"Kufi" kämpft um die Arbeitsplätze

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2004 stand die ganze Region hinter "Kufi" und gegen Schaeffler; nach etlichen Großdemonstrationen (Im Bild Schweinfurt) gab der Konzern dem "Druck der Straße" nach ...

Die Betroffenheit ist groß, die Einigkeit noch größer: Die gesamte Region steht wie schon 2004 und womöglich noch geschlossener als damals hinter den "Kufi"-Mitarbeitern in Eltmann und Schweinfurt und unterstützt sie beim Kampf um die Arbeitsplätze.

111 Stellen in Eltmann, rund 1000 Arbeitsplätze in Schweinfurt. Sie, beziehungsweise ihr Gegenwert in Geld, konkret 6,2 Millionen Euro alleine in Eltmann, müssen binnen eines Jahres in den beiden Werken des Schaeffler-Konzerns eingespart werden, um einen Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Die trifft die Unternehmensgruppe mit Sitz in Herzogenaurach gleich doppelt: Die lahmende Konjunktur lässt die Aufträge wegbrechen, und mit der Conti-Übernahme haben sich Geißinger und Co. in der Chefetage vergaloppiert.
Viele Fragen sind noch offen
„So viel wissen wir jetzt, aber die entscheidenden Fragen sind noch völlig offen“, sagt Ullrich Schöpplein, der Betriebsratsvorsitzende des Werkes in Eltmann. Hier fanden zu den besten Zeiten schon mehr als 2000 Menschen Lohn und Brot. Nach der ersten großen „Kufi“-Krise 1993 und der „Sanierung“ des fast schon ausgezählten Konzerns durch Hajo Neukirchen waren es nicht einmal mehr halb so viele.
2001 kam die „feindliche Übernahme“ des Rest-Konzerns durch Schaeffler, 2004 die nächste „Sanierung“ mit der angekündigten Schließung des Werkes in Eltmann, das sich nur durch eine weitere Schrumpfung retten konnte.
„Jetzt stehen wir eigentlich gar nicht so schlecht da“, sagt Schöpplein. Fast der gesamte Maschinenpark wurde seit 2004 in Eltmann erneuert, und vor der Wirtschaftskrise brummte das Geschäft. Nicht einmal die Zeitkonten reichten, um die Aufträge abzuarbeiten; neue Leute, großteils Zeitarbeiter, mussten eingestellt werden. Jetzt trifft die Wirtschaftskrise „Kufi“ in Eltmann zwar mit Verzögerung, aber mit voller Wucht.