Der Eltmanner Stadtrat verabschiedete den Haushalt 2019 und wartet auf die Ampelanlage am Schulzentrum.
Seinen 30 Haushaltsplan als Stadtkämmerer legte Ernst Rippstein am Mittwochabend dem Stadtrat Eltmann vor - und es war einer mit Zahlen, die optimistisch stimmen, dass die Stadt auch in diesem Jahr ihre geplanten Investitionen gut finanzieren kann. Rippstein informierte das Gremium sogar über einen Rekord: Im Haushaltsjahr 2018 konnte er bei den Gewerbesteuern eine Rekordeinnahme von 4,855 Millionen Euro verbuchen.
Eine solche Einnahme bedeutet zwar auch, dass die Stadt Eltmann im nächsten Jahr weniger Schlüsselzuweisungen erhalten wird und mehr Kreisumlage (heuer 2,37 Millionen Euro) bezahlen muss, dennoch bleibt der Stadt davon so viel, dass der Kämmerer entspannt in dieses Jahr blickt. Seit der Finanzierung der Mensa am Schulzentrum musste er kein Darlehen mehr aufnehmen - auch dank der sparsamen Haushaltsführung des gesamten Stadtrats um Bürgermeister Michael Ziegler (CSU). Auch in diesem Jahr habe man einige Investitionen hintangestellt, so Rippstein, dennoch investiere die Stadt über drei Millionen Euro.
Die Verschuldung der Stadt belief sich Ende 2018 auf 2,46 Millionen Euro. Zwar sind im Haushalt 2019 wieder Kreditaufnahmen von 2,4 Millionen Euro eingeplant, doch alle Fraktionssprecher waren in ihren Haushaltsreden zuversichtlich, dass Eltmann 2019 ohne Darlehen über die Runden kommt.
Die höchsten Ansätze in der Investitionsplanung stehen in diesem Jahr bei den Feuerwehren. 500 000 Euro sind für die Sanierung des Feuerwehrhauses in Weisbrunn vorgesehen, 100 000 Euro für die Erneuerung des Feuerwehrhofes in Eltmann, insgesamt 110 000 Euro für neue Feuerwehrfahrzeuge für Dippach und Roßstadt. Für das neue Gerätehaus in Limbach soll das Grundstück erworben werden. An Grund- und Mittelschule werden weiter digitale Klassenzimmer ausgebaut, dafür stehen über 60 000 Euro im Haushalt. Drei Kinderspielplätze sollen erneuert werden: in der Steigerwaldstraße in Eltmann, in Lembach und Dippach. In Eltmann steht eine Erweiterung des Kindergartens an, wofür eine Viertelmillion im Etat steht. Mit 100 000 Euro steigt die Stadt in den Neubau eines Standesamts gleich neben dem Rathaus ein. Ebenfalls rund eine Viertelmillion Euro fließt in die weitere Sanierung der Wasserversorgung, 135 000 Euro in die Gemeindestraßen und 460 000 Euro in den Breitbandausbau.
Für die Fraktionen dankten Joachim Stark (CSU und Limbacher Liste), Wolfgang Brühl (SPD) und Peter Kremer (ÜPL) den Eltmanner Gewerbetreibenden und Arbeitnehmern, die die Basis für die gute Einnahmesituation der Stadt seien. Nach wie vor wisse die Stadt nicht, wie die rund 500 000 Euro ausgeglichen werden sollen, die sie aufgrund der Gesetzesänderung nicht an Straßenausbaubeiträgen einziehen kann, kritisierte Stark. Die Befürchtung, dass sich die Erhöhung des Gewerbesteuer-Hebesatzes negativ auswirken könnte, habe sich nicht erfüllt, so Kremer, der auch die Baugebietserschließungen lieber zügiger abgewickelt hätte. Wolfgang Brühl bedauerte, dass trotz guter Situation die Gestaltungsfreiheit des Stadtrats immer kleiner werde. Zwei Drittel des Haushalts seien durch vom Staat übertragene Aufgaben gebunden. Alle Fraktionen stimmten dem Haushalt zu.
Bürgermeister Michael Ziegler informierte über die kaufmännischen Abschlüsse von Wasserversorgung und Tiefgarage. Bei der Wasserversorgung, in der 3,7 Millionen Euro umgesetzt werden, ergab sich ein Defizit von 172 019 Euro, bei der Tiefgarage von 75 604 Euro. Hier konnte das Jahresergebnis nach seinen Angaben um 25 000 Euro verbessert werden.
Abschließend informierte der Bürgermeister darüber, dass am Schwimmbad zur Schule ab dem Sommer eine dauerhafte Ampelanlage stehen wird. Ende vergangenen Jahres wurde die Probe-Fußgängerampel dort wieder abgebaut und die Daten ausgewertet. Bei einem Gespräch der Fachbehörden hätten sich alle grundsätzlich für eine fest installierte Fußgängerampel hier am Fuße des Eltmanner Schulzentrums ausgesprochen, sagte Ziegler. Das Landratsamt Haßberge habe im Februar als zuständige Straßenverkehrsbehörde eine entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung erlassen. Das Staatliche Bauamt Schweinfurt habe mitgeteilt, dass mit der Installation der Ampel im Sommer, spätestens im Herbst zu rechnen sei. Ob das nicht etwas beschleunigt werden könnte, fragte Stadtrat Josef Scheller an. Er werde sich nochmals nach dem Zeitplan erkundigen, erklärte der Bürgermeister; auf jeden Fall sei die Ampel schon bestellt.