Mit dem Ende der Dorfschulen entstand vor 40 Jahren in Ebern ein Hauptschulneubau neben dem Gymnasium. Daran wird mit einem Festakt und Schulparty am Mittwoch erinnert, aber mehr noch aktuelle Bezüge hergestellt.
Die Geburtsstunde schlug, als das Ende der Dorfschulen im Zuge der Schulreform eingeläutet wurde: Vor 40 Jahren entstand die neue Hauptschule (jetzt: Mittelschule) auf einem Acker an der (jetzigen) Gymnasiumsstraße. Den Umzug von der Georg-Nadler-Straße ins neue Gebäude neben dem Gymnasium machte schon Jürgen Kammerer, damals Lehramtsanwärter, mit. Er wird im nächsten Jahr dort auch in Pension gehen.
Der Wandel Kammerer steht somit für einen revolutionären Wandel: Von der Schiefertafel zum Whiteboard, von der einzügigen Dorfschule zur Mittelschule mit M-Zug und Ganztagesklassen.
In den vier Jahrzehnten leiteten vier Rektoren die Haupt-/Mittelschule: Leonhard Groh, Günther Schnabel, Heinz Jung und Philipp Arnold. Einige von ihnen werden, wie auch Jürgen Kammerer, am Mittwoch zu Wort kommen, wenn ab 9.30 Uhr bei einem Festakt das Jubiläum gefeiert wird, wozu neben den Schülern auch Eltern und Ehemalige eingeladen sind.
Für sie findet ab 18.30 Uhr auch eine Schulparty statt, wozu die Corso-Band aus Baunach aufspielt, in deren Reihen bekanntlich Rektor Arnold in die Saiten greift. Karten sind noch an der Abendkasse erhältlich.
Sonderstellung Die Hauptschule nahm von Anfang an einen Sonderstatus ein: Sie gehörte zusammen mit dem Gymnasium zu einem Schulversuch als Gesamtschule. Ein Projekt, wie es in Hollfeld bis zum heutigen Tag praktiziert wird.
"Damals erfolgte ein Austausch von Lehrkräften zwischen Hauptschule und Gymnasium und mehrere Räumlichkeiten wurden gemeinsam genutzt", weiß Arnold.
Davon ist nicht mehr so viel geblieben: Die Dreifachturnhalle für beide Schulen, eine (hinzugekommene) Mensa und der neue Plan, gemeinsam einen grünen Pausenhof zu nutzen.
Aktuell gibt es bei der Betreuung von Asylbewerber-Kindern eine Kooperation, da über die Schülermitverwaltung am Gymnasium ein Nachmittagsprogramm angeboten wird.
Zum Jubiläum knüpft Rektor Arnold neue Beziehungen zum Gymnasium: Er tritt als Gitarrist mit zwei Kolleginnen beim Festakt auf. "Ich wollte keine steife Veranstaltung nur mit Reden, sondern auch unsere Schwerpunktbereiche wie Integration, Inklusion und Kooperation aufzeigen", sagt er. Kein Tamtam, sondern viel Musik mit einer deutsch-syrischen Mädchengruppe oder der Trommel-AG. Dazu gibt's - neben den Grußworten - Interviews mit jetzigen und ehemaligen Lehrern.
Medienbildung Die aktuell 27 Pädagogen des Stammpersonals (plus vier Relionslehrer) haben zum Teil ihre Ausbildung an der späteren Wirkungsstätte absolviert. Denn die Hauptschule Ebern war nicht nur Teil einer Gesamtschule, sondern auch Seminarschule - und ist jetzt Referenzschule für Medienbildung. So wie das Friedrich-Rückert-Gymnasium nebenan.
Quiz mit alten Lehrer-Bildern Nach dem Festakt hält die Mittelschule einen Tag der offenen Tür mit vielen Spielangeboten und Ausstellungen der Schüler zum Thema Mediengeschichte der Schule, Lehrerbilder-Quiz von 1975, Spiel und Spaß bis 13 Uhr ab. Um 18.30 Uhr ist Schulparty mit der Corso-Band.