Nach der Unterschriftenaktion vom Sommer lud Eberns Bürgermeister vier Gegner der Rechts-vor-links-Regelung in der Altstadt zum Gespräch. Eines ihrer Argumente gegen die Verkehrsordnung: Nur wenige Autofahrer halten sich daran.
Nach eineinhalb Stunden war ihnen nicht wirklich zum Lächeln zumute. Immerhin ein "wenn das dann mal so verändert ist, dann wäre es besser" kam über die Lippen. In der aktuellen Situation bleibt es aber dabei: Die 30er-Zone und die damit rechtlich verbundene Rechts-vor-links-Regelung in der Eberner Altstadt ist für Dietmar Heinert, Herbert Mahr, Lothar Olbrich und Manfred Zier (im Bild von links) kein Fortschritt in Sachen Verkehr.
Für Polizeihauptkommissar Berthold Schineller, Verkehrsreferent Harald Pascher (FDP) und Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) ist allerdings eine Vorfahrtsstraße keine Alternative. Dies sagte Hennemann ausdrücklich. Nicht nach all den Jahren, in denen das Verkehrskonzept für den Altstadtbereich ausgetüftelt, im Stadtrat verabschiedet und 2013 umgesetzt wurde. Auch das wurde deutlich.
Nach der Unterschriftenaktion mit rund 2000 Unterzeichnern vom Sommer lud Hennemann die vier Männer zum Austausch - auf sachlicher Ebene, darum wurde ausdrücklich gebeten, nachdem nicht nur im Internet teils anonym, heftig und persönlich gegen einzelne Befürworter gewettert wurde.
Worum es den Gegnern geht? Die Rechts-vor-links-Regelung würde für Verwirrung bei vielen Verkehrsteilnehmern sorgen. "Jeder winkt, jeder schaut sich an", schildert Heinert seine Erfahrungen: "Wenn man sich in der heutigen Zeit mit Handzeichen verständigen muss, dann ist das rückläufig." Olbrich setzt sich gegen die Rechts-vor-links-Regelung ein, "weil sich die Wenigstens dran halten". "Viele Leute denken, das ist eine Hauptstraße", pflichtet ihm Herbert Mahr bei.
Die 30er-Zone in Ebern erfordert folgendes Verkehrsverhalten: "Bei mäßiger Geschwindigkeit hinfahren und gegebenenfalls jemanden durchlassen", erklärt Schineller. "Wenn man Rücksicht aufeinander nimmt, dürfte es keine Probleme geben", findet Hennemann. Der Vertreter der Polizeiinspektion Ebern belegt: Es hat bisher keinen Unfall in dieser Zone gegeben. Die vier anwesenden Gegner der Zone behaupten, sie wüssten von kleineren Blechschäden. Unabhängig davon erklärt Heinert, dass er und die anderen letztlich nicht dagegen sind, dass der Verkehr in der Altstadt verlangsamt wird - aber eben gegen rechts vor links. Einig waren sich die Anwesenden darin: Die Regelung ist eine Frage der Gewohnheit. Viele Bürger sind eben jahrelang ohne die Achtung von "rechts vor links" durch die Straßen gefahren.
Gäbe es zum Beispiel Pflanzeninseln, welche die Straße verengen, sagt Heinert, könnte das Konzept vielleicht besser erkannt werden. Diesen Hinweis nahm Hennemann auf. Nur: Vorerst muss es bei den Bodenmarkierungen an den Einmündungen bleiben, sagt der Rathauschef. Er sagt aber auch: "Wir werden reagieren mit der Gestaltung.". Er bat um Geduld, den Rechnungsabschluss der Altstadtsanierung abzuwarten. Erst dann könnten Gestaltungskonzepte geplant werden. Während sich die einen etwas versöhnlicher zeigten, war für einen anderen ein Bürgerbegehren wohl noch nicht vom Tisch ...
Hauptargument gegen Rechts-vor- links am Marktplatz ist, dass sich die meisten nicht daran halten. Auch kann ich mich an ein Foto mit Blechschaden im FT erinnern. Aufgrund der Straßenbreite, glaubt jeder natürlich auf einer Vorfahrtstraße zu sein. Das ist nun mal so. Auch ist das Argument der Eingewöhnung ein Witz. Leute von auswärts, Zulieferer, Wohnmobilisten oder unsere Freunde aus Eltmann haben bei ihren wenigen Besuchen keine Eingewöhnungsphase. Zudem deuten über 2000 Unterschriften sehr wohl auf eine absolute Mehrheit der Eberner hin. Eine ähnliche Zahl hat sogar beim damaligen Landrat ein Einlenken zur Freigabe des EBN-Kennzeichens bewirkt. Bei den Einwohnern gibt es nun mal auch Kinder oder ältere Leute die nicht am Verkehr teilnehmen oder auch Leute die keine Zeitung lesen oder einfach nicht an Umfragen teilnehmen. Ich denke mal Sicherheit sollte vorgehen. Bei dem derzeitigen, täglich stattfindenden "Eiertanz" ist eine Sicherheit leider nicht zu erkennen sondern eher Unsicherheit.
2207 Unterzeichner/innen der Petition können sooo falsch nicht liegen. Ich frage mich, geht es hier noch um Anliegen der Bürger/innen oder nur noch um Machtspiele? Aus welchem Grund die Bürger/innen gegen rechts vor links sind, ist doch völlig egal. Sie sind gegen rechts vor links und Punkt. Die Würfel sind gefallen. Der Bürger hat gesprochen. Hugh.
Wieviel Einwohner hat überhaupt Ebern? Auf jeden Fall mehr als Knetzgau, Zeil oder Eltmann und diese Orte haben alle über 5000 Einwohner. Somit dürften 2207 Unterschriften nicht die Mehrheit von Ebern sein. Wo haben Sie rechnen gelernt? Wenn schon dann sollte ein offizielles Bürgerbegehren durchgeführt werden um sicher zu sein, dass die Mehrheit für das Eine oder Andere ist.
Sie können doch nicht unterstellen, dass alle, die die Petition nicht unterzeichnet hatten, für die Rechts-vor-links-Regel sind. Viele würden vielleicht das eine wie das andere akzeptieren, andere interessiert es vielleicht nicht, weil sie kein Auto fahren, andere haben vielleicht gar nichts davon mitbekommen, und Stimmen, die für Rechts-vor-links sind, habe ich zwar gehört, aber nur vereinzelt.
ganz einfach, dass 2207 Stimmen zu wenig sind um von einer Mehrheit zu sprechen. Ob die übrigen beides akzeptieren oder nichts davon mibekommen haben ist nicht relevant. Sie haben mit 2207 Stimmen ganz einfach die Mehrheit der Eberner Bürger verfehltt und das sollte man in einer Demokratie auch akzeptieren, selbst wenn man anderer Überzeugung ist.