Wer sind die Direktkandidaten des Stimmkreises Haßberge/Rhön-Grabfeld für die Landtagswahl am 14. Oktober? Heute stellen wir Klemens Albert, ÖDP, vor.
Er ist ein alter Hase im Politikgeschäft. Wenngleich die "große Bühne" im Landtag in München für Klemens Albert nicht der Dreh- und Angelpunkt in seiner Laufbahn ist.
Der 67-Jährige pensionierte Sonderschulrektor aus Kraisdorf (Gemeinde Pfarrweisach) ist seit 1996 politisch aktiv und zog damals in den Gemeinderat Pfarrweisach für die Kommunale Unabhängige Liste ein. Schließlich wurde er in den Kreistag des Landkreises Haßberge gewählt - hier für die Ökologisch-Demokratische Partei Deutschland (ÖDP), für die er bis heute, seit über 20 Jahren, in dem Gremium sitzt. Für die ÖDP steigt er nun auch auch im Wettstreit um das Landtag-Direktmandat des Stimmkreises Haßberge/Rhön-Grabfeld in den Wahlkampf-Ring.
Daraus ergibt sich ein kleines Problem, denn "realistisch betrachtet", sagt Albert, könne man nicht davon ausgehen, dass die ÖDP die Fünf-Prozent-Hürde schafft. Wird diese nicht "geknackt", nützt auch ein gewonnenes Direktmandat nichts: Sollte Albert im Stimmkreis die meisten Erststimmen auf sich vereinen, dürfte er trotzdem nicht in den Landtag einziehen, sofern seine Partei unter der Fünf-Prozent-Marke bleibt.
Präsenz zeigen
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Albert jedoch macht sich deswegen keine Sorgen, denn es gehe bei den Landtagswahlen auch darum, Präsenz zu zeigen und Themen zu setzen, erklärt er im Gespräch mit dem Fränkischen Tag. Die ÖDP wolle auf Missstände hinweisen und Lösungsvorschläge machen - mit dieser Taktik hat sich die kleine Partei über all die Jahre hinweg immer wieder eingebracht in die Politik, sei es durch Volksbegehren wie 2009 zum Nichtraucherschutz oder aktuell beim Erhalt der Artenvielfalt.
Klemens Albert will diese Arbeit fortsetzen, vor allem im Bereich "Umwelt- und Klimapolitik" will er sich stark machen, denn es gehe um "die Bewahrung der Schöpfung". Die Art und Weise, wie der Mensch seine Umwelt ausbeutet und zerstört, gebe zu denken, es müsse immer Kräfte geben, die dagegen halten, fordert Albert: "Es geht nicht immer mehr und mehr. Irgendwann sind wir doch mal an der Grenze."
Der Kraisdorfer wünscht sich, dass die Menschen öfter einmal ihre Perspektive wechseln, sich selbst Gedanken machen zu verschiedenen Ereignissen und Zusammenhängen. Wenn sich zum Beispiel jemand darüber aufregt, dass Menschen aus ärmeren Regionen der Welt nach Europa beziehungsweise Deutschland kommen, könnte sich derjenige laut Albert auch fragen: "Was ist unser Beitrag dazu, dass die Menschen ihre eigene Heimat verlassen?"
Dass Industrienationen in anderen Ländern mit unreguliertem Arbeitsrecht Fabriken bauen oder Märkte bedienen, habe oft schwerwiegende Folgen. Etwa im Bereich der Landwirtschaft, erklärt Albert: "Wir subventionieren hier Überschüsse, verkaufen sie nach Afrika und zerstören dort die Märkte", die Bauern dort könnten ihre eigene Produktion nicht absetzen. Dadurch entstünden weitreichende Probleme.
Da kann man nur noch sagen: Schuster, bleib bei deinen (Fußsockel)leisten.