Öl oder Pellets? - Zwiespalt in Pfarrweisach bleibt

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Bürgermeister Hermann Martin, Josef Kneuer, Klaus Dünisch und Ralf Nowak (von links) begutachten die Installation im Heizraum. Die Überdimensionierung der Heizung ist schon allein an der Vielzahl der Rohre und Leitungen ersichtlich. Foto: Katharina Becht
Bürgermeister Hermann Martin, Josef Kneuer, Klaus Dünisch und Ralf Nowak (von links) begutachten die Installation im Heizraum. Die Überdimensionierung der Heizung ist schon allein an der Vielzahl der Rohre und Leitungen ersichtlich. Foto: Katharina Becht
Im Heizungsraum der Grundschule staunten die Besucher. Foto: Katharina Becht
Im Heizungsraum der Grundschule staunten die Besucher. Foto: Katharina Becht
 
Die Fenster in den Klassenzimmern "sind am Ende" so der Bürgermeister, hier begutachten Ralf Nowak, Josef Kneuer und Arnold Deininger den Zustand der Fenster.
Die Fenster in den Klassenzimmern "sind am Ende" so der Bürgermeister, hier begutachten Ralf Nowak, Josef Kneuer und Arnold Deininger den Zustand der Fenster.
 
Arnold Deininger erklärt seinen Kollegen, wie es ursprünglich im Öltankraum ausgesehen hat. Foto: Becht
Arnold Deininger erklärt seinen Kollegen, wie es ursprünglich im Öltankraum ausgesehen hat. Foto: Becht
 
"Wir haben Möglichkeit für 26 000 Liter Heizöl" erklären Bürgermeister Hermann Martin und Stefan Hofmann vom Bauamt dem Gemeinderat vor Ort. Foto: Becht
"Wir haben Möglichkeit für 26 000 Liter Heizöl" erklären Bürgermeister Hermann Martin und Stefan Hofmann vom Bauamt dem Gemeinderat vor Ort. Foto: Becht
 

Der Gemeinderat von Pfarrweisach kann sich zu keinem Beschluss für die Schule durchringen. Hohe Kosten schrecken das Gremium. Nun soll eine Gegenüberstellung der Investitions- und Folgekosten Klarheit bringen

Auch die Ortseinsicht an der Grundschule, bei der der Gemeinderat Pfarrweisach die Heizung selbst in Augenschein genommen hat, brachte keinen Durchbruch. Trotz langwieriger Beratung zeichnet sich noch keine Entscheidung über das künftige Heizkonzept ab. Die angespannte Haushaltslage und die fehlende Kostenschätzung lassen das Gremium zögern.

"Wir sparen, wenn wir auf eine moderne Heizung umstellen, auf jeden Fall etwa 30 Prozent" stellte Bürgermeister Hermann Martin (ULB) in Aussicht. Dies bekräftigte auch Stefan Hofmann vom Bauamt, da die Wirkungsgrade moderner Heizsysteme wesentlich besser seien, als die der über 40 Jahre alten und zu groß dimensionierten Heizung der Grundschule Pfarrweisach. "Die Schule war mal viel größer geplant, aber der Anbau ist nie gekommen" erinnerte der Bürgermeister seinen Gemeinderat.

Zwei Alternativen

Nun geht die Überlegung der Gemeinderäte dahin, entweder das Pelletslager in den Heizraum zu integrieren "Dann müssten wir nur drei bis vier mal pro Jahr nachtanken, da das Lager dann nur rund acht bis zehn Tonnen fasst" so Stefan Hofmann. Oder aber doch wieder bei einer Ölheizung zu bleiben, die in der Anschaffung rund 30.000 Euro günstiger wäre als eine Pelletsheizung. Die so frei gewordenen Gelder könnte man dann für erste Sanierungsmaßnahmen an den Fenstern und eine Dämmung verwenden. "Langfristig ist die teurere Investition sicher wirtschaftlicher" so Hofmann. Zudem befand er, solle die Gemeinde mit gutem Beispiel voran gehen, was den Einsatz erneuerbarer Energien betrifft.

Abschreckend fand nicht nur Klaus Dünisch die Kosten, die bei einer Pelletslösung für notwendige Umbaumaßnahmen entstehen. Manche befürchteten gar höhere Folgekosten. Dies widerlegte jedoch Stefan Hofmann.

Abschnittweise Verbesserungen

Um eine fundierte und wohlüberlegte Entscheidung treffen zu können beauftragte der Gemeinderat nun die Verwaltung, sowohl für eine Ölheizung als auch eine Pelletsvariante mit kleinem Lager im Heizraum selbst, eine Kostenschätzung vorzulegen. Sobald das geschehen ist, soll das Thema erneut auf die Tagesordnung.
Dennoch, so der Bürgermeister, sei auch zu überlegen in den nächsten Jahren immer wieder Geld für Sanierungsmaßnahmen an der Grundschule in den Haushalt einzustellen. "Damit wir abschnittsweise etwas tun können."

Weiterhin informierte Stefan Hofmann über die Renovierungsarbeiten in der Mietwohnung im Bauhof. Hier waren nach einem Wasserschaden im Badezimmer umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig geworden. "Wir nutzen es, dass wir die beiden Räume momentan wieder im Rohbauzustand haben" so Hofmann. So wurden bereits drei Türen und zwei Fenster erneuert, was zusammen 3200 Euro gekostet hat. Dazu kommen nun die Malerarbeiten, hier vergab der Gemeinderat den Auftrag für rund 3200 Euro. "Bisher liegen wir mit etwa 10 000 Euro ohne die Stunden des Bauhofs noch im Rahmen" so Hofmann.

Fernwirksystem

Informationen en Masse erhielt der Gemeinderat schließlich zur Einrichtung eines Fernwirksystems für die Abwasseranlagen, die an die Kläranlage Ebern angeschlossen sind. Günter Bittner von der PfK Ansbach stellte die Möglichkeiten sowie ungefähre Kosten für eine Einrichtung besagter Fernwirkanlage vor.

Dass eine solche Anlage sinnvoll ist, erläuterte Bauamtsleiter Martin Lang. "Momentan wird viel auf dem Rücken des Personals ausgetragen, das wollen wir ändern." Einsparungen bietet die Einrichtung des Systems auch. "Es lässt sich nicht genau beziffern, aber das Personal kann dann effizienter eingesetzt werden." Allerdings sind dafür erst einmal Investitionen fällig. Die würden sich über einen Zeitraum von etwa drei Jahren hinziehen, bis das Verfahren und die Umrüstung abgeschlossen ist. Demzufolge kämen die Kosten von etwa 64.800 Euro für das reine Fernwirksystem beziehungsweise 207 350 Euro für das Fernwirksystem inklusive Sanierung der elektronischen Anlagen nicht sofort auf die Gemeinde zu, sondern ließen sich gut planen.

Überholt und angeschlossen werden sollen hier fünf Bauwerke (drei Pumpwerke und zwei Regenüberlaufbecken) der Gemeinde Pfarrweisach. Als nächster Schritt sollen nun Angebote für die notwendigen Ingenieurleistungen eingeholt werden, bevor das Thema wieder im Gemeinderat beraten wird.