Eine Entführung und ihre Folgen auf der Bühne

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Isabella Scharf in der Rolle von Mrs. Nora Halloway (rechts) und Amy Jonsson Beck als Tochter Lizzi
Isabella Scharf in der Rolle von Mrs. Nora Halloway (rechts) und Amy Jonsson Beck als Tochter Lizzi
Der Sergeant mit den beiden Kindern Jimmy (Nicola Mühlfelder) und Mary (Selina Vogel)
Der Sergeant mit den beiden Kindern Jimmy (Nicola Mühlfelder) und Mary (Selina Vogel)
 
Hannes Wittig und Fabian Kolb als Detektive Philipp und David Bluewater Günther Geiling
Hannes Wittig und Fabian Kolb als Detektive Philipp und David Bluewater  Günther Geiling
 
Die Gangster Big Jack und Little Billy, dargestellt von Hannah Scheuring und Anna Muck, im Gespräch mit den beiden Kindern Jimmy (Nicola Mühlfelder) und Mary (Selina Vogel)
Die Gangster Big Jack und Little Billy, dargestellt von  Hannah Scheuring und Anna Muck, im Gespräch mit den beiden Kindern Jimmy (Nicola Mühlfelder) und Mary (Selina Vogel)
 

Junge Schauspieler der Wallburg-Realschule Eltmann setzten die Krimikomödie "Keine Freunde? Keine Feinde!" in Szene.

"In unserer friedlichen Stadt gibt es keine Verbrecher", meint Sergeant Smith (Selina Ebert), doch Kollegin Sergeant East (Melina Röder) sieht das anders. Wenn die beiden zu Beginn des Stücks die Sitzreihen der Besucher entlang patroullieren, läuft es manchem Zuschauer kalt über den Rücken. Schließlich tragen sie Uniformen und haben Handschellen und Pistole dabei. So startete die Kriminalkomödie "Keine Freunde? Keine Feinde!" der Theater-AG der Wallburg-Realschule in der Aula. Zwei Aufführungen gab es, die mit viel Beifall und Anerkennung belohnt wurden.

In der Komödie geht es um eine Entführung, was gar nicht lustig ist. Doch für das reiche Mädchen Lizzi (Amy Jonsson Beck), die Tochter des Großindustriellen Johan Halloway, ist das eine willkommene Abwechslung, denn zu Hause interessieren sich die reichen Eltern nicht für sie und mit ihren 1002 Barbiepuppen mag sie auch nicht mehr spielen. Da ist es doch viel spannender, dem Kidnapper Little Billy (Anna Muck) ordentlich auf die Nerven zu gehen.

Lizzi wird zwar mit allen möglichen Spielsachen und Annehmlichkeiten verwöhnt, nur nicht mit der Liebe und der Zuwendung ihrer versnobten Eltern. Butler James machte sich das zunutze und ließ das Mädchen von zwei Ganoven entführen.

Vater John Halloway informiert nicht die Polizei und so wird die Entführung zu einem Fall für die Privatdetektive Philipp und David Bluewater, die alle Privatschnüffler-Klischees erfüllen: abgebrannt und beschäftigungslos, dabei aber scharfsinnig und einfallsreich.

Die Inszenierung ist ein permanenter Spagat mit Stilbrüchen zwischen dem England des ausgehenden 19. Jahrhunderts und dem modernen Deutschland mit Anleihen aus den USA. So laufen die Polizisten in deutscher Uniform herum, aber die Gangster tragen Hosenträger und Hüte, als wären sie in New York. Ladys und Lords, alter englischer Adel, treffen sich zum Provinz-Teekränzchen. Der Privatdetektiv lädt sich dazu selber ein, weil die Gastgeberin seine Tante ist. Hier laufen die Fäden der Recherche zusammen, und Philipp Bluewater befreit das Kind.

Das Theaterstück bot den Besuchern gute Unterhaltung. Die souveräne Spielweise der jungen Schauspieler, ihre Gestik und Mimik verliehen dem Stück seine besondere Würze.

Das Theater-Ensemble bildeten: Isabella Scharf, Xenia Grampp, Amy Jonsson Beck, Hannes Körper, Rebecca Jess, Theresa Schneider, Nicola Mühlfelder, Svenja Schömig, Selina Vogel, Elina Piltz, Hannah Schirling, Hannes Wittig, Fabian Kolb, Marena Friedel, Angelina Binder, Selina Ebert, Hanna Ullrich, Theresa Schneider, Svenja Schömig, Selina Ebert, Melina Röder. Bühnenbild: Constanze Büller; Technikteam mit Jochen Labisch; Gesamtleitung. Sebastian Franz.