Das Rondell am Eberner Tennisplatz ist seit Mittwoch in beiden Fahrtrichtungen nutzbar.
Ist das Ironie des Schicksals? Nein, es war eine Entscheidung der Wähler. Fakt ist aber auch, dass Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) am Mittwoch einen Kreisel eröffnete, den seine Bürgermeister-Gegenkandidaten zu Wahlkampfzeiten angeleiert hatte: Damals, im Februar 2014, war sich der CSU-Zirkel um Innen-Staatssekretär Gerhard Eck genauso einig wie die Teilnehmer an der Eröffnung, dass mit diesem (Schul-)Kreisel die gefährliche Kreuzung von Gymnasiums- und Coburger Straße entschärft wird.
Bei der CSU-Wahlkampftour damals hatte Barbara Baumbach den Staatssekretär abseits des Programms genötigt, sich "die Kreuzung doch schnell einmal noch anzuschauen", da er schon in
Ebern (wegen des Heubacher Kreuzes) sei. Eck schaute und hatte auch spontan eine (Finanzierungs-) Lösung bei der Hand und einen Sondertopf aufgetan.
Die Umsetzung dauerte über zwei Jahren und so manches Problem galt es noch aus dem Weg zu räumen. Am gemachten Versprechen hielt Eck aber stets fest. Nun wurden die Verbotsschilder aufgeräumt. Die Baufirma wintert ein.
Ein Zwischenschritt nach Fertigstellung sämtlicher Fahrbahnen, sodass seit Mittwochnachmittag der Verkehr sprichwörtlich "rund" läuft. "Wir sind froh, dass dies noch vor den Feiertagen geklappt hat", freute sich Bürgermeister Jürgen Hennemann.
Dies nicht nur für den Durchgangsverkehr, sondern auch für die Bewohner der Innenstadt und der Steinberg-Siedlung: "Durch die Sperrung der Gymnasiumsstraße fuhren doch alle durch die Altstadt. Durch die Öffnung heute ist das eine Riesen-Entlastung am Marktplatz."
Und noch einen positiven Effekt machte der Bürgermeister aus. "Mit der Verschwenkung der Staatsstraßen-Trasse im Zuge des Kreiselbaues wird die Raserei auf dieser Einfallschneise unterbunden."
Dass die Eberner mit dem neuen Kreisel zurecht kommen - der dritten im Zuge der Staatsstraße im Stadtgebiet - steht für Hennemann außer Frage. "Die schaffen das. Schließlich gab es schon seit langem ausreichend Möglichkeit zu trainieren"
Außerdem sei der neue Kreisverkehr weitläufig und übersichtlich gestaltet. "Baufirma und Planungsbüro haben ausgezeichnet gearbeitet."
Nach der Winterpause stehen im nächsten Jahren noch die Randbereiche an. Ebenso die Fahrbahnmarkierungen, die Beleuchtung und die fachgerechte Ausgestaltung der Behindertenübergänge. "Dann erfolgt auch eine ganz offizielle Freigabe", versprach der Bürgermeister.
Sperrungen oder längere Ampelphase stehen aber nicht mehr zur Debatte, teilten die Planer und Bauarbeiter mit.
Bis April läuft noch die Vorschlagsfrist für die Gestaltung des Insel-Innenbereichs, wozu die Schulen im Stadtgebiet aufgerufen wurden. "Aus diesen Arbeiten werden wir dann mit dem Staatlichen Bauamt eine umsetzbare Lösung auswählen, schließlich soll dies ja der Schulkreisel werden."
Dass die Planung schon Schule machte, freute Hans-Joachim Brandt vom Planungsbüro SRP: "Wir haben damit als Referenzobjekt einen Wettbewerb in Oberbayern gewonnen." Deswegen wird er an einer Zufahrt von Freising zum Franz-Josef-Strauß.-Flughafen nochmals umgesetzt. Brandt: "Das macht mich schon ein bisschen stolz, dass wir als vergleichsweise kleines fränkisches Büro vor den Toren von München zum Zuge kommen."
Auch Brandt bestätigte der Baufirma aus Buttenheim eine "tolle und termingerechte Arbeit trotz manch widriger Umstände". Deren Geschäftsführer Karl Sporer fand auch, dass "diese Baustelle aus meiner Sicht reibungslos gelaufen ist".