112: Schnelle Hilfe rund um die Uhr

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Einer der schwersten Verkehrsunfälle im Landkreis Haßberge hat sich 2012 auf der B 279 bei Ebern ereignet. Ein Autofahrer starb, drei Pkw-Insassen wurden zum Teil schwer verletzt. Die ILS hatte ein Großaufgebot von Rettungsdienst und Feuerwehr an die Unglücksstelle entsandt.
Einer der schwersten Verkehrsunfälle im Landkreis Haßberge hat sich 2012 auf der B 279 bei Ebern ereignet. Ein Autofahrer starb, drei Pkw-Insassen wurden zum Teil schwer verletzt. Die ILS hatte ein Großaufgebot von Rettungsdienst und Feuerwehr an die Unglücksstelle entsandt.
Thomas Schlereth (stehend), Leiter der ILS Schweinfurt, blickt zusammen mit seinen Mitarbeitern in der Einsatzzentrale zufrieden auf das Jahr 2012 zurück. Insgesamt wurden in der Region 75 146 Einsätze für Rettungsdienst und Feuerwehr koordiniert, davon 8749 im Landkreis Haßberge.
Thomas Schlereth (stehend), Leiter der ILS Schweinfurt, blickt zusammen mit seinen Mitarbeitern in der Einsatzzentrale zufrieden auf das Jahr 2012 zurück. Insgesamt wurden in der Region 75 146 Einsätze für Rettungsdienst und Feuerwehr koordiniert, davon 8749 im Landkreis Haßberge.
 

Die Zahlen spiegeln ein beeindruckendes Bild der Hilfeleistung in der Region Main-Rhön wider: Über 75 000 Rettungsdienst-Einsätze hat die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt im vergangenen Jahr abgewickelt. 8749 davon entfielen auf den Landkreis Haßberge mit seinen vier Rettungswachen in Haßfurt, Ebern, Hofheim und Eltmann.

Das Jahr 2012 war für die Rettungsleitstelle in Schweinfurt, die für die Alarmierung und Disposition von Rettungsdienst- und Feuerwehr-Einsätzen in der Stadt Schweinfurt sowie den Landkreisen Schweinfurt, Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld zuständig ist, ein besonderes. Denn aus der bisherigen Rettungsleitstelle wurde am 24. Juli die Integrierte Leitstelle.

Alles über die gleiche Nummer

Wurden bis dahin ausschließlich Rettungsdienst-Einsätze koordiniert, ist seitdem auch die Alarmierung und Disposition der Feuerwehren und der Katastrophenschutz-Einheiten in der gesamten Region hinzugekommen.
Egal ob Krankentransport, Notarztanforderung oder die Hilfe durch Feuerwehr und THW (Technisches Hilfswerk): Unter der Notrufnummer 112 werden alle Hilfeersuchen der Bevölkerung von 26 haupt- und 24 nebenberuflichen Mitarbeitern der Unterstützungsgruppe in der ILS bearbeitet. Schnelle Hilfe ist somit garantiert.
Thomas Schlereth, Leiter der ILS Schweinfurt, und sein Team blicken auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Schließlich mussten sämtliche Neuorganisationen, die Inbetriebnahme des neuen Einsatzleitsystems sowie die Umstellung Ende Juli nach sechswöchiger Probephase bei laufendem Betrieb erfolgen. Funktioniert hat alles nahezu reibungslos, lautet sein Fazit.
Zwei Jahre wurde die Umstellung auf die ILS vorbereitet. Nachsteuerungen bei Auffälligkeiten im Zuge der Feuerwehr-alarmierung seien schnellstmöglich umgesetzt worden, sagt er.

Für 437 000 Einwohner

Die ILS in Schweinfurt betreut auf einer Gesamtfläche von 3992 Quadratkilometern 437 000 Einwohner; sie ist damit der drittgrößte Leitstellenbereich Bayerns. Insgesamt stehen der ILS in der Region 1771 Einsatzfahrzeuge zur Verfügung, davon 70 Rettungsdienstfahrzeuge, 1194 Feuerwehr- und 66 THW-Fahrzeuge. In Schweinfurt mit dem Landkreis Schweinfurt und dem Landkreis Rhön-Grabfeld werden jeweils fünf Rettungswachen sowie in den Landkreisen Haßberge und Bad Kissingen jeweils vier betrieben; hinzu kommen 13 Notarztstandorte, davon vier in den Haßbergen (Haßfurt, Ebern, Hofheim und auch ein Außennotarztstandort in Maroldsweisach).

Zahlen sprechen für sich

Die Zahlen, die Thomas Schlereth im kürzlich erschienenen Jahresbericht veröffentlicht hat, sprechen für sich: So wurden im vergangenen Jahr in der Region 75 146 Einsätze des Rettungsdienstes abgewickelt - davon 28 989 Krankentransporte, 16 463 Notfalleinsätze und 15 153 Notarzteinsätze. Hinzu kamen 550 Einsätze für das Verlegungseinsatzfahrzeug sowie 51 Fahrten mit dem Intensivtrans-portwagen und 3714 Gebietsabsicherungen benachbarter Rettungsdienstfahrzeuge für im Einsatz befindliche Einheiten. Die Rettungshubschrauber und der Intensivtransporthelikopter kamen 416 Mal zum Einsatz. Seit dem 24. Juli liefen bei der ILS zudem 1321 Feuerwehr-Einsätze auf, davon 420 Brand-, 761 technische Hilfeleistungs- und 140 sonstige Einsätze.

Im Landkreis Haßberge gab es 2385 Notarzt-, 2362 Notfalleinsätze und 4002 Krankentransporte. Die Helfer-vor-Ort-Einheiten (First Responder) in Hafenpreppach kamen 48 Mal, in Sand 146 Mal und in Oberaurach 59 Mal zum Einsatz.

Für dieses Jahr stehen bei der ILS drei größere Projekte an. Die Mitarbeiter werden in der Telefonreanimation geschult. Zukünftig werden bei entsprechenden Meldebildern dem anrufenden Laien durch die Mitarbeiter der ILS nach einem vorgegebenen Algorithmus Hilfestellungen und Anleitung zur Wiederbelebung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gegeben.

Mit GPS-Technik

Einen weiteren Meilenstein stellt die Einführung der GPS-unterstützten Disposition für die Fahrzeuge des Rettungsdienstes dar. Noch im Sommer werden alle Rettungswagen, die Notarzteinsatzfahrzeuge und Krankenwagen mit einem Navigationsgerät ausgestattet, das zum einen die Disposition optimiert, da die Leitstelle über die genauen Standortdaten der Rettungsmittel Kenntnis erhält, und zum anderen erlaubt, die Einsatzdaten in den Fahrzeugen direkt von der ILS zu erhalten und ohne Zeitverlust durch die bislang praktizierte Datenübertragung per Funk auszurücken.

Auch die vorbereitenden Arbeiten für den erweiterten Probebetrieb des Digitalfunks im Frühjahr 2014 seien in vollem Gange, informiert Thomas Schlereth. Mitarbeiter der ILS sind in verschiedenen Arbeitsgruppen der regionalen Projektgruppe Unterfranken vertreten. Für die ILS ist die Fachplanung bereits abgeschlossen.

Zusammenarbeit klappt

Die ILS ist nach Worten ihres Leiters Thomas Schlereth im Landkreis Haßberge gut eingebunden. So sei man heuer unter anderem beim Kreisfeuerwehrtag und beim 25-jährigen Bestehen des Atemschutzzentrums in Knetzgau mit Informationsständen zu Gast. Im Herbst letzten Jahres fand am Autobahntunnel "Schwarzer Berg" eine gemeinsame Großübung mit Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk und der Polizei statt.

Besonders lobt Schlereth die "wirklich hervorragende Zusammenarbeit mit allen Feuerwehren im Landkreis", vor allem auch mit Kreisbrandrat Ralf Dressel, seiner Führungsmannschaft und dem Landratsamt. "Alles läuft sehr partnerschaftlich ab." Fehler oder Alarmierungsnachsteuerungen würden auf Leitungsebene abgesprochen und korrigiert, Alarmierungskonzepte würden gemeinsam ausgearbeitet und fortgeschrieben, betont der ILS-Chef.