Der Ort in der Gemeinde Pfarrweisach kann wohl weiter seine eigene Quelle nutzen.
Wenn es nach den Worten von Frank Pilhofer vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen geht, steht einer Neubewilligung der Trinkwasseranlage Junkersdorf für die nächsten 20 Jahre nichts im Weg. Das ist der Tenor der Bürgerversammlung vom Donnerstagabend, die im Schützenhaus für die Junkersdorfer Bürger stattgefunden hatte. Eingeladen hatte dazu der Pfarrweisacher Bürgermeister Ralf Nowak (ULB).
Am 31. Dezember 2020 laufe die Bewilligung aus dem Jahr 2001 aus, erläuterte Nowak eingangs den rund 70 erschienenen Bürgern. Um den Wind aus den Segeln zu nehmen, konstatierte Nowak: "Niemand hat die Absicht, die Junkersdorfer Quelle aufzulassen", sprich: die Anlage zu schließen. "Als Bürgermeister möchte ich euch keinen sehr hohen Wasserpreis zumuten." Und der beträgt für die nächsten Jahre 2,65 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser.
Er ist kräftig angestiegen in den vergangenen Jahren: von 1,70 Euro im Jahr 2007 auf nunmehr 2,65 Euro. Dietmar Heinert von der Bürgerinitiative Wasserfreunde Junkersdorf begründete die Erhöhung mit einer größeren Reparatur im Jahr 2016.
Martin Lang, Leiter des Bauamtes der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern, informierte die Bürger anhand einer Präsentation, die von ihm und Lydia Schwarz vom Bauamt zusammengestellt worden war, umfangreich über die betriebswirtschaftliche Entwicklung und die Kosten der Anlage. Dafür erhielt er nach einer Stunde Vortrag und Diskussion mit den Bürgern Applaus. Unter anderem führte er aus, dass die verkaufte Wassermenge von 11 700 Kubikmetern im Jahr 2001 auf 8700 Kubikmeter in diesem Jahr zurückgegangen sei. Die Fixkosten einer solchen Anlage, die Personalkosten und die Unterhaltungskosten, blieben aber.
Zwar sei die Schüttung der Quelle von 3,2 Litern in der Sekunde im Jahr 1993 auf nunmehr knapp über zwei Liter zurückgegangen, doch reiche diese Menge aus für die Versorgung. Eineinhalb Liter sei der unterste Wert, erklärte Lang.
Um eine Neubewilligung zu bekommen, müsse eine Notversorgung vorhanden sein, sagte Frank Pilhofer. Ferner müsse in einem Extremfall, wenn Wasser aus einer anderen Einrichtung zugeführt werden muss, die Mischbarkeit mit dem Fremdwasser geprüft werden. Für eine weitere Bewilligung sei ein hydrogeologisches Gutachten des Wasserschutzgebietes eines zertifizierten Ingenieurbüros nötig. Das koste rund 10 000 Euro.
"Was ist, wenn wir keine Bewilligung erhalten?", fragte ein Bürger. Pilhofer dazu: "Komplett ausgeschlossen ist es nicht. Jedoch halte ich das für äußerst unwahrscheinlich". Pilhofer munterte die Bürger auf: "Wenn nichts extrem Überraschendes dabei herauskommt, kann die Anlage für die nächsten 20 Jahre genehmigt werden". Dafür gab's Applaus aus der Versammlung.