Finanzierung über Beiträge
Weil die Abwasserbehandlung eine kostenrechnende Einrichtung ist, muss der Bürger beziehungsweise Abwasserproduzent den Betrieb, aber auch die Investitionen bezahlen - direkt über Beiträge oder langfristig über höhere Gebühren. Weil die Finanzierung über Gebühren bedeutet, dass wegen des langen Zeitraums die Kosten fast zweimal fällig werden, entschied sich der Gemeinderat für Beiträge. In bisher zwei Raten sind bereits 90 Prozent der Kosten gedeckt.
"Es gab Bürger, die haben gleich alles auf einmal bezahlt. Aber wir sind natürlich auch jedem entgegengekommen, der um mehr Raten gebeten hat", erklärt der Bürgermeister. Über den Restbetrag wird der Gemeinderat nach der Schlussabrechnung beraten, aber noch sind nicht alle Rechnungen da.
"Impfschlamm" aus Gerolzhofen
Besonders gefordert waren natürlich auch die Klärwärter während der gesamten Umbauphase. Schließlich galt es, die alte Anlage in Betrieb zu halten und sich gleichzeitig in die neue Technik einzuarbeiten. Die große Trockenheit dieses Sommers war dabei "nicht von Nachteil", sagt Matthias Bäuerlein, denn schließlich lief die Kläranlage nur mit einem Teich weiter. Und so konnte auch die Zeit wieder eingeholt werden, die wegen des langen Winters im Frühjahr verloren gegangen war.
Spannend war dann Ende Juli die Inbetriebnahme der neuen Anlage. Sogenannter Impfschlamm wurde aus der Kläranlage Gerolzhofen angefahren, und die Bakterien von dort machten sich umgehend an die Arbeit.
Laborproben in Ordnung
Am Bildschirm im Klärwärterhäuschen haben Klärwärter Ludwig Ehrlich sowie seine Kollegen Wendelin Hartmann und Rupert Stock jetzt alles im Blick. Sie sehen, wo gerade die Lüfter laufen oder ob es irgendwo eine Störung gibt. "Läuft alles", erklärte Ehrlich dem Bürgermeister bei seinem Besuch in der Kläranlage, und auch die Laborproben waren von Beginn an in Ordnung.
Noch gibt es allerhand Restarbeiten auf dem Kläranlagengelände. "Aber im Frühjahr nächsten Jahres wird es einen Tag der offenen Tür geben, bei dem sich die Bevölkerung alles genau anschauen kann", kündigt Matthias Bäuerlein an.
Tolerante Bürger
Für die Prölsdorfer, aber auch die Nachbarn in Halbersdorf gab es doch durch viel Schwerlastverkehr und Geräuschentwicklung allerhand Belästigungen während der Bauzeit. Auch dafür, dass dies weitgehend klaglos hingenommen wurde, ist Matthias Bäuerlein dankbar. "Und dafür, dass diese Riesenbaustelle ohne Unfall abgewickelt werden konnte."