Wer sind die Direktkandidaten des Stimmkreises Haßberge/Rhön-Grabfeld für die Landtagswahl? Heute stellen wir Birgit Reder-Zirkelbach, Grüne, vor.
Warum Birgit Reder-Zirkelbach für die Grünen als Landtagskandidatin im Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld antritt, ist schnell erklärt: "Frauen in der Politik, davon gibt es noch viel zu wenige. Das ist auch der Grund, warum ich kandidiere."
Die Kleineibstadterin leitet im Gespräch mit dem Fränkischen Tag dann auch gleich über zu dem Thema, das ihr aktuell am wichtigsten erscheint, nämlich die Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft und im Beruf. "Frauen sollten gefördert werden, ermutigt werden" dafür einzustehen und sich zu engagieren, die Ungleichheit zum Beispiel der Löhne (bei gleicher Arbeit) nicht hinzunehmen. Die Grünen seien eine Partei, in der Gleichstellung und Gleichberechtigung gelebt wird, deswegen fühlt sie sich hier gut aufgehoben.
Dass Reder-Zirkelbach möglicherweise auch im Landtag patriarchale Strukturen durchbrechen und dabei auch gerade von männlicher Seite mit Widerstand rechnen muss, das stört sie nicht sonderlich: "Ich kann mich gut behaupten unter Männern." Das sagt sie selbstbewusst und verweist darauf, dass sie eine Ausbildung bei Siemens als Industrietechnologin gemacht hat. Ein Beruf, in dem sie es vorwiegend mit Männern zu tun hatte.
Bloß keine Atomkraft
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Aber nicht der Männer wegen wechselte sie damals noch einmal ihre Profession, sondern weil sie in ihrem damaligen Job etwas gegen ihre Überzeugung tun musste: "Ich musste dann etwas für Kernkraftwerke entwickeln. Da war ich schon damals dagegen." Sie hängte die Arbeit bei Siemens an den Nagel und begann, Psychologie zu studieren.
Heute arbeitet die 52-Jährige noch in diesem Beruf in einer heilpädagogischen Tagesstätte, außerdem ist sie Bäuerin: Sie unterstützt den landwirtschaftlichen Bio-Betrieb ihres Mannes in Kleineibstadt.
Politisch aktiv ist sie seit zehn Jahren, eine andere Partei als die Grünen komme für sie nicht in Frage. Eine ihrer Forderungen für Bayern: "Glasfaser in jedes Haus." Und: Die Energiewende müsse wieder richtig in Schwung kommen, so sollte ihrer Meinung nach die 10h-Regelung schnellstmöglich abgeschafft werden (die 10h-Regelung regelt in Bayern den Mindestabstand von Windrädern zu besiedeltem Gebiet, "10h" bezieht sich auf "zehn Mal die Höhe des Windrades", woraus sich der Mindestabstand ergibt, die Red.). Zu den Protesten, die in den vergangenen Jahren vielfach durch Bürgerinitiativen gegen den Windkraftausbau gelaufen sind, sagt sie: "Man muss mit den Leuten reden." Die CSU schaffe solche Gesetze, weil sie ein Volkspartei sei. "Sie will an der Macht bleiben." Politisch sinnvoller wäre es in ihren Augen gewesen, den Ausbau regenerativer Energien voranzutreiben und nicht zu behindern. Denn auf lange Sicht gebe es dazu sowieso keinen Ausweg. Das Bündnis 90/Die Grünen sei ein Partei, "die langfristig denkt".