Zu schnelles Fahren war eines der Themen, das den Memmelsdorfern bei der Aussprache mit Bürgermeister Helmut Dietz auf den Nägeln brannte.
"Ein "Heimspiel", und dazu ein leichtes, hatte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) bei der Bürgerversammlung in der ehemaligen Schule in Memmelsdorf. Allerdings zeigte er sich unzufrieden mit Hinterlassenschaften von Vierbeinern auf Spiel- und öffentlichen Plätzen. Ein Ärgernis für die Bürger ist der Umstand, dass nach ihrer Meinung im Ort zu schnell gefahren werde.
Messungen mit einer eigens angeschafften mobilen Geschwindigkeitsmessanlage hätten ergeben, dass in allen Ortschaften zu schnell gefahren werde. "Steht die Anlage, ist feststellbar, dass langsamer gefahren wird. Das hält etwa noch eine Woche nach, nachdem die Anlage entfernt wurde. Dann wird leider wieder gerast", sagte Dietz. In Memmelsdorf sei dies vor allem an den Ortseingängen aus Richtung Untermerzbach und aus Richtung Kadersmühle der Fall.
Enge Ortsdurchfahrt
Georg Schubarth bemängelt das deutlich und hatte als "Raser" vor allem Fahrzeugführer mit HBN-Kennzeichen ausgemacht. Die Ortsdurchfahrt in Memmelsdorf ist relativ eng. Fährt man dort 50 Stundenkilometer, müsste man schon ein "schlechtes Gewissen" bekommen, weil es dem Fahrer und auch den Leuten, die es beobachten, "sehr schnell" vorkommt.
Zufrieden ist das Gemeindeoberhaupt mit dem Kindergarten "Sonnenschein" in Memmelsdorf. "Die Gruppen sind belegt, und das bis ins Jahr 2019, obwohl noch etwa 20 Kinder aus dem Gemeindegebiet in Kindergärten außerhalb gehen", sagte Dietz. Um mehr Platz zu schaffen, wurde im Jahr 2016 relativ kostensparend mit Hilfe des Gemeindebauhofes ein geringfügiger Umbau vorgenommen und Gruppenräume verlegt. Dadurch seien zwei Krippengruppen möglich. "Die Kosten der Gemeinde für den Kindergarten belaufen sich im Jahr auf zirka 160 000 Euro. Dazu kommt nochmals die gleiche Summe aus Landesmitteln", sagte der Bürgermeister.
Er ging auf Einsparungen ein, die durch energetische Maßnahmen erreicht werden konnten. Beim Kindergarten wurden 5500 kWh, an öffentlichen Gebäuden 8000, beim Rathaus sogar 12 500 und bei der Straßenbeleuchtung 18 000 kWh eingespart. "Das ist schon eine ganze Menge", so der Bürgermeister.
Aufruf zur Müllvermeidung
Dietz rief die Bürger zur Müllvermeidung auf. "Unsere Gemeinde ist mit 88 Kilogramm pro Einwohner im Landkreis noch immer an der Spitze." Er sprach sich gegen den "Gelben Sack" aus, was er als Kreisrat aus seiner Sicht tun müsse. "Wir besorgen uns Müll aus Asien (Gelben Sack), um unseren Müll damit zu entsorgen", befand Dietz. Hier meldete sich auch Gemeinde- und Kreisrätin Birgit Finzel (CSU) zu Wort, die vorrechnete, dass der "Gelbe Sack" für die Bürger teurer käme, weil wie beim bisherigen Trennsystem gewährte Zuschüsse wegfielen.
Wer eine höhere Leistung beim Internet haben möchte, könne sich an die Gemeinde wenden. In diesem Fall seien Verträge mit einem Anbieter abzuschließen. "Windkraftanlagen wird es bei uns und im Landkreis wohl auf längere Sicht nicht mehr geben", sagte Dietz. Man könne nur in Richtung Welsberg im Landkreis Coburg blicken, wo solche entstehen.
Ein Lob hatte Helmut Dietz für die "Ehrenamtler" im Allgemeinen, aber auch für die in Memmelsdorf. Er verwies auf den Seniorentreff, auf das Friedhofsprojekt, was 2016 abgeschlossen wurde, auf die Vereine, die sich einbringen, und auf alle die für die Pflege von Pflanz- und Grünflächen im Ortsbereich sorgen.
Hier sprach er gleich das "leidige Thema" Hundekot an. Solcher sei auch heuer wieder, nachdem der Schnee geschmolzen war, zum Vorschein gekommen. Das ärgert den Gemeindechef, wie er deutlich machte. Sein Apell geht an alle Hundebesitzer, für die Entsorgung der Hinterlassenschaften der Tiere zu sorgen und nicht andere damit zu belästigen und zu belasten. Die Gemeinde werde sich nicht scheuen bei Verstößen gegen die Besitzer Anzeige zu erstatten, machte Dietz deutlich. Nach seinen Worten sind in Memmelsdorf 62 Hunde bei der Gemeinde gemeldet.
Sand soll ausgetauscht werden
Manfred Michel regte an, den Spielplatz in Memmelsdorf nach dem Winter entsprechend herzurichten. Der Bürgermeister sagte, dass man das auf dem Plan habe und auch den Sand im Spielbereich austauschen werde. Bemängelt wurde die schlechte Busverbindung im Gemeindebereich. Dazu sagte Dietz, dass ab Kaltenbrunn in Richtung Coburg eine Busverbindung bestehe und in Richtung Bamberg könne man in Lahm zusteigen. Dort müsse man "irgendwie" hinkommen. Er verwies auf den "Rufbus." Wenn man einen Tag vorher anruft, werde man mit dem "Rufbus" zu den vorgenannten Haltestellen gebracht.
Ob das auch der Fall sei, wenn nur ein Fahrgast anruft, wurde gefragt. Das bejahte der Bürgermeister, was bei den Besuchern für Verwunderung sorgte. Diese hatten die Kosten im Hinterkopf, wie zu vernehmen war.