Wer sind die Direktkandidaten des Stimmkreises Haßberge/Rhön-Grabfeld für die Landtagswahl am 14. Oktober? Heute stellen wir Patrick Geßner, AfD, vor.
Patrick Geßner fühlt sich politisch im bürgerlich-konservativen Lager beheimatet, wie er im Gespräch mit dem Fränkischen erklärt. Sein Problem nur: Keine der etablierten Parteien vertritt mehr ausreichend glaubhaft dieses Lager, wie der 34-Jährige feststellt. Deswegen engagiert er sich jetzt für die "Alternative für Deutschland" (AfD) und tritt im Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld als AfD-Direktkandidat für die Landtagswahl an.
Der Erfolg seiner Partei bei den jüngsten Bundes- und Landtagswahlen bestärkt Geßner darin, dass die Bürger im Land gespürt hätten, dass die etablierten Parteien mehr am Machterhalt, denn am Gemeinwohl interessiert seien.
Der Einzug der AfD in den bayerischen Landtag gilt - gemessen an aktuellen Umfragewerten - als sicher. "Wir sind realistisch betrachtet eine 15-Prozent-Partei", sagt Geßner. "Wir werden nicht die Regierung stellen und auch nicht den Ministerpräsidenten. Aber die Opposition soll kontrollieren und das ist unsere Aufgabe."
Vertrauen verspielt
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Die alten Parteien hätten viel Vertrauen verspielt. "Viele ehemalige CSU-Mitglieder sind jetzt bei uns in der AfD", sagt Geßner. "Ich bin auch ein ehemaliger CSU-Wähler. Aber diese Partei vertritt mich nicht mehr", sie habe keine Überzeugungskraft mehr. Ein reiches Land wie Bayern habe es in seinen Augen versäumt, die richtigen Weichen zu stellen, insbesondere für die einfachen Bürger aus der Mitte der Gesellschaft, die laut Geßner viel dazu beigetragen haben, dass es hier wirtschaftlich gut läuft - und die zu wenig dafür zurückbekommen: "Früher war es so, dass eine Familie von einem Verdienst leben konnte", sagt er. "Bei uns sind die Reallöhne seit 1990 kaum gestiegen." Viele Bürger arbeiten "immer mehr und bekommen immer weniger. So schaut für viele die Realität aus".
Der in Maßbach im Landkreis Bad Kissingen wohnende AfD-Direktkandidat für den Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld wünscht sich eine deutlich konservativere Politik im Land. Als seine persönlichen politischen Vorbilder führt er den AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen an, nennt auch den Österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz (Österreichische Volkspartei) und allen voran den CSU-Übervater Franz-Josef Strauß: Dieser habe Positionen vertreten, die heute die AfD beansprucht, unter anderem "Außen- und Sicherheitspolitik", die sich an nationalen Interessen orientiere. "Die AfD ist die CSU vor 20, 30 Jahren", sagt Geßner. "Franz-Josef Strauß wäre heute wahrscheinlich AfD-Mitglied."
Dass er sich mit dieser Aussage vermutlich Kritik und Spott von Seiten der CSU einhandeln wird, ist dem Bürokaufmann bewusst. Überhaupt, dass sich die meisten etablierten Parteien von der AfD distanzieren, daran hat er sich längst gewöhnt und akzeptiert es: "Wenn man sich für die AfD entscheidet, ist einem klar, dass die anderen komplett gegen einen sind", sagt Geßner. "Damit rechnen wir."