Mächtig Holz vor der Hüttn - in Ebern und Sailershausen

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Die Förster Jürgen Schafhauser und Georg Eckenweber begutachten zusammen mit der Geschäftsführerin der Forstvereinigung Unterfranken, Birgitt Ulrich", die Eberner "Braut". Foto: Ralf Kestel
Die Förster Jürgen Schafhauser und Georg Eckenweber begutachten zusammen mit der Geschäftsführerin der Forstvereinigung Unterfranken, Birgitt Ulrich", die Eberner "Braut". Foto: Ralf Kestel
Christian Lang trägt als Mitarbeiter einer Firma aus dem Spessart in Sailershausen heißes Paraffin mit dem Pinsel auf Die luftdichte Versiegelung schützt vor Rissen, Farbveränderung im Holz sowie bei Überseetransport gegen Salzwasser und erhält somit die fränkische Qualität. Foto: René Ruprecht
Christian Lang trägt als Mitarbeiter einer Firma aus dem Spessart in Sailershausen heißes Paraffin mit dem Pinsel auf Die luftdichte Versiegelung schützt vor Rissen, Farbveränderung im Holz sowie bei Überseetransport gegen Salzwasser und erhält somit die fränkische Qualität. Foto: René Ruprecht
 
Während der Rundholzschutzfirmeninhaber Georg Matreux aus dem Main-Spessart die Stämme markiert...
Während der Rundholzschutzfirmeninhaber Georg Matreux aus dem Main-Spessart die Stämme markiert...
 
...erhitzt sein Cousin Helmut Matreux die abgesägte Stammfläche.Foto: Rene Ruprecht
...erhitzt sein Cousin Helmut Matreux die abgesägte Stammfläche.Foto: Rene Ruprecht
 
Laut Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt erzielte die Eiche (9,2 Meter lang, 75 Zentimeter Durchmesser, 4,06 fm) einen "super Erlös von 4.097 Euro." Aufgrund von mehreren Merkmalen nicht für eine Furnierfirma geeignet, sondern eher für einen Schreiner, der aus "diesem Spitzenholz" Möbelstücke herstellen wird. Foto: Rene Ruprecht
Laut Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt erzielte die Eiche (9,2 Meter lang, 75 Zentimeter Durchmesser, 4,06 fm) einen "super Erlös von 4.097 Euro." Aufgrund von mehreren Merkmalen nicht für eine Furnierfirma geeignet, sondern eher für einen Schreiner, der aus "diesem Spitzenholz" Möbelstücke herstellen wird. Foto: Rene Ruprecht
 
Nachwachsende Roh- und Wertstoffe: der Sailershäuser Wald.Foto: Rene Ruprecht
Nachwachsende Roh- und Wertstoffe: der Sailershäuser Wald.Foto: Rene Ruprecht
 

Die Forstvereinigung Unterfranken hat an sieben Standorten prächtige Stämme auflegen lassen. Darunter auch in Sailershausen und Ebern.

Alexander Freiherr von Rotenhan hat die Braut. Ein Eichen-Stamm aus den Lichtensteiner Wäldern, vier Meter lang und 71 Zentimeter stark, erzielte das höchste Gebot bei der Wertholz-Submission der Forstvereinigung Unterfranken am Eberner Lagerplatz an der Staatsstraße zwischen einstiger Kaserne und Unterpreppach. 3349 Euro zahlt der Käufer für die 1,58 Festmeter eines lupenreinen Stammes.

"Die Submission ist wieder sehr gut gelaufen", bilanziert Geschäftsführerin Birgitt Ulrich den Verlauf. 170 Kunden waren im Vorfeld angeschrieben worden, 43 sind angereist. Und zwar aus ganz Deutschland, Frankreich, Holland, Polen und Österreich.

Am Montag waren die Gebote geöffnet worden, am Mittwoch erfolgte der Zuschlag - und gleich auch der Kassensturz. "Unterm Strich und quer durch alle Hölzer haben wir im Schnitt den Wert der Stämme um 90 Euro pro Festmeter gesteigert. Dies spiegelt die aktuelle Marktlage wider." Dieser Wert liegt bei 478 Euro je Festmeter.

Die Spitzengebote lagen in Sailershausen bei 2370 Euro für den Festmeter einer Eiche, in Ebern beim Rotenhan-Stamm bei 2120 Euro. Unterfrankenweit "siegte" ein Bergahorn-Riegelahorn aus dem Bereich Hendungen Rhön-Grabfeld mit 2538 Euro je Festmeter (Gesamtwert: 2714 Euro).

"Das ist eine besondere Wuchsart, die im Prinzip eine Laune der Natur ist. Es ist nicht feststellbar, wie und warum es so verwächst", so Ulrich. Aktuell werden an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising Studien durchgeführt, warum es den sogenannten Riegelahorn gibt.

Im Lagerplatz Sailershausen schaffte es eine Eiche mit einer Länge von 6,9 Metern, 64 Zentimeter Durchmesser und 2,22 fm mit einem Gesamterlös von .261 Euro zur Braut. Aufgrund der langen Umtriebszeit ist die "Baumart Eiche ein Rohstoff, der momentan wenig verfügbar ist und deshalb sehr gefragt ist", so Ulrich.

Qualitätsholz bleibt also gefragt. Besonders die Eiche. "Es wurde sehr gut geboten", freut sich Ulrich für die Kommunen sowie die Privaten mit großen und kleinen Wäldern. So hatte Max Freiherr von Rotenhan aus Rentweinsdorf in Ebern mit Abstand die größte Menge anfahren lassen.


Einige Stämme blieben liegen

Mit 43 Bietern ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben. Keinerlei Angebote gab es in Sailershausen für 31 Stämme (36 Festmeter), in Ebern sind's nur vier Eichen mit 5,36fm. "Die kriegen wir aber auch noch los", ist sich die Geschäftsführerin sicher.

Seit zwölf Jahren arbeiten die acht unterfränkischen Forstbetriebsgemeinschaften unter dem Dach der Forstvereinigung Unterfranken zusammen und locken durch diesen Schulterschluss entsprechend viele Interessenten an.

Mit dem Durchschnittspreis von 478 Euro je Festmeter über alle Baumarten und Sortimente wurde ein neuer Rekordwert erzielt. "Unsere Kunden wissen um unsere Bemühungen und Vorgaben, möglichst hochwertige Hölzer aufzulegen. Das zahlt sich aus", liest Birgitt Ulrich aus den Zahlen heraus. Und : "Die Fassholz-Einkäufer zahlten auch wieder mit als im Vorjahr."

Generell analysiert Ulrich, dass die Eiche sehr gut laufe und das Buntlaubholz die Talsohle durchschritten habe. Bei der Buche sei keine Entspannung zu verzeichnen.