Pater Rudolf Theiler lief im Faschingsgottesdienst am Sonntag zur närrischen Hochform auf und lieferte eine astreine Büttenpredigt ab. Dabei bekam auf nette Art so ziemlich jeder in der Gemeinde sein "Fett weg".
So wusste der Pater, dass die Damen im Pfarrhaus viel können, unter anderem, ihm selbst die Leviten lesen, aber beim Predigttexte verfassen habe ihm noch keine geholfen.
Er versetzte sich, in Kostüm und Gedanken, in die Rolle des Heiligen Petrus und berichtete von seinem Alltag an der Himmelspforte. Dank moderner Kommunikation - Smartphone und Facebook - erreichen ihn immer wieder Anfragen aus der Eberner Bevölkerung. So manches Mal würde er dabei gerne drauf hauen, gestand Petrus ein. Doch
Auf die Anfrage eines gewissen Eberhard, ob er in den Himmel komme, entgegnete der Heilige gewandt: "Du hast noch so viel zu tun. Unter anderem das Urgestein Heidi motivieren, bitte doch wieder in die Bütt zu steigen und ihr karnevalistisches Talent zu zeigen". Wenn er seine vielfältigen Aufgaben noch weitere 30 Jahr ausfülle, dann bekomme er sicher auch einen Platz im Himmel.
Eine gewaltige Spitze ging gegen die im letzten Jahr erfolgten Rücktritte: "Hat man in einer Kirchengemeinde ein Problem kann man zum PGR oder sonstige Vertrauensleute gehen. Anders ist das in St. Laurentius Da geht man zur Zeitung und gibt ab seinen Schuß, geht's nicht so wie ich es will hat man ja den Helmut Will!", reimte der Geistliche.
Aber auch einen Blick zurück auf Wahlkampf und Wahlausgang konnte sich Pater Rudolf nicht verkneifen und stellte fest "die BB ... ist uns von größtem Nutzen: Sie kann hier am Himmelstor Klinken putzen".
Die Öffentlichkeitsarbeit des Bürgermeisters Jürgen Hennemann, der mit seinen vielen Facebook-Posts schon so manchem in Ebern auf die Nerven geht, kommentierte auch Petrus nicht gerade wohlwollend: "Da ist nämlich noch einer, der postet und postet, man würde sich wünschen, dass das Posten was kostet! Ständig kommt da was Neues im Facebook an von einem gewissen Herrn Hennemann."
Aber auch der Rest des Gottesdienstes war dem närrischen Treiben gewidmet. So stellten Lesung und Evangelium klar: Frohsinn verlängert die Tage und Gott will, dass wir Leben in die Tage bringen. Dass dies mit Frohsinn und Lachen am besten gelingt war jedem der diesem närrischen Gottesdienst beiwohnte klar.
Und es waren viele, die da in die Kirche gekommen waren. "So voll ist die Kirche sonst meistens nur an Weihnachten und Ostern", gestand Pater Rudolf im Gespräch nach dem Gottesdienst ein. So nutzte er die Gelegenheit gerne nicht nur auszuteilen, sondern sich auch bei seinen vielen Helfern zu bedanken. Katharina Becht
... ich kann förmlich hören, wie unser aller "christ" schon die Tastatur wetzt.
Da gibt ein Gemetz ... pardon: Geschreibsel!