Beim Ausflug in die Steizeit funkt's bei Kindern

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Das Gemüsemammut: Allerhand kreative und kulinarische Ideen bot das Büchereiteam Andrea Bols, Gisela Gütlein, Hedwig Kaffer und Angelika Grämer den Kindern beim Steinzeitfest.
Das Gemüsemammut: Allerhand kreative und kulinarische Ideen bot das Büchereiteam Andrea Bols, Gisela Gütlein, Hedwig Kaffer und Angelika Grämer den Kindern beim Steinzeitfest.
"Alles in der Steinzeit war toll", so das Fazit von Alexia (Mitte) und Hanna (rechts). Andrea Bols beeindruckte die Kinder mit ihrem Fellumhang. Auch über das Buffet wachten die Mammuts und die selbstgebackenen Knochen schmeckten den Kindern ausgezeichnet.
"Alles in der Steinzeit war toll", so das Fazit von Alexia (Mitte) und Hanna (rechts). Andrea Bols beeindruckte die Kinder mit ihrem Fellumhang. Auch über das Buffet wachten die Mammuts und die selbstgebackenen Knochen schmeckten den Kindern ausgezeichnet.
 
Mit selbstgebastelten Mammutmasken sind die Kinder im Wettlauf angtreten. So als mammut zu laufen war gar nicht so einfach.
Mit selbstgebastelten Mammutmasken sind die Kinder im Wettlauf angtreten. So als mammut zu laufen war gar nicht so einfach.
 
 
Der Knochen aus der Steinzeit schmeckt spitze, findet Paul. Auch wenn er beim Steinzeitfest der Stadtbibliothek mit Zuckerguss überzogen und aus Blätterteig hergestellt war.
Der Knochen aus der Steinzeit schmeckt spitze, findet Paul. Auch wenn er beim Steinzeitfest der Stadtbibliothek mit Zuckerguss überzogen und aus Blätterteig hergestellt war.
 

Warum die Steinzeit eigentlich Steinzeit heißt? Da fragt der Wissbegierige jetzt am besten bei Hanna, Kilian, Alexia oder Paul nach. "Na weil die damals ihr Werkzeug aus Stein gemacht haben", lernten sie im Rahmen des Ferienprogrammes der Eberner Stadtbücherei.

Der Anfang der Steinzeit liegt etwa 2,6 Millionen Jahre zurück. Sie endete vor rund 9000 Jahren. Die Steinzeit ist ein großer Abschnitt der Menschheitsgeschichte, in der neben Holz, Knochen und Horn, Stein als Rohmaterial für den Werkzeugbau verwendet wurde.

Beim Steinzeitfest der Stadtbücherei im Rahmen des Ferienprogramms gab es ganz authentische Relikte zu sehen. Denn nicht nur die Leiterin Andrea Bols beeindruckte mit ihrem Fellumhang, so wie es die Menschen in der Steinzeit trugen.

Ihr Team hatte auch einen echten Steinzeit-Experten aufgetrieben: Manfred Künzel aus Lahm. Immer wieder zieht der Besitzer des Brillenladens in Ebern selbst zum Buddeln nach Dingen los, die von Vorfahren tief unter der Erde noch zu finden sind. Sein (Erfahrungs-)Schatz ist groß.

"Die in der Steinzeit, das waren alles hochgebildete Leute.
Die waren genauso schlau wie ihr", erklärte Manfred Künzel den 25 Kindern im Ossarium, die sich um den Tisch versammelt hatten, auf dem sämtliche seiner Werkzeuge, Bohrer und Pfeilspitzen ausgestellt waren. "Die hatten bloß andere Prioritäten. Essen war für die wichtig. Also mussten sie auch Jagen." Um ein Tier zu erlegen, mussten sich die Menschen die Werkzeuge selbst basteln.

Der zehnjährige Kilian war beeindruckt von Manfred Künzels Fundus. Eine "wirkliche" Reise in die Steinzeit möchte er aber nicht machen: "Da musste man ja alles selber machen. Die Tiere jagen, das Holz hacken und ständig herumlaufen." Was er aber dabei am meisten vermissen würde: "Mein weiches Bett. Das hatten die damals ja nicht. Die haben mit Fellen auf dem Boden geschlafen."

Steinzeit-Menschen haben in Höhlen gelebt, ihre Wände bemalt und eifrig Handel getrieben. Deshalb hat Manfred Künzel bei seinen Ausgrabungen an Baunach und Itz auch viele Werkzeuge aus Gesteinen von der Nordsee gefunden.

Nicht nur die starke Behaarung, sondern auch das Feuer hat die Menschen in der damaligen Zeit vor Kälte geschützt. "Seht ihre die Funken?", fragt Manfred Künzel die Kinder und schlägt mit dem Feuerstein gegen den Pyrit. Bis daraus ein Feuer wurde, musste man viel Geduld aufbringen.

Die 25 Kinder in der Stadtbücherei verbrachten ihre Reise in die Steinzeit nicht nur mit den Sammelstücken von Manfred Künzel, sondern bastelten sich auch eigene Utensilien. Ketten aus Muscheln, Hölzern und Federn und auch Trommeln waren vielleicht damals schon angesagte Accessoires. Zum Abschluss gab es ein großes Buffet. Denn auch in der Steinzeit haben die Menschen schon viel gegessen.

"Das Essen in der Steinzeit war aber viel einfacher als es heute ist", erklärte die Leiterin der Stadtbücherei Andrea Bols. "Es gab Nüsse, Beeren, Gräser und Früchte. Das findet ihr auch auf dem Buffet. Und natürlich könnt ihr auch die Knochen probieren."

Skepsis war kaum zu spüren; den Kindern schmeckten die süßen und salzigen Knabberteilchen. "Ich finde das ganze Essen toll", gab die achtjährige Alexia zu, "bis auf die Blütenblätter. Ich glaube, das heißt Kapuzinerkresse."

Zusammen mit der siebenjährigen Hanna ließ sie den abenteuerlustigen Nachmittag in der Bibliothek beim Essen ausklingen. Wenn Hanna in die Steinzeit reisen würde, dann würde sie auf alle Fälle die Schule vermissen: "So viel ich weiß, gab es ja damals noch keine Schrift. Also werden die auch nicht in die Schule gegangen sein. Die haben ja an die Wänden gemalt." Das spontane Fazit der beiden Ferienkinder: "Es war eigentlich toll in der Steinzeit!"