Eingeschränkte Öffnungszeiten, strenge Auflagen und ausbleibende Gäste. Die Corvid-19-Krise sorgt für gravierende Umsatzeinbrüche in der Gastronomie. Einige Gaststätten bieten jetzt einen Abhol- und Lieferservice für den Landkreis an.
Schafkopf-Stammtisch abgesagt. Geburtstagsfeiern storniert. Die Gastronomie gehört zu den großen Verlierern der Corona-Pandemie. Schon seit Wochen werden Veranstaltungen abgesagt und die Laufkundschaft bleibt aus.
Nun hat die Pfarreiengemeinschaft Zeil bekannt gegeben, dass Kommunionen und Konfirmationen an Ostern ausfallen. Ebern und Jesserndorf verschieben auf unbestimmte Zeit. Andere Gemeinden werden folgen. Damit fällt eine wichtige Einnahmequelle der Gaststätten im Landkreis weg: die Ausrichtung der Kommunionsfeiern.
Katastrophenfall für die Gastro
Am Montagfrüh der Dolchstoß: In Bayern wurde der Katastrophenfall ausgerufen, mit strengen Richtlinien für Restaurants und Gaststätten: Die Öffnungszeiten werden stark verkürzt. Der Abstand zwischen den Tischen muss 1,5 Meter betragen und es dürfen sich maximal 30 Personen im Lokal aufhalten. Unmöglich umzusetzen, meint Michael Schmitt, Wirt im Gasthaus "Zum Schwanen" in Augsfeld. "Soll ich dem 31 dann sagen, dass er nicht mehr rein darf?" Er wird sein Gasthaus bis zum 31. März vorerst schließen.
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Offen zu bleiben, lohnt sich nicht. "Wir haben 95 Prozent Stornierungen im Restaurant. Unser Hotel hat zwar noch offen, aber die Übernachtungen sind gleich Null. Die Urlaubsgäste sind ängstlich. Urlaube sind bis Mai storniert", erzählt Sandra Aumüller vom Hotel-Landgasthof "Wallburg" in Eltmann. Auch sie schließt ihr Restaurant. Wenn die Gäste wünschen, öffnet sie wie gewohnt Sonntagmittag. Aber Aumüller bezweifelt, dass Nachfrage besteht. Sonntags kämen vor allem Senioren vorbei. Diese gehören zur Risikogruppe und werden wohl zuhause bleiben.
Extreme Umsatzeinbußen
Gesundheit geht natürlich vor, versichert Aumüller wiederholt, dennoch kann sie ihre Verzweiflung nicht verbergen: "Mir fehlen die Worte. Es trifft uns von 100 auf Null. (...) Die Umsätze bleiben jetzt direkt aus. Da hängen Existenzen dran."
Auch Anja Beyersdorfer von der "Herrenschenke" Königsberg berichtet von Stornierungen. "So gut wie alles ist abgesagt. An Ostern ist noch ungewiss, ob die Familienfeiern stattfinden werden. Das entscheidet sich in den nächsten zwei Wochen. Aber bis zum 28. ist alles abgesagt: Kommunionsfeiern, Veranstaltungen am Palmsonntag." Sie wird die staatlichen Vorgaben umsetzen und vorerst geöffnet lassen: "Die Tür ist offen, wenn mal wer durch Königsberg läuft und einen Kaffee oder was zu essen will, dann werde ich das nicht abschlagen. Aber ich rechne nicht mit mehr als fünf Leuten."