Die überschuldeten Haßberg-Kliniken erhalten vom Landkreis regelmäßig Geld, um weiter Investitionen tätigen zu können.
Die Haßberg-Kliniken sind seit Jahren defizitär (das Minus für 2018 wird voraussichtlich drei Millionen Euro betragen), deshalb ist es um Investitionen aus Eigenmitteln schlecht bestellt. Der Landkreis Haßberge schießt als kommunaler Träger deswegen regelmäßig Geld zu, um die Kliniken betriebswirtschaftlich am Leben zu erhalten.
Gestern beschloss der Kreisausschuss des Landkreises Haßberge einstimmig eine Bedarfszuweisung für das Kommunalunternehmen in Höhe von rund 107 000 Euro. Von April 2014 bis November 2017 hat der Landkreis den Kliniken bereits in mehreren Schritten Zuweisungen für Investitionen von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro gewährt.
Sanieren und modernisieren
Wie Kreiskämmerer Marcus Fröhlich vor dem Ausschuss darlegte, sanieren und modernisieren die Haßberg-Kliniken seit 2008 die "Liegenschaften an den Standorten Haßfurt, Hofheim und Ebern". Trotz staatlicher Förderung würden hierzu "in hohem Maße Eigenmittel" benötigt, die nur über Kreditaufnahme finanziert werden könnten. Deswegen haben die Haßberg-Kliniken nun hohe Schulden, zum Ende des Jahres 2016 lagen sie laut Fröhlich bei rund 19,66 Millionen Euro. Das wiederum hat zur Folge, dass der Aufwand für Zinsleistungen "auf 443 0000 im Jahr 2016" angewachsen ist. So stünden den Kliniken weniger Eigenmittel für Investitionen zur Verfügung.
Medizinische Grundversorgung
Der Landkreis springt hier ein, weil er die Verantwortung für die medizinische Grundversorgung trägt und mit den Zuweisungen die Haßberg-Kliniken entlastet. Beschlossen hatte das der Kreisausschuss im Januar 2014; damals hatte sich das Gremium darauf verständigt, dass "entsprechende Mittel für Investitionszuweisungen zur Refinanzierung der Eigenmittel" in den Haushaltsplan aufgenommen werden.
Der jetzt gewährte Betrag von rund 107 000 Euro wird verwendet unter anderem für Brandschutz am Haus Haßfurt (rund 26 000 Euro), Sanitärleitungen in Haßfurt (rund 11 000 Euro) und den "Umbau Röntgen" am Standort Hofheim (rund 70 000 Euro).
Wie Kämmerer Fröhlich erklärte, stehen im Haushaltsplan 2018 Mittel für diese Zuweisungen aus Haushaltsresten (27 000 Euro) zur Verfügung und aus einem Neuansatz für den Röntgenumbau Hofheim (150 000 Euro) sowie aus laufender Verwaltungstätigkeit (500 000 Euro), die Zuweisung ist also ausreichend gedeckt.
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