Seit Freitag ist das Snowfall-Projekt endgültig vollendet. Das Video, in dem Präsident Snow aus dem Film "Die Tribute von Panem" in einem Steinbruch in Breitbrunn gesprengt wird, ist mittlerweile im Netz zu sehen.
Seit einigen Wochen ist bekannt: Die unterfränkische Gemeinde Breitbrunn im Landkreis Haßberge ist ein Paradies für Bildhauer. Die Künstlerin Steff Bauer gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn sie von den Haßbergen spricht: "Breitbrunn ist vielleicht mein persönlicher Hotspot."
Das sagte die Bildhauerin am Donnerstag, als bei einer Pressekonferenz endlich offiziell darüber geredet wurde, warum das Gesicht von Schauspieler Donald Sutherland in die Felswand eines Steinbruchs gemeißelt wurde. Die Bildhauerin hat bereits den Kreuzweg von Breitbrunn gestaltet und kennt sich dadurch mit den Besonderheiten des hellen Sandsteins aus. Mit ihrem Partner Sören Ernst hat sie jetzt etwas bisher Einmaliges geschaffen: "Wir haben noch nie in solchen Dimensionen gearbeitet."
Fans stürzen Präsidenten
Doch das einmalige Kunstwerk war nicht für die Ewigkeit bestimmt.
Bereits Anfang November waren erste Gerüchte durchgedrungen, das Stein-Gesicht könnte wieder gesprengt werden. Während lange nur vermutet werden konnte, wie das Gesicht von Schauspieler Donald Sutherland im Stein genau im Zusammenhang mit dem Kinofilm steht, haben die Verantwortlichen in dieser Woche endlich ihr Schweigen gebrochen.
"Fans auf der ganzen Welt hatten über Twitter die Möglichkeit, das spektakuläre Video der Sprengung von Präsident Snow aus dem Steinbruch freizuschalten und als Erste zu sehen." So heißt es in einer Pressemitteilung des Filmstudios. Nach zwei Tagen war es dann so weit - der Fortschrittsbalken erreichte die 100 Prozent und das Video wurde freigegeben.
Steinbruchbetreiber Martin Graser vom Bamberger Natursteinwerk hat die Sprengung im Steinbruch in Breitbrunn organisiert, das gigantische Projekt überhaupt erst ermöglicht.
Der Experte erklärt, dass es seinem Auftraggeber wichtig war, möglichst große Brocken und wenig Staub bei den Sprengungen zu haben.
Was genau mit den verbliebenen Steinbrocken passiert, ist noch nicht endgültig geklärt. In dem Breitbrunner Steinbruch kann jetzt auf jeden Fall wieder ganz normal weitergearbeitet und Sandstein abgetragen werden.
Bildhauerin Steff Bauer, die mit Sören Ernst für das Snow-Kunstwerk verantwortlich ist, erklärte in einem Interview, dass es es ihr nicht weh tat, bei den Zerstörungsmaßnahmen zuzusehen. Die Künstlerin aus dem Schweinfurter Raum fand das eher spannend, schließlich habe sie sich ja "von Anfang an darauf eingestellt".
Nachdem die Werbeaktion jetzt abschließend veröffentlicht wurde, die Geheimniskrämerei ein Ende hat und der Film-Herrscher Snow wieder aus Franken verschwunden ist, kann Ruhe in den Haßbergen einkehren und die Verantwortlichen können ihren spektakulären Auftrag sacken lassen: "Hollywood ist nochmal oben drauf, aber allein schon die Arbeit, die war schon an sich irre", sagt Bauer. Und wer weiß, vielleicht gehen die Monumentalköpfe ja bald in Serie rund um Franken ...