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"Jungspund" ist Kreisbrandmeister

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Bei der Feuerwehr in Unterpreppach hat Jonas Ludewig (Foto) als zwölfjähriger in der Jugendfeuerwehr begonnen. Dreizehn Jahre später wurde er Kreisbrandmeister und ist heute Zweiter Kommandant der Feuerwehr in der Marktgemeinde Rentweinsdorf. Foto: Helmut Will
Bei der Feuerwehr in Unterpreppach hat Jonas Ludewig (Foto) als zwölfjähriger in der Jugendfeuerwehr begonnen. Dreizehn Jahre später wurde er Kreisbrandmeister und ist heute Zweiter Kommandant der Feuerwehr in der Marktgemeinde Rentweinsdorf.  Foto: Helmut Will
In der Jugendgruppe der Feuerwehr Unterpreppach engagierte sich im Jahr 2007 Jonas Ludewig (4. von links) beim Pflanzen der Florianslinde am Ruppacher Weg. Zweiter von links sein "Spezl" Markus Hämmerlein, der ihn zur Jugendfeuerwehr brachte. Foto: Helmut Will
In der Jugendgruppe der Feuerwehr Unterpreppach engagierte sich im Jahr 2007 Jonas Ludewig (4. von links) beim Pflanzen der Florianslinde am Ruppacher Weg. Zweiter von links sein "Spezl" Markus Hämmerlein, der ihn zur Jugendfeuerwehr brachte. Foto: Helmut Will
 
Schon in jungen Jahren hatte Jonas Ludewig (Mitte) als 1.Vorsitzender des Feuerwehrvereins Unterpreppach Verantwortung und saß zwischen "alten Hasen" mit dem damaligen Kommandanten Thomas Habermann (links) und seinem Vertreter Timo Engelhardt (rechts). Foto: Helmut Will
Schon in jungen Jahren hatte Jonas Ludewig (Mitte) als 1.Vorsitzender des Feuerwehrvereins Unterpreppach Verantwortung und saß zwischen "alten Hasen" mit dem damaligen Kommandanten Thomas Habermann (links) und seinem Vertreter Timo Engelhardt (rechts). Foto: Helmut Will
 

Seit September bewährt sich Jonas Ludewig aus Rentweinsdorf an verantwortlicher Position im Inspektionsbezirk der Feuerwehren rund um Ebern.

Männer, die in der Dienstaufsicht der Feuerwehrführung arbeiten, stellt man sich deutlich älter vor. Nicht so recht in dieses Bild passen will Jonas Ludewig, ein "Jungspund", wie man auf den ersten Blick meinen möchte. Der Materialeinkäufer und angehende Betriebswirt bei der Firma FTE Automotive Ebern ist mit 25 Jahren der jüngste Kreisbrandmeister (KBM) im Landkreis Haßberge. Seit 1. September vergangenen Jahres ist er bereits im Amt. Seine Feuerwehrkarriere hat in Unterpreppach begonnen. Trotz seines jungen Alters hat er schon reichlich Feuerwehrwissen erlangt.

"Das erste Mal hatte ich im Alter von zwölf Jahren Kontakt mit der Feuerwehr in Unterpreppach. Da hat mich Markus Hämmerlein zu einer Jugendübung mitgenommen und seitdem bin ich ununterbrochen bei der Feuerwehr tätig", sagt Jonas Ludewig. Das sind nunmehr dreizehn Jahre. Der erste Eindruck bei der Jugendfeuerwehr in Unterpreppach, wo er bis zu seinem 19. Lebensjahr wohnte, hat den damals zwölfjährigen Buben offensichtlich geprägt.


Toller Zusammenhalt

"Für mich war es immer faszinierend, dass sich Leute freiwillig und ehrenamtlich treffen um im Ernstfall Menschen zu helfen, beziehungsweise die Sicherheit der Dorfbewohner durch den Feuerwehrdienst zu erhöhen. Auch die Kameradschaft bei der Feuerwehr ist Klasse, einfach ein tolles Miteinander nicht nur in der eigenen Feuerwehr, sondern allgemein", sagt der junge sympathische Mann.

Im Alter von 18 Jahren, nachdem er seine kaufmännische Lehre bei FTE in Ebern beendet hatte, trat er dort in die Werksfeuerwehr ein. Ein Jahr später ist er der Liebe wegen nach Rentweinsdorf umgezogen und hat sich sogleich der dortigen Feuerwehr angeschlossen. "Da man in Bayern aktuell nur in zwei Feuerwehren Dienst leisten darf, habe ich meine Tätigkeit in Unterpreppach aufgegeben".


Dank genügt

Was hat ihn motiviert, sich besonders für die Feuerwehr zu engagieren? Jonas spontan: "Menschen in Notlagen mit Kameradinnen und Kameraden helfen zu können, Sachgüter zu schützen oder zu retten, das ist meine Motivation", sagt er. Sein schönster Lohn sei es wenn er feststellt, dass Menschen, denen er und seine Feuerwehrkameraden geholfen haben sich dankbar zeigen. "Da reicht schon ein dankbarer Blick oder das Wort Dankeschön."

Ganz nebenbei würden sich durch den Dienst in der Feuerwehr auch enge Freundschaften bilden. "Mir wurde in Unterpreppach und in Rentweinsdorf großes Vertrauen entgegengebracht. Auch das ist für mich Motivation, meinen Dienst möglichst gut und zuverlässig zu verrichten", sagt der junge KBM.


Zahlreiche Fortbildugen

Mit seinen 25 Jahren kann Jonas Ludewig schon auf reichlich "Feuerwehrerfahrung" zurückblicken. In Unterpreppach war er in der Jugendfeuerwehr Jugendsprecher, hat die Jugendarbeit übernommen und später war er Gruppenführer. In weitere Verantwortung kam er in Unterpreppach, als er von Jürgen Reinmund das Amt des Vorsitzenden im Feuerwehrverein übernahm. Damit hatte er neben seinem aktiven Dienst in der Unterpreppacher Feuerwehr Verwaltungsaufgaben im Feuerwehrverein mit übernommen.

Nach seinem Umzug von Unterpreppach nach Rentweinsdorf wurde er dort nach kurzer Zeit zum Zweiten Kommandanten der Feuerwehr in der Marktgemeinde gewählt. "Dieses Amt führe ich noch heute mit Freude und Engagement aus", so Ludewig.



Auskennen muss man sich natürlich auch, um bei der Feuerwehr ein vollwertiges Mitglied zu sein. Deshalb hat er, wie alle Feuerwehrleute am Anfang die Truppmannausbildung Teil eins und zwei absolviert. "Das ist die Feuerwehrgrundausbildung", erläutert er. Lehrgänge als Atemschutzträger, Gruppenführer, Jugendwart gehören ebenso dazu. Weitere Lehrgänge als Leiter einer Feuerwehr, Ausbilder in der Feuerwehr, der Umgang mit Digitalfunk und Ausbilder in der modularen Truppmannausbildung hat der junge Mann hinter sich. "Demnächst steht für mich ein zehntägiger Zugführerlehrgang an, worauf ich mich schon sehr freue", sagt Jonas. Das alles sind gute Voraussetzungen um zu wissen, von was man bei der Feuerwehr redet.


Ein bisschen stolz

Wie kam es dazu, dass er als möglicher Kandidat für den Posten des KBM in den Fokus rückte, nachdem Achim Baiersdorfer, bisheriger KBM für den Bereich Ebern, von Kreisbrandrat (KBR) Ralf Dressel wegen "eines gestörten Vertrauensverhältnisses" von seinen Aufgaben entbunden wurde? "Ein KBM wird vom KBR und dem Landrat bestellt und ernannt. Die federführenden Kommandanten haben sich gemeinsam mit Kreisbrandinspektor Thomas Habermann und KBR Dressel auf meine Person als Nachfolger von Achim Baiersdorfer geeinigt", erläutert Jonas Ludewig. Ein bisschen Stolz macht ihn das schon, das ist ihm anzumerken.

Ein KBM übernimmt zum einen beratende Tätigkeiten für die Feuerwehren, so zum Beispiel bei Beschaffungen durch die Kommunen und der Bezuschussung für Anschaffungen. "In Einsatzfällen stehen die KBMs dem Einsatzleiter, in der Regel dem örtlichen Kommandanten, mit Rat und Tat zur Seite und in speziellen Fällen wird auch die Einsatzleitung aufgrund eines fundierten Fachwissens vor Ort übernommen, erklärt der junge KBM.


Bezirk rund um Ebern

Sein Zuständigkeitsbereich als KBM ist der Inspektionsbezirk I, der die Stadt Ebern, den Markt Rentweinsdorf und die Gemeinden Pfarrweisach und Untermerzbach umfasst. Vier Inspektionsbereiche gibt es im Landkreis.
Zufrieden ist Ludewig, weil er von Kollegen der Dienstaufsicht und weiteren Feuerwehrkollegen Unterstützung erfahren hat. "Dadurch wurde mir der Start als KBM erleichtert", freut er sich. "Ich weiß es zu schätzen, dass die Kommunen bei uns voll hinter ihren Feuerwehren stehen, auch wenn das mitunter für sie ein finanzieller Kraftakt ist."

Zum Schluss des Gespräches spricht Verantwortung aus seinen Worten: "Ich freue mich über alle Frauen und Männer, die sich in den Dienst der Feuerwehr stellen, und ich möchte dazu ermutigen, sich in diesem Ehrenamt einzubringen. Nur so ist es möglich, den Feuerwehrdienst aufrechtzuerhalten", sagt KBM Jonas Ludewig.
Mal reinschnuppern koste nichts und verpflichte zu nichts. "Aber vielleicht findet ja der eine oder die andere wie ich Gefallen daran, anderen zu helfen und in der Feuerwehrfamilie in guter Kameradschaft zum Wohle anderer mitzuhelfen, getreu dem Motto ,Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr'."