Adventskalender: Zwischen Dur und Moll

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Der Eingang der kleinen evangelischen Kirche St. Burkhard in Köslau steht für Radfahrer immer offen. Foto: Ronald Rinklef
Der Eingang der kleinen evangelischen Kirche St. Burkhard in Köslau steht für Radfahrer immer offen. Foto: Ronald Rinklef

"Köslau, das Pars-pro-toto-Dorf des Haßgaus. (...) Man schwankt zwischen dem Moll des Verfalls und dem Dur des Restaurierten. Und ehe man sich entscheiden kann, bricht die Straßenzeile jäh ab, und das Dorf ist zu Ende." Mit diesen Worten beschreiben Gerhard C. Krischker und Erich Weiß in ihrem Buch "Meine Haßberge" den kleinen Ort.

Nicht ganz 100 Einwohner leben in Köslau, dessen Name wohl im Laufe der Jahrhunderte aus dem slawischen "kozilu" (Ziegenbock, was auf die Haltung von Ziegen schließen lässt) entstanden ist. Obwohl so klein, verliert auch der fränkische Schriftsteller Karlheinz Deschner ein paar Zeilen über das Örtchen: "Jedes Gehöft sein Dickschädel für sich; doch alles eine Einheit." Mitten in dieser Einheit der Dickschädel zwischen Moll und Dur steht die bescheiden wirkende evangelische Chorturmkirche. Sie wurde 1730 umgebaut. Und wie Krischker den Zwiespalt zwischen Verfall und Moderne beschreibt, versucht auch die Kirche den Spagat zwischen altem Gebäude und moderner Nutzung zu schaffen: Seit zwei Jahren können Radfahrer die kleine Kirche St. Burkard auf der Durchreise besuchen - die Kirchentür steht immer offen.