Der Friedhof in Ebern hat ein Müllproblem. Immer wieder werfen Unbekannte ihren häuslichen Abfall in die Container. Hört das nicht auf, muss die Stadt Konsequenzen ziehen.
Der Friedhof ist ein stiller Ort. Die Toten sehen nichts, sie hören nichts, sie riechen nichts. Sie benutzen keine Klobürsten, kochen nicht mehr mit Pflanzenöl, sie trinken kein Dosenbier und stoßen kaum noch mit Sektflaschen aus Glas an. Rauchen tut es manchmal auf dem Friedhof. Aber sicherlich nur dann, wenn der Pfarrer mit dem Weihrauch kommt oder das Grablichtlein gerade am Erlöschen ist. Die Toten sind komisch. Sie machen nichts, aber produzieren so viel Müll, dass die Stadt Ebern damit jetzt an die Öffentlichkeit geht.
Rita Veen und Gudrun Fausten wissen, dass für die Müllablagerung in den Containern am Friedhof in Ebern nicht die Toten verantwortlich sind. Veen und Fausten - in der Stadt für das Friedhofswesen zuständig - und sind sich sicher, dass der Müll-Tourismus auf dem Friedhof "einfach so" von lebenden Menschen praktiziert wird. "Ich bin geschockt über die Dreistigkeit der Leute, die einfach kommen, und dort ihren Hausmüll abladen", sagt Veen.
Schon seit einiger Zeit besteht das Problem, dass Unbekannte sämtliche Arten von Müll - von Hausmüll bis zu Sperr- und Sondermüll - in die Container am Friedhof schmeißen. Das passiert, obwohl Schilder vorschreiben, was in den Containern abgelagert werden darf: "Nur für Friedhof-Abfälle".
Natürlich liegt vor allem der Müllcontainer, der am neueren Teil des Friedhofs zur Eiswiese gerichtet ist, für eine illegale Müllentsorgung sehr gut. "Da kann man mit dem Auto hinfahren und wird von niemandem beobachtet", sagt Veen. Die Mitarbeiter des Bauhofes müssen bei der jeder Abholung den Müll mit der Hand aussortieren. Die dadurch anfallenden Gebühren werden in die Friedhofsgebühren einkalkuliert. Die Schandtat Einzelner muss von allen bezahlt werden.
"Wenn wir das Problem nicht in den Griff bekommen, dann kommen die Container einfach weg", ist sich die Verwaltung mit Bürgermeister Jürgen Hennemann einig. Dies sei aber das letzte Mittel. "Würde es diese Möglichkeit zur Müllentsorgung nicht mehr geben, müssten die Friedhofsbesucher alles wieder mit nach Hause nehmen: Kränze, Schleifen, Blumen und Grablichter. Das wollen wir vor allem den älteren Menschen nicht zu muten."
Stadtoberhaupt Hennemann informiert, dass eine Video-Überwachung der Container bereits verwaltungsintern geprüft wird. Eine direkte Konfrontation der Personen, die bei der Ablagerung des Mülls beobachtet wurden, habe zu keinem Ergebnis geführt. "Da kamen nur dumme Ausreden", sagt Fausten. Die Stadt Ebern appelliert an die Vernunft der Bürger und hofft darauf, dass der Müll-Tourismus am Friedhof bald ohne dem Griff zu drastischen Maßnahmen eingestellt wird.
Kunstlandkreis eigentlich noch ein!? Abzug von Ämtern aus Ebern, Aufzwang des Haßfurter Kennzeichens HAS (vor 40 J.), Nichtfreigabe und Nichttolerierung der vom Bund und Land frei gegebenen Altkennzeichen, "Gezier" bei der dann mit Missfallen, "gnädigerweise" dann doch frei gegebenen Altkennzeichen, Nichteinführung vom "Gelben Sack", "blödes Anreden" durch Kreisbedienstete von Bürgern, die versuchen, den Kreisvorgaben entsprechend, den Müll zu trennen......
"Stadtoberhaupt Hennemann informiert, dass eine Video-Überwachung der Container bereits verwaltungsintern geprüft wird."
– Eine Videoüberwachung würde gegen das Bundesdatenschutzgesetz verstoßen, weil dadurch auch unbeteiligte Passanten gefilmt würden, siehe Dash-Cam-Urteil des Ansbacher Verwaltungsgerichtes. Nur wenn es um die öffentliche Sicherheit geht, ist Video-Überwachung zulässig, z.B. an großstädtischen stark frequentierten öffentlichen Plätzen oder in Bahnen. Ein "Friedhofscontainer" ist mit Sicherheit kein sicherheitsrelevanter Gefahrenpunkt.
Im Landkreis SW wo ich her komme gibt es schon seit gut 15 Jahren die gelbe Tonne und es klappt einwandfrei. Es wird zwar auch müll in die Gegend geworfen, dann aber mehr Verpackungen der Fastfood-Anbieter. Der störrische Altlandrat Handwerker und das rückständige Landratsamt in Haßfurt halten an den Wertstoffhöfen fest, obwohl dort nur die Leute die den Müll bringen schikaniert werden. Kein Wunder wenn dann mancher eine andere Lösung sich sucht.
Jedes Mal, wenn ich zum Wertstoffhof muss, bange Frage, ob wieder gemeckert wird.
Das Duales System finanziert im Landkreis Ostunterfranken die Wertstoffhöfe. Schon im Jahr 2008 hatte allerdings die Junge Liste dieses Praxis in Frage gestellt. "Mülltourismus" werde mit dem Gelben Sack vermieden, erklärte damals Jochen Steppert von der JL. Das Abfallwirtschaftamt des Landkreises Ostunterfranken hatte sich aber damals uneinsichtig gezeigt.