Dreschen im Landkreis wird zur Nervenprobe

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Manfred Schmitt macht auf dem Acker die Feuchtigkeitsprobe. Das Ergebnis: 15,2 Prozent. Das Getreide kann eingelagert werden. Foto: Lisa Kieslinger
Manfred Schmitt macht auf dem Acker die Feuchtigkeitsprobe. Das Ergebnis: 15,2 Prozent. Das Getreide kann eingelagert werden. Foto: Lisa Kieslinger
Ein Teil der Felder war am Montagvormittag bereits gedroschen. Foto: Lisa Kieslinger
Ein Teil der Felder war am Montagvormittag bereits gedroschen. Foto: Lisa Kieslinger
 
Helmut Scharbert musste zwischendurch immer wieder zum Hänger fahren, um das Getreide umzulagern. Foto: Lisa Kieslinger
Helmut Scharbert musste zwischendurch immer wieder zum Hänger fahren, um das Getreide umzulagern. Foto: Lisa Kieslinger
 
Das Getreide muss dringend gedroschen werden. Foto: Lisa Kieslinger
Das Getreide muss dringend gedroschen werden. Foto: Lisa Kieslinger
 
Auf den Feldern zwischen Limbach und Sand war am Montag ziemlich viel los. Foto: Lisa Kieslinger
Auf den Feldern zwischen Limbach und Sand war am Montag ziemlich viel los. Foto: Lisa Kieslinger
 
Viel Staub gab es am Montag beim Dreschen gar nicht. Foto: Lisa Kieslinger
Viel Staub gab es am Montag beim Dreschen gar nicht. Foto: Lisa Kieslinger
 
Hier packt Manfred Schmitt die Körner für die Feuchtigkeitsprobe rein. Foto: Lisa Kieslinger
Hier packt Manfred Schmitt die Körner für die Feuchtigkeitsprobe rein. Foto: Lisa Kieslinger
 
15,2 Prozent: Gerade so die Grenze, dass Schmitt das Getreide gleich einlagern kann. Foto: Lisa Kieslinger
15,2 Prozent: Gerade so die Grenze, dass Schmitt das Getreide gleich einlagern kann. Foto: Lisa Kieslinger
 
Zwischen dem Getreide hat Schmitt Wintererbsen gesät. Foto: Lisa Kieslinger
Zwischen dem Getreide hat Schmitt Wintererbsen gesät. Foto: Lisa Kieslinger
 
Hier die Früchte der Wintererbse. Foto: Lisa Kieslinger
Hier die Früchte der Wintererbse. Foto: Lisa Kieslinger
 
Helmut Scharbert hat auf dem Mähdrescher alles im Blick. Foto: Lisa Kieslinger
Helmut Scharbert hat auf dem Mähdrescher alles im Blick. Foto: Lisa Kieslinger
 

Seit Sonntag sind die Landwirte mit dem Mähdrescher auf ihren Feldern im Kreis Haßberge unterwegs. Doch es ist Eile geboten.

Montagmorgen, halb neun auf der Landstraße in Richtung Zeil: Zwei große Traktoren mit Anhänger tuckern durch die Gegend. Geladen haben sie wertvolle Fracht: Sie bringen das gedroschene Getreide vom Sonntag ins Lager.

Seit dem Wochenende herrscht auf den Feldern reges Treiben. Die Landwirte dreschen ihr Getreide im Akkord. Und das aus gutem Grund: Nach dem Regen der letzten Woche war das Getreide am Sonntag einigermaßen trocken, um gedroschen zu werden. "Wenn die Sonne scheint, ist jede Stunde ein Plus", sagt Biolandwirt Manfred Schmitt aus Limbach. Am Sonntag hat er sein Speisegetreide gedroschen. Etwas zu feucht war es noch: Deswegen wird es vor dem Einlagern jetzt erst noch einmal getrocknet. Pilze und Ungeziefer wie der Kornkäfer würden sonst die gesamte Ernte vernichten.

Am Montagmittag ist das Futtergetreide, eine Mischung aus Triticale und Wintererbse, dran.
Mit einem speziellen Gerät misst Schmitt die Feuchtigkeit der Körner. 15,2 Prozent zeigt der Bildschirm an. "Das ist zwar die Grenze, aber das kann ich gleich ins Lager bringen", meint er. Doch die Zeit sitzt ihm und den anderen Landwirten im Nacken. Bereits am Dienstag ist das Wetter schon wieder schlechter gemeldet.


Getreide verliert an Qualität

Zudem werde das Getreide auch nicht besser, wenn es noch länger draußen steht. Ganz im Gegenteil: "Jeder zusätzliche Tag steigert den Qualitätsverlust", erklärt Manfred Kraus, der Leiter der Geschäftsstelle Hofheim-Schweinfurt des Bayerischen Bauernverbands (BBV). Und minderwertige Ware lässt sich natürlich auch schlechter verkaufen. Es kann sogar so weit kommen, dass der geplante Speiseweizen plötzlich nur noch zum Füttern geeignet ist. Viel Geld bringt das dann nicht mehr ein. "Bis jetzt ist jedoch noch alles in Ordnung. Doch eine Woche länger darf es nicht mehr stehen", meint der Limbacher.

Noch dazu kommt die Problematik, an solchen Tagen einen Fahrer inklusive Mähdrescher zu finden. Manfred Schmitt, dessen Haupterwerb die Milchviehhaltung ist, hatte Glück. Ihm hilft Helmut Scharbert aus Sand. "Es brauchen alle auf einmal Hilfe", so Scharbert.

Eigentlich hat er zwei Mähdrescher, doch einer davon ist gerade kaputt. Seit 14 Tagen wartet er auf ein Ersatzteil. "Hoffentlich kommt das jetzt bald, sonst sind wir echt aufgeschmissen." Er selbst hat zwischen Limbach und Sand auch ein Feld, das er am Montag noch dreschen will.


Arbeiten nach dem Wetter

Viel Zeit bleibt an einem Tag dafür nicht: "Früh muss man den Tau beachten. Der Landwirt muss warten, bis es wieder trocken ist", meint Kraus. Und auch abends wird es irgendwann wieder zu feucht, um weiter zu dreschen.
Manfred Schmitt und Helmut Scharbert waren am Sonntag bis 22 Uhr auf den Feldern. Auch am Montag wird es so lange gehen - wenn das Wetter mitspielt. "Heuer ist es wirklich Nervenkitzel pur, ob wir alles rechtzeitig fertigbekommen", meint der Bio-Landwirt aus Limbach.