Ein Veteran auf der Höhe der Zeit

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Die Fahne steht für eine Tradition, die sich lange vor der offiziellen Gründung vor 150 Jahren dem Grundsatz "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" verpflichtet sah. Der junge Vereinsvorsitzende Anton Gerstenkorn steht für die Zukunft der Feuerwehr Ebern, die sich mit starker Besetzung, gutem Leistungsstand und zeitgemäßer Ausrüstung für Herausforderungen gewappnet zeigt und zudem das Leben in der Stadt mitgestaltet
Die Fahne steht für eine Tradition, die sich lange vor der offiziellen Gründung vor 150 Jahren dem Grundsatz "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" verpflichtet sah. Der junge Vereinsvorsitzende Anton Gerstenkorn steht für die Zukunft der Feuerwehr Ebern, die sich mit starker Besetzung, gutem Leistungsstand und zeitgemäßer Ausrüstung für Herausforderungen gewappnet zeigt und zudem das Leben in der Stadt mitgestaltet
Anton Gerstenkorn, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, Bürgermeister Jürgen Hennemann und David Pfeufer (von links) ehrten (weiter von links) die langjährigen Mitglieder der Feuerwehr Ebern, Konrad Vetter, Kurt Ankenbrand, Josef Landvogt, Helmut Kern, Franz Baum, Dietmar Hofmann und Helmut Schumacher.
Anton Gerstenkorn, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, Bürgermeister Jürgen Hennemann und David Pfeufer (von links) ehrten (weiter von links) die langjährigen Mitglieder der Feuerwehr Ebern, Konrad Vetter, Kurt Ankenbrand, Josef Landvogt, Helmut Kern, Franz Baum, Dietmar Hofmann und Helmut Schumacher.
 
Elf aktive Feuerwehrleute aus dem Stadtgebiet von Ebern wurden für ihre Verdienste durch Landrat Wilhelm Schneider (links) geehrt. Mit auf dem Foto (hinten weiter von links) Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandmeister Thomas Habermann, MdL Steffen Vogel und Bürgermeister Jürgen Hennemann. Fotos: Helmut Will
Elf aktive Feuerwehrleute aus dem Stadtgebiet von Ebern wurden für ihre Verdienste durch Landrat Wilhelm Schneider (links) geehrt. Mit auf dem Foto (hinten weiter von links) Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandmeister Thomas Habermann, MdL Steffen Vogel und Bürgermeister Jürgen Hennemann. Fotos: Helmut Will
 
Nach dem ökumenischen Gottesdienst gehalten von Pater Rudolf Theiler und Pfarrer Bernd Grosser (vorne von links) wurde zur Rathaushalle marschiert. Mit voran dahinter von links: Kommandant Michael Wüstenberg, Bürgermeister Jürgen Hennemann, Feuerwehrvereinsvorsitzender Anton Gerstenkorn und dahinter von links Landrat Wilhelm Schneider und MdL Steffen Vogel. Foto: Helmut Will
Nach dem ökumenischen Gottesdienst gehalten von Pater Rudolf Theiler und Pfarrer Bernd Grosser (vorne von links) wurde zur Rathaushalle marschiert. Mit voran dahinter von links: Kommandant Michael Wüstenberg, Bürgermeister Jürgen Hennemann, Feuerwehrvereinsvorsitzender Anton Gerstenkorn und dahinter von links Landrat Wilhelm Schneider und MdL Steffen Vogel. Foto: Helmut Will
 
 
Fotos: Helmut Will
Fotos: Helmut Will
 
 
Fotos: Helmut Will
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Fotos: Helmut Will
Fotos: Helmut Will
 
 
 
Landrat Wilhelm Schneider gab den Schirmherrn
Landrat Wilhelm Schneider gab den Schirmherrn
 
Bürgermeister Jürgen Hennenmann warf einen Blick in die Chronik der Feuerwehr. Fotos: Helmut Will
Bürgermeister Jürgen Hennenmann warf einen Blick in die Chronik der Feuerwehr.  Fotos: Helmut Will
 
 
Fotos: Helmut Will
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Zum Auftakt ihrer viertägigen 150-Jahr-Feier der Feuerwehr Ebern standen verdiente Feuerwehrleute im Blickpunkt.

Die Feuerwehr Ebern ist 150 Jahre alt. Das große Festwochenende wurde mit einem Festkommers am Donnerstagabend, am "Sankt Florianstag" und dem "Internationalen Tag der Feuerwehren", begonnen. Die Redner hoben hervor, welch fundamental wichtigen Aufgaben die Feuerwehr Ebern und alle Wehren im Landkreis haben. Geehrt wurden elf verdiente aktive Feuerwehrleute aus dem Stadtgebiet Ebern und passive Mitglieder der Feuerwehr Ebern. Dem Festkommers ging ein ökumenischer Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche voraus, der von den Pfarrern Pater Rudolf Theiler und Bernd Grosser gehalten wurde.

Die beiden Geistlichen stellten die Arbeit der Feuerwehren heraus, die Dienst für jene leisten, die sich in Not befänden. "Dienst in der Feuerwehr ist angewandte christliche Nächstenliebe", sagte Pater Theiler. Die Feuerwehren wirkten segensreich für ihre Mitmenschen und zur Ehre Gottes.

Nach dem Gottesdienst legten Vertreter der Feuerwehr Ebern am Ossarium einen Kranz nieder und gedachten verstorbener Feuerwehrleute. Mit einer "Parade" ging es zum Rathaus, wo Anton Gerstenkorn, der junge Vorsitzender des Feuerwehrvereins, die Festgesellschaft willkommen hieß.


Detaillierte Chronik

Mit einem Gedicht von Heimatdichter Josef Lichtenebert vor 119 Jahren zu Ehren der Feuerwehr Ebern aufgesagt, begann Bürgermeister Jürgen Hennemann seine Rede. Er blickte ausführlich in die Vergangenheit der Jubiläumswehr zurück. "Laut den Protokollbüchern ist die Feuerwehr Ebern am 6. September 1868 gegründet worden. Auslöser war ein Brand, der Anfang August fast ganz Hemmendorf vernichtete", so der Bürgermeister.
Wenige Feuerwehren dürften eine detaillierte Chronik wie die in Ebern haben, meinte der Bürgermeister. Hennemann wies auf die "Pflichtfeuerwehren" hin, die es gab, bis freiwillige Wehren diese Aufgaben übernahmen. Der Bürgermeister meinte, dass die Utensilien der damaligen Wehren heute eher Museumscharakter hätten.


Zweites Gründungsdatum

Als zweites Gründungsdatum nannte Hennemann den 12. September 1887, was die Feuerwehr nie abgehalten habe, ihre wahre Gründung im Jahr 1868 zu sehen. Der Bürgermeister machte einen Schwenk und beschrieb Einsatzsituationen mit "antiken Einsatzmitteln." "Die technische Entwicklung bei den Löschmitteln und der Ausrüstung der Feuerwehr startete so richtig in der Amtszeit von Günther Hennemann als Feuerwehrkommandant", sagte der Bürgermeister in Erinnerung an seinen Onkel, der ein guter Zeitzeuge gewesen wäre, würde er noch leben.

Untergebracht war die Feuerwehr Ebern zunächst im Rathaus, später im neu gebauten Feuerwehrhaus in Klein-Nürnberg. Mit den Jahren wurde viel in die Eberner Wehr investiert. Neue Feuerwehrfahrzeuge und technisches Gerät folgten in den Jahre 1979 bis 1990.


Kontinuierlich fortentwickelt

Der Bürgermeister erinnerte an weitere Kommandanten, zum Beispiel seinen Vater Walter, Hilmar Wiesentheid, Achim Schauer, Achim Baiersdorfer und Markus Appel. Aktueller Kommandant ist Michael Wüstenberg. Sie alle hätten für eine kontinuierliche Fortentwicklung gestanden. "Was sich in 150 Jahren massiv wandelte, ist das Aufgabengebiet der Feuerwehr, Feuerlöschen macht nur noch einen geringen Anteil an den wichtigen Aufgaben der Feuerwehren aus", so Jürgen Hennemann.

Gerade weil Feuerwehrleute freiwillig und ehrenamtlich Dienst tun, seien sie auf die Unterstützung der Stadt und des Landkreises angewiesen, so, wie Stadt und Landkreis im Umkehrschluss auf die Feuerwehren angewiesen sind. Neue Wege mussten und müssen gegangen werden, um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren hinsichtlich personeller Besetzung aufrecht zu erhalten, sagte der Bürgermeister. Feuerwehren fühlen sich dem gesellschaftlichen Leben verpflichtet, seien Träger desselben. Dafür gebühre den Wehren ebenfalls Dank.
Kreisbrandrat Ralf Dressel dankte und gratulierte der Feuerwehr Ebern zum 150-jährigen Bestehen. "Die Bevölkerung erwartet von der Feuerwehr viel und unsere Wehren werden dem gerecht", sagte Dressel. Gemeinsam müsse man bemüht sein, in den Ortschaften schlagkräftige Wehren zu erhalten.


"Ein Paradebeispiel"

Landrat Wilhelm Schneider (CSU) , der Feuerwehrehrenzeichen an verdiente Wehrleute verlieh, sagte als Schirmherr beim Festkommers, dass 150 Jahre Feuerwehr Ebern ein Paradebeispiel für bürgerschaftliches Engagement und ein Garant für die Sicherheit der Bürger wären. Der Landrat ging auf den Wandel der Feuerwehren in den vergangenen 15 Jahrzehnten ein und zeigte die vielfältigen Aufgaben der Wehren auf, die zur ursprünglichen Aufgabe des Brandschutzes hinzugekommen sind.
"Die Ansprüche bei der Ausbildung und der Arbeitsumfang sind enorm gestiegen", sagte Schneider. Er nannte Verkehrsunfälle, Einsätze im Natur- und Umweltbereich und Katastrophenfälle. "Kein Zweifel, ohne die Frauen und Männer unserer Feuerwehren, die einen großen Teil ihrer Freizeit opfern, mit Herzblut bei der Sache sind und in den Einsätzen oftmals auch ihre Gesundheit und nicht selten ihr Leben aufs Spiel setzen, wären unsere Städte und Gemeinden, ja unser ganzes bürgerliches Zusammenleben ein ganzes Stück ärmer."
Die Feuerwehr Ebern sei mit ihrer Heimat fest verwurzelt und präge das Leben in der Stadt entscheidend mit. Auch die Jugend werde in Ebern an die Feuerwehr herangeführt. "Das macht ihr hier sehr gut."
Besonders seien am Florianstag heutigen Tag die Jubilare in den Fokus zu stellen, sagte Wilhelm Schneider, die echte Vorbilder wären und für 25- und 40-jährigen aktiven Dienst das Feuerwehrehrenzeichen des Bayerischen Innenministers erhalten. Das langjährige Engagement verdiene Respekt und Anerkennung.
Zum Abschluss des offiziellen Programms spielte die Feuerwehrkapelle das Frankenlied.
Weitere Höhepunkte des Jubiläums sind eine Feuerwehrolympiade heute, Samstag, um 15.30 Uhr am Bauhof und der historische Festzug am morgigen Sonntag ab 13.30 Uhr.


Die Gehrten

Geehrt wurden durch Landrat Wilhelm Schneider, Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandmeister Thomas Habermann und Bürgermeister Jürgen Hennemann folgende Feuerwehrmänner:
Für 40 Jahre erhielten das Goldene Ehrenzeichen Klaus Müller, Jesserndorf, Harald Prediger, Eyrichshof, Werner Elflein, Reinhold Rosenbaum, Siegelfeld, Wolfgang Heppt, Robert Kuhn, Alois Precht, Bramberg, Hermann Müller, Walter Reuter, Johannes Rennebohm und Michael Wüstenberg, Ebern. Für 25 Jahre aktiven Dienst bekamen Johannes Rennebohm und Michael Wüstenberg, beide Ebern, das Silberne Ehrenzeichen.
Von der Feuerwehr Ebern wurden durch den Bürgermeister und Feuerwehrvereinsvorsitzenden Anton Gerstenkorn für 60 Jahre Mitgliedschaft Kurt Ankenbrand, Franz Baum, Josef Landvogt, Helmut Schumacher und Konrad Vetter geehrt und für 50jährige Mitgliedschaft Dieter Hofmann und Helmut Kern. Achim Baiersdorfer, ehemaliger Kreisbrandinspektor in Ebern, wurde vom Vorsitzenden des Feuerwehrvereins für dessen Arbeit gedankt. Lob auch für Simone Bastian, die die Festzeitschrift erstellte. Für besondere Verdienste um das Feuerlöschwesen in Bayern, respektive für die Feuerwehr in Ebern, erhielt das Autohaus Gelder & Sorg eine Auszeichnung des Bayerischen Feuerwehrverbandes, welche Norbert Sorg und seine Gattin entgegen nahmen.