotz für den Weg in die Verbrennung. Schließlich ist Klärschlamm im ländlichen Raum zwar weniger mit Schwermetallen belastet als in Industriestandorten, aber Medikamente und Hormone reichern sich dort an.
Intensiv wurde diskutiert, welchen Weg man wählen kann, denn derzeit gibt es allerorten Engpässe bei der Klärschlammentsorgung. Kritik wurde laut am Gesetzgeber, der strenge Richtlinien vorgebe, den es aber offenbar nicht interessiere, dass die Infrastruktur für die Klärschlammentsorgung fehlt. Bürgermeister Matthias Bäuerlein will sich in Verhandlungen mit Entsorgern, aber auch in Gespräche mit den Nachbarbürgermeistern begeben, um das Problem zu lösen. Während bei Teichkläranlagen nur alle paar Jahre der Schlamm entfernt wird, braucht die neue Kläranlage von Rauhenebrach, die auch eine eigene Schlammpresse hat, eine kontinuierliche Entsorgung.
Lediglich zwei Bauplätze sollen durch eine vereinfachten Bebauungsplan in Prölsdorf entstehen, dennoch benötigte die Behandlung der Anmerkungen während der Anhörung der Träger öffentlicher Belange mehr als eine halbe Stunde. Alle Einwände und Anregungen wurden behandelt und beantwortet, so dass das Verfahren nun seinen weiteren Weg gehen kann. In Prölsdorf gibt es derzeit nur noch einen Bauplatz in Gemeindeeigentum, aber Bauwerber. Der Gemeindeteil ist in den vergangenen Jahren "entgegen dem Trend von 299 auf 337 Einwohner gewachsen", wie der Bürgermeister schilderte.
Keine Einwände gab es gegen das Vorhaben eines Vermieters von Wohnmobilen in Untersteinbach, eine größere Fläche zu pflastern. Die Bauvoranfrage wurde positiv beschieden.
Schwerer tat sich das Gremium mit dem Vorhaben einer früheren Wustvielerin, die jetzt wieder in ihren Heimatort ins Haus der Mutter ziehen will. Weil sie 20 Huskys besitzt, fragte sie an, ob es möglich sei, auf einem Teil der Wiese neben dem Haus am Ortsrand eine Zwingeranlage und entsprechende Einzäunungen zu errichten. Sie wolle nicht mehr züchten, sondern die Tiere nur noch halten, die Anlage werde so gestaltet, dass nicht mehr benötigte Zwinger restlos abgebaut werden könnten. Zwar werden Immissionsschutz und andere Aspekte wie die Nähe zur Rauhen Ebrach erst beim Landratsamt geprüft, doch sah die überwiegende Mehrheit des Gemeinderats das Vorhaben kritisch und verweigerte der Bauvoranfrage das Einvernehmen.