Es bleibt bei drei großen Events in der Sander Turnhalle

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Wohin mit den Rauchern bei Großveranstaltungen in der Sander Turnhalle? Hier unten am Fußballplatz ist das auch so eine Sache, denn das wertvolle Rasenspielfeld sollte nicht beschädigt werden. Doch oben auf dem Parkplatz vis a vis der Anlieger stören die bis zu 100 Mann, die bei einem Event mal schnell Luft schnappen und eine rauchen wollen. Durch die Türen dringt der Lärm nach draußen, und auch sonst bringt das Getriebe Unruhe in die ruhige Wohngegend. Der Gemeinderat wird in Sachen Turnhall...
Wohin mit den Rauchern bei Großveranstaltungen in der Sander Turnhalle? Hier unten am Fußballplatz ist das auch so eine Sache, denn das wertvolle Rasenspielfeld sollte nicht beschädigt werden ...
Wohin mit den Rauchern bei Großveranstaltungen in der Sander Turnhalle? Hier unten am Fußballplatz ist das auch so eine Sache, denn das wertvolle Rasenspielfeld sollte nicht beschädigt werden. Doch oben auf dem Parkplatz vis a vis der Anlieger stören die bis zu 100 Mann, die bei einem Event mal schnell Luft schnappen und eine rauchen wollen. Durch die Türen dringt der Lärm nach draußen, und auch sonst bringt das Getriebe Unruhe in die ruhige Wohngegend. Der Gemeinderat wird in Sachen Turnhall...

Der Sander Gemeinderat hält an seiner Marschrichtung fest. In der neu sanierten Turnhalle soll es künftig nur drei "kommerzielle" Feiern geben. Für 2013 einigte man sich am Dienstag aber ausnahmsweise auf eine Übergangslösung.

Nett Geld verdienen kann man, wenn eine Großveranstaltung gut läuft, das wissen alle in Sand, und die Sander haben, wie im Landkreis allgemein bekannt ist, ein Händchen dafür. Die neu sanierte Turnhalle ist eine perfekte Location, die Vereine stehen bei der Gemeinde Schlange. Vier Anträge lagen dem Sander Gemeinderat am Dienstag für 2013 vor, eine Veranstaltung für 2013 ist bereits Ende Juni genehmigt worden.

Voller Ratssaal

Das Interesse war mit zwölf Zuhörern groß, und auch der Gemeinderat hatte sich vollzählig eingefunden für diese schwierige Entscheidung. Hat doch das Gremium in der letzten Sitzung den Beschluss gefasst, mit Rücksicht auf die seit Jahren geplagten Anlieger künftig nur drei "kommerzielle" Veranstaltungen pro Jahr zuzulassen.


"Der Auftrag war: weniger Veranstaltungen", sagte Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD), jetzt stehe man mit insgesamt fünf geplanten Aktionen (die der Feuerwehr ist Ende Juni bereits genehmigt worden) vor dem "gordischen Knoten". Er bezeugte viel Verständnis für die Vereine, die Geld brauchen für ihre Jugendarbeit oder weil sie kostenintensiv am Sportbetrieb teilnehmen.

Ruß unterstrich, die Gemeinde setze sich dafür ein, dass große Veranstaltungen reibungslos stattfinden können. Im Gegenzug forderte er Kompromisse und die Bereitschaft, auch anders über die Dinge nachzudenken: "Muss es immer Halligalli bis zum Schluss sein? Könnte uns auch etwas anderes einfallen? Gibt es Alternativen?"
Freilich: "Am liebsten wäre es uns, die Vereine würden sich untereinander einigen."

Mit "kommerzielle" Veranstaltung hat der Gemeinderat, wie Ruß noch ausführte, Events gemeint, bei denen die Sperrzeit verkürzt ist, es lange Barbetrieb gibt und "das Umfeld strapaziert wird" (Ruß). Ein Konzert des Blasorchesters bewege sich auf anderem Niveau, da sei kurz nach Mitternacht spätestens Ruhe. "Auch die Turngala ist nicht gemeint."

Vorschlag zur Güte

Gerhard Zösch (CSU/Freie Sander Wähler) machte zum Einstieg in die Diskussion einen "Vorschlag zur Güte": "Alle Neun" sollten ihre Faschingsdisco abhalten dürfen, der Erdinger-Weißbier-Club sein Oktoberfest, der FC Sand allerdings solle auf eine Veranstaltung (Kirchweih, Apres-Ski-Party) verzichten und am besten nur die Ski-Party Anfang Januar in der Turnhalle abhalten.

Im Verlauf erwärmten sich die meisten Gemeinderäte für Zöschs Vorschlag. Der FC solle selber entscheiden, hieß es am Schluss (da gab der Gemeinderat außerdem grünes Licht für die Bewirtung am Kirchweihdienstag auf dem Festplatz), und so wurde es auch mehrheitlich beschlossen. Mit nun vier Veranstaltungen eine "Übergangslösung" für 2013 und Ausnahmefall, denn der Gemeinderat war sich einig, an seinem Beschluss festhalten und die Anlieger entlasten zu wollen.

In der Diskussion richtete sich der Fokus auf Aspekte, wie man mit der Sache in Zukunft umgehen könnte: Heinrich Schmitt (Freie Sander Bürger) schlug eine Art Rotationsprinzip vor: "Wir wechseln alle drei bis vier Jahre bei den Vereinen durch", denn mit Sicherheit lägen 2013 wieder vier bis fünf Anträge vor.

Wo bleibt da Planungssicherheit?

Der Vorschlag stieß auf Skepsis, die Vereine bräuchten ja auch Planungssicherheit, meinte Johannes Krines (FSB). Antonie Bergmann (CSU/FSW) brachte die Anlieger ins Spiel und pochte auf deren Recht.

Roland Mahr (SPD/Sander Bürgerliste) ergänzte: "Wir müssen das Raucherproblem angehen." In der Tat: Bernhard Ruß beschrieb, dass bei großen Veranstaltungen an die 100 Menschen auf der Parkfläche vor der Turnhalle zusammenkommen, hier rauchen und sich unterhalten. Dazu geht die Tür ständig auf, laute Musik dringt nach draußen - kein Spaß für die Anlieger gegenüber. Vielleicht, so überlegte man, ließen sich die Raucher langfristig woanders hin "umleiten"?