Die Haßberge-Grünen peilen weitere Mandate an

1 Min
Die Spitze der Haßberge-Grünen im Landkreis Foto: Manfred Wagner
Die Spitze der Haßberge-Grünen im Landkreis  Foto: Manfred Wagner

Eine Jugendpartei sind die Grünen im Haßberge-Kreis schon lange nicht mehr. Zahlreiche alte Kämpen, die seit Jahrzehnten der Öko-Partei die Treue halten, saßen mit silbrig angegrautem, schütterem Haar bei der Nominierungsversammlung für den Kreistag. Neue Mitstreiter sind dazu gekommen, nur Jugendliche muss man mit der Lupe suchen.

Die Altersspanne auf den ersten zehn Plätzen liegt zwischen 41 und 65 Jahren. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass die einstige Bürgerschreck-Partei längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen ist. Das Jugendproblem teilen die Ökos mit allen anderen etablierten Parteien.

Ansonsten setzen die Grünen auf Kontinuität, wie bei der Kreisversammlung am Wochenende in Haßfurt deutlich wurde. Die Mitglieder der Umweltpartei sind zufrieden mit der Arbeit der bisherigen Kreisräte. Unter den ersten fünf Plätzen tauchen mit der Landratskandidatin Rita Stäblein, dem Biobauern Hans Dünninger und der Haßfurter Stadträtin Helene Rümer bekannte Gesichter auf. Diese drei haben schon bislang im Kreisparlament die grüne Fahne geschwenkt.
Als Ziel wollen die Grünen nicht bloß ihre drei Kreistagsmandate halten, sondern peilen einen vierten oder gar fünften Sitz an.

Kampfkandidatur

Um Platz sechs gab es die einzige Kampfkandidatur. Dabei setzte sich der Zeiler Stadtrat Harald Kuhn gegen Peter Werner aus Westheim durch. Werner, der im Vorstand der Bürgerinitiative "Lebenswertes Wonfurt" aktiv ist, kam auf Rang acht.

Insgesamt gibt es 52 Personen, die ersten acht Bewerber werden doppelt genannt. Bemerkenswert: Haßfurts Ex-Bürgermeister Michael Siebenhaar (damals für CSU) komplettiert auf dem letzten Platz die Liste. Die Frontfrau Rita Stäblein will Landrätin werden.

Sie sagte, auf schnelle Erfolge dürfe eine kleine Gruppe jedoch nicht hoffen, denn in der Kommunalpolitik gelte es, dicke Bretter zu bohren. Aber "steter Tropfen höhlt den Stein", berichtete die Eltmannerin. Gerade in naher Zukunft, blickte sie nach vorne, kämen auf den Kreis Riesen-Aufgaben und Herausforderungen zu. Es gelte, die Energiewende hin zu den erneuerbaren Energie vor Ort effektiv umzusetzen. Es dürfe einfach nicht sein, dass die Bayerische Staatsregierung mit der sogenannten 10h-Regelung die Windkraft im ganzen Kreis torpediere.

Neue Wege forderte sie im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs. Aktiv will sich Stäblein dem grünen Urthema Umwelt- und Naturschutz widmen. Eine weitere Flächenversiegelung sieht sie kritisch.

Die Kreistagsliste mit den Kandidaten

Platz 1 bis 8 (zweifache Nennung): Rita Stäblein (Eltmann), Matthias Lewin (Knetzgau), Katrin Müller (Rügheim), Hans Dünninger (Goßmannsdorf), Helene Rümer (Prappach), Harald Kuhn (Zeil) sowie Monika Hoffmann (Prappach) und Peter Werner (Westheim).

Platz 9 bis 52 (einfache Nennung): Claudia Woy-Dünninger (Goßmannsdorf), Rainer Marquardt (Haßfurt), Karin Kraus (Westheim), Oliver Kröner (Ebern), Roswitha Stuhlfelder (Haßfurt), Ortwin Pinke (Limbach), Karla Schreiber (Sylbach), Franz-Josef Selig (Wonfurt), Annette Marquardt (Haßfurt), Andreas Kiraly (Hummelmarter), Edith Kuhn (Goßmannsdorf), Alfred Göbel (Haßfurt), Maria Rohleder-Fritsch (Pfarrweisach), Volker Popp (Haßfurt), Barbara Kratky (Oberschleichach), Matthias Schüßler (Westheim), Gisela Röder (Ebern), Karl Hellwig (Wonfurt), Christine Hildebrandt (Sailershausen), Jürgen Mohr (Haßfurt), Angelika Fenn-Kuhn (Wonfurt), Thomas Müller (Neuschleichach), Waltraud Hellwig, Herbert Kuhn (beide Wonfurt), Susanne de Vries (Eschenau), Herbert Zehner (Limbach), Gertrud Neubert (Haßfurt), Wolfgang Kratky (Oberschleichach), Kathrin Biroga (Eltmann), Walter Hartleitner (Rügheim), Erika Willacker (Zeil), Konstantin Gerber (Sailershausen), Monika Hartling-Woszik (Goßmannsdorf), Hermann de Vries (Eschenau), Martina Stäblein (Eltmann), Robert Sebald (Zeil), Elfriede Bauer (Oberschwappach), Norbert Czech (Wonfurt), Dieter Heller (Augsfeld), Werner Willacker (Zeil), Arno Schneider (Eltmann), Joseph Rümer (Prappach) sowie Peter Stäblein (Eltmann) und Michael Siebenhaar (Haßfurt).