Ein "gewaltiger Eingriff" in den Boden

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Der Bauausschuss mitten in der laufenden Maßnahme an der HAS  56 Ebern-Einmündung LosbergsgereuthGünther Geiling
Der Bauausschuss mitten in der laufenden Maßnahme an der HAS  56 Ebern-Einmündung LosbergsgereuthGünther Geiling
Am Knotenpunkt der HAS 26 mit der Staatsstraße 2274 zwischen Schindelsee und Dankenfeld. Hier stehen die Baumaschinen schon bereit zum Start in der kommenden Woche.Günther Geiling
Am Knotenpunkt der HAS 26 mit der Staatsstraße 2274 zwischen Schindelsee und Dankenfeld. Hier stehen die Baumaschinen schon bereit zum Start in der kommenden Woche.Günther Geiling
 
Ein Schaden über einem Triebwerkskanal führt bei Treinfeld in nächster Zeit zu einer einspurigen Verkehrsregelung, um weitere Schäden durch Schwerlastverkehr zu vermeiden.Günther Geiling
Ein Schaden über einem Triebwerkskanal führt bei Treinfeld in nächster Zeit zu einer einspurigen Verkehrsregelung, um weitere Schäden durch Schwerlastverkehr zu vermeiden.Günther Geiling
 

Die "Straßenbereisung" des Ausschusses für Bau und Verkehr führte auch zum Neuausbau der HAS 51 von Ebern zur Abzweigung nach Losbergsgereuth.

Die traditionelle "Straßenbereisung" des Ausschusses für Bau und Verkehr hat eine besondere Bedeutung für den Unterhalt und den Ausbau des Kreisstraßennetzes im Landkreis Haßberge. In einer ganztägigen Fahrt durch den Landkreis brachten die Teilnehmer fast 200 Kilometer hinter sich und besichtigen mehr als 20 Punkte, bei denen man sich über abgeschlossene oder laufende Maßnahmen informierte, aber auch neue Überlegungen für die fünfte Änderung des neunten Ausbauplanes für die Jahre 2019 bis 2022 anstellte. Für das Jahr 2019 sind dabei vier Maßnahmen mit einer Gesamtsumme von 2 541 973 Euro geplant.

Die Busreise berührte dabei an den Rändern auch die Landkreise Schweinfurt und Bamberg und führte vom Kreisbauhof in Haßfurt über die Gemeinden Riedbach und Theres in den Steigerwald und über die Gemeinden Rauhenebrach, Oberaurach und Eltmann wieder hinüber in die Haßberge mit den Kommunen Breitbrunn, Rentweinsdorf, Ebern, Pfarrweisach und Hofheim. Im Mittelpunkt standen dabei die Beteiligung am Ausbau von Ortsdurchfahrten, aber auch Freistrecken von Kreisstraßen zwischen Gemeinden.

Baupreise massiv gestiegen

Der Leiter des Tiefbauamtes, Alfons Schanz, erinnerte daran, dass der Ausschuss für Bau und Verkehr in dieser Legislaturperiode zum dritten Mal unterwegs sei und dabei immer wieder das Ausbauprogramm auf den neuesten Stand bringe. Dabei müsse man unterscheiden zwischen Neuausbauten und dem Bereich der Unterhaltungsinvestitionen. Pro Jahr investiere der Landkreis meist über zwei Millionen Euro in den Neuausbau von Kreisstraßen, wobei man von Eigenmitteln von einer Million ausgehen müsse. Die Förderung durch den Freistaat gehe bis zu einem Satz von 75 % der zuwendungsfähigen Kosten. Dann lande man effektiv meist bei 65 %, die restlichen 35 % trage der Landkreis.

Als ein Problem sah Alfons Schanz auch "den Anstieg der Baupreise, der den Tiefbau mit voller Wucht erreicht hat. Dazu kommt eine lokale Marktsättigung der Firmen. Besonders bei Ortsdurchfahrten mit hohem Lohnanteil kommen wir leicht auf eine Kostenmehrung von 30 bis 35 %." So sei allein der Preis für eine Tonne Bitumen von 350 auf 550 Euro gestiegen.

Auch für die verschiedenen Ausbaustufen habe man die Kostenschätzungen anheben müssen: Bei einem Vollausbau auf der Strecke habe man die Kalkulation von 830 000 auf 980 000 Euro anheben müssen, und bei der innerörtlichen Variante müsse man statt 1,35 Millionen pro Kilometer nun 1,55 Millionen Euro ansetzen. Mit diesen Zahlen arbeite man auch für die Beschlussvorlage für den Ausbauplan.

"Riesiger Katalog von Arbeiten"

Aktuell ist die größte laufende Maßnahme der Neuausbau der HAS 51 von Ebern zur Abzweigung nach Losbergsgereuth mit einer Länge von 1300 Metern und Baukosten von 1 079 000 Euro. Hier konnten sich die Mitglieder bei einem Gang über die Baustelle davon überzeugen, welche großen Bodenarbeiten und Kuppenabtragungen notwendig waren, um die richtige Linie zu finden.

Tiefbauleiter Schanz führte dazu aus, dass acht Entwürfe mit einem riesigen Katalog von Arbeiten notwendig gewesen seien. Auch naturschutzrechtliche Belange und die Bereitstellung von Ausgleichsflächen zählten dazu, denn der Eingriff sei "schon gewaltig". Eine Kuppe habe man dabei um 2,70 Meter abgetragen.

Die überproportionale Bereitstellung von Ausgleichsflächen wurde dabei durchaus auch kritisiert. "Es war also eine sehr aufwendige Geschichte, bei der aber alle Eigentümer schließlich mitgespielt haben. Bis zum 30. November wollen wir die Bauarbeiten abschließen. Dann soll die Straße wieder befahrbar sein", sagte Alfons Schanz.

Schäden über Triebwerkkanal

Auf ein ganz anderes Problem traf der Bauausschuss bei der Treinfeldsmühle (Gemeinde Rentweinsdorf), wo man mit Schäden über einem Triebwerkkanal unter der HAS 57 konfrontiert wurde. Im Bild wurden die Schäden vorgestellt, und die Verwaltung will sich überlegen, wie man diese sanieren könnte. Auf jeden Fall sei in nächster Zeit nur eine einspurige Befahrung angesagt, damit durch Schwerlastverkehr keine weiteren Schäden entstehen.

Aktuell sind im Ausbauplan für das Jahr noch die Maßnahmen Ausbau der Ortsdurchfahrt (OD) Hohnhausen mit 445 500 Euro und ein größerer Durchlass bei Neuses mit 264 473 Euro vorgesehen. Für das Jahr 2019 wurden die HAS 16 OD Zeil mit 744 000 Euro und die HAS 27 OD Untertheres mit 697 500 Euro eingestellt.

Bei der Durchfahrt durch die Ortschaften stieß man auf ein weiteres Problem, dass sich Bürger immer wieder beschwerten, dass der Verkehr nach dem Ausbau der Straße schneller in die Orte einfahre. Dieses Problem erörterte man in Fabrikschleichach bei der HAS 26, aus der Schweinfurter Richtung kommend, und ebenso war dies in den letzten Tagen in Rudendorf auf der St 2281 angesprochen worden. Man war sich aber auch sicher, dass kleinere Umbaumaßnahmen hier wenig bringen, wenn man immer auf der Ideallinie in den Ort einfahren kann.

Weitere Maßnahmen geplant

Als Schwerpunkte für das Jahr 2020 sind im Ausbauplan die HAS 46 Ibind B 303, OD Hellingen, eine kleinere Maßnahme bei der OD Greßhausen und für das Jahr 2021 die OD Dankenfeld, OD Wagenhausen, OD Kreuzthal und HAS 46 Lichtenstein-Buch vorgesehen.

In der nächsten Woche beginnt der Ausbau der Staatsstraße 2274 Schindelsee nach Dankenfeld mit Gesamtbaukosten von 559 000 Euro, wobei vom Landkreis eine Kostenbeteiligung hinsichtlich des Knotenpunkte HAS 26 zu leisten ist. Der Anteil des Landkreises kommt dabei auf 139 750 Euro.

Die Gewährung eines einmaligen Unterhaltskostenzuschusses wurde für die Verlegung des Geh- und Radweges im Zuge des Mainausbaues bei Gädheim gewährt. Die Gemeinde hatte dazu einen Antrag gestellt. Die geplanten Baukosten betragen hier 177 000 Euro. Zu den förderfähigen Baukosten von 138 000 Euro sind Zuwendungen in Höhe von 100 000 Euro in Aussicht gestellt. Die maximale Förderung des Landkreises beträgt 17 300 Euro.