Die Krise beim Schaeffler-Konzern trifft auch die Region Haßberge-Schweinfurt hart: Am FAG-Standort in Schweinfurt sollen rund 1000 von 5000 Stellen wegfallen, im Kugelfischer-Werk in Eltmann sind es 111 von 580 Arbeitsplätzen.
Diese Zahlen sind die ersten konkreten Angaben aus Kreisen des Betriebsrates und der IG Metall, die am Mittwoch nach den Betriebsversammlungen in den Schaeffler-Werken bekannt wurden.
In ersten Reaktionen halten sich der Schock über die schlechte Nachricht und die Erleichterung die Waage. Es hätte nach den Erfahrungen von 2004 gerade für Eltmann noch wesentlich schlimmer kommen können, denn vor fünf Jahren stand das „Kufi“-Werk insgesamt auf der Kippe; die Schließung konnte erst nach heftigen Protesten und zähen Verhandlungen abgewendet werden mit einem Kompromiss, der vielen Beschäftigten den Arbeitsplatz kostete.
Die gute Nachricht vom Mittwoch für Eltmann ist daher, wie Bürgermeister Michael Ziegler und Landrat Rudolf Handwerker in ersten Stellungnahmen hervorhoben: Das Werk Eltmann bleibt erhalten, eine Schließung „ist kein Thema“ trotz der Doppelkrise bei Schaeffler: Der Konzern laboriert an den Schulden durch die Conti-Übernahme und ist durch Auftragseinbußen noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Die zweite gute Nachricht: Die 111 Stellen in Eltmann und rund tausend Arbeitsplätze am FAG-Stammwerk in Schweinfurt sollen „so sozialverträglich wie möglich“ abgebaut werden. „Man wird versuchen, alle Instrumente zu nutzen, um Kündigungen zu vermeiden“, gab sich Bürgermeister Ziegler vorsichtig optimistisch, dass die „Pille“ für Eltmann nicht so bitter sein wird wie befürchtet. Vor Juni 2010, so war bei den Betriebsversammlungen am Mittwoch bekanntgegeben worden, wird es keine Entlassungen in den Schaeffler-Werken geben.